Für zwei frühere Weltmeister endete das Rennen schon in der ersten Runde mit einem Unfall, der schwerwiegendere Folgen als lediglich zwei stark beschädigte Autos hätte haben können. Fernando Alonso im McLaren fuhr ins Heck des Ferrari mit Kimi Räikkönen. Nach Einschätzung des Spaniers hatte der Finne die Kontrolle über das Auto verloren. Der Ferrari geriet ins Schleudern, und Alonso konnte nicht mehr ausweichen. Der McLaren schob sich über den Ferrari, der «Huckepack» endete schliesslich in den Leitplanken. Ein spektakulärer Zwischenfall, den beide Beteiligten ohne Verletzungen überstanden.
Die Weichen Richtung dritten Saisonsieg nach jenen in Spanien und Monaco stellte Rosberg schon beim Start, in dem er den aus der Pole-Position ins Rennen gegangenen Hamilton zu überholen vermochte. Endgültig entschieden war der Zweikampf nach dem einen Boxenstopp. Hamilton überfuhr bei der Ausfahrt aus der Boxengasse die Sicherheitslinie, was die Stewards mit einem Zuschlag von fünf Sekunden ahndeten.
Rosberg hätte allerdings auch ohne das Missgeschick seinen ungeliebten Teamkollegen gewonnen – zu jenem Zeitpunkt hatte er bereits einen Vorsprung von rund fünf Sekunden aufgewiesen. Mit seinem zweiten aufeinanderfolgenden Erfolg in Spielberg (und dem elften seiner Karriere) vermochte Rosberg den Rückstand auf den führenden Hamilton in der WM-Wertung wieder auf zehn Punkte zu verkürzen.
Hinter dem abermals überlegenen Mercedes-Duo belegte Felipe Massa Platz 3. Der Brasilianer profitierte vom missratenen Zwischenhalt von Sebastian Vettel. Am Ferrari mit dem vierfachen Weltmeister liess sich das rechte Hinterrad nicht auf Anhieb befestigen, so dass sich die Standzeit deutlich verlängerte.
Das Team Sauber ging leer aus. Der von Platz 8 losgefahrene Felipe Nasr wurde Elfter. Nasrs Teamkollege Marcus Ericsson war schon früh aus den Traktanden gefallen. Wegen eines Frühstarts wurde der Schwede mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, musste also einmal den Umweg durch die Boxengasse nehmen. Nach einem knappen Drittel der Distanz schien der Auftritt Ericssons zu Ende. Der Sauber mit der Nummer 9 rollte aus, doch der Nordländer vermochte das Betriebssystem zu reaktivieren. Ericsson beendete den Grand Prix auf Platz 13. Der Schweizer Rennstall fiel dadurch in der Konstrukteurs-Wertung um einen weiteren Rang hinter Force India auf Platz 7 zurück. (dux/si)