Würden im Sport alle fair kämpfen, so wäre das Business ganz schön langweilig. Das muss sich wohl auch Wolfgang Ullrich, der Motorsportchef von Audi am vergangenen Wochenende gedacht haben.
Während dem Rennen im österreichischen Spielberg gibt er in der letzten Runde seinem Fahrer Timo Scheider per Funk die Anweisung, den DTM-Leader Pascal Wehrlein von der Strecke zu schieben. Dumm nur, dass der Appell «Timo, schieb ihn raus!» am TV deutlich zu hören war. Das unfaire Manöver geht auf. Wehrlein wird zusammen mit einem weiteren Kontrahenten von der Strecke bugsiert. In diesen 5 Situationen ist es ähnlich unfair zur Sache gegangen.
Vor acht Jahren reagiert das Audi-Team beim DTM-Rennen in Barcelona überraschend. Weil ihre Fahrer Mattias Ekström und Martin Tomczyk – beide mit aussichtsreicher Position im Titelrennen – nach Unfällen mit Mercedes-Piloten ausscheiden, zieht Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich Konsequenzen und beorderte seine gesamte Fahrzeugflotte an die Box.
Michael Schumacher steht 1994 kurz vor seinem ersten Weltmeister-Titel. Im entscheidenden Rennen liegt er vor seinem Kontrahenten Damon Hill. Mit einem Fahrfehler bringt Schumi den Titel jedoch in Gefahr. Hill möchte vom unglücklichen Manöver des Deutschen profitieren und will in der Kurve überholen, doch Schumacher macht zu, es kommt zur Kollision. Der Deutsche scheidet anschliessend aus, Hill kann zuerst weiterfahren, muss später aber ebenfalls wegen einem durch den Crash verursachten Defekt aufgeben. Schumacher wird zum ersten Mal Weltmeister.
Beim Grand Prix 2008 in Singapur verursacht der Renault-Fahrer Nelson Piquet Jr. einen Unfall, damit der Weg für Teamkollege Fernando Alonso frei wird. Dieser hat nämlich bereits vor der folgenden Safety-Car-Phase getankt. Alonso gewinnt das Rennen anschliessend. Ein Jahr später gibt Renault den Skandal zu.
Während dem Deutschland-GP 2010 teilt Ferrari seinem Fahrer Felipe Massa mit, dass Alonso schneller unterwegs sei wie er. Daraufhin lässt Massa seinem Teamkollegen Platz. Alonso gewinnt anschliessend das Rennen. Blöd nur, dass Team-Order damals noch verboten ist. Das Team kassiert für diesen Regelverstoss eine Strafe von 100'000 Dollar.
Erneut sorgt Michael Schumacher für einen Eklat. Beim Saisonfinale 1997 kollidiert er mit seinem Kontrahenten Jaques Villeneuve, als dieser ihn in einer Kurve überholen will. Schumacher scheidet aus, Villeneuve kann weiterfahren und holt sich den WM-Titel. Für den Rammstoss werden Schumacher von der FIA alle WM-Punkte abgezogen sowie der Vize-Weltmeistertitel aberkannt.