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Formel 1 in Monza: Hamilton kritisiert Ferrari nach Qualifying-Farce

Ferrari driver Charles Leclerc of Monaco, right, talks with Mercedes driver Lewis Hamilton of Britain after the qualifying session at the Monza racetrack, in Monza, Italy, Saturday, Sept. 7, 2019. The ...
Hamilton diskutiert mit Pole-Mann Leclerc über das seltsame Qualifying.Bild: AP

Hamilton nach Qualifying-Farce: «Interessante Taktik, um die Pole zu sichern»

07.09.2019, 18:17
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Charles Leclerc im Ferrari startet aus der Pole-Position zum Grand Prix von Italien. Das Ende des Qualifyings verkommt allerdings zur Farce. Die Minuten und Sekunden verrannen. Doch in den Boxen der Teams mit den Finalisten tat sich in der letzten Phase des Qualifyings nichts.

Lange, zu lange tat sich nichts. Keiner wollte Zugpferd spielen und den nachfolgenden Konkurrenten Windschatten bieten, der auf den langen Geraden des Hochgeschwindigkeitskurses in Monza Vorteile von bis zu zwei Zehnteln bringen kann. Das Zuwarten sollte Folgen haben. Als sich die Fahrer endlich zur entscheidenden Runde aufmachten, war es zu spät. Die zur Verfügung stehende Zeit war abgelaufen, als der Pulk den letzten Versuch in Angriff nehmen wollte.

Den Tifosi, den Zehntausenden Anhängern von Ferrari an der Strecke, konnte das skurrile Ende egal sein. Mit Leclerc hatte einer ihrer Lieblinge zu jenem Zeitpunkt in Führung gelegen - und blieb nach diesem in der Formel 1 einzigartigen Schlusspunkt logischerweise ganz vorne in der Rangliste.

Leclerc sicherte sich seine vierte Pole-Position mit hauchdünnem Vorsprung. Hamilton lag 39 Tausendstel, dessen drittplatzierter Teamkollege Valtteri Bottas 47 Tausendstel zurück. Sebastian Vettel im anderen Ferrari büsste als Viertplatzierter 15 Hundertstel ein. Der Deutsche, von seinem jungen Stallgefährten zuletzt immer mehr unter Druck gesetzt, musste eine weitere bittere Pille zu schlucken. Der Versuch, vor Heimpublikum seines Arbeitgebers die internen Verhältnisse wieder nach seinem Gusto zurechtzurücken, schlug fehl.

Hamilton kritisiert Ferrari

Die zur Farce verkommene Schlussphase des Qualifyings für den Grand Prix von Italien in Monza warf hohe Wellen. Es gab viele kritische Voten und Schuldzuweisungen. Helmut Marko, der Sportchef des Teams Red Bull, forderte im Interview im österreichischen Fernsehen ORF Strafen. «Ich hoffe, das hat Konsequenzen. Das Mindeste ist eine Rückversetzung, zumindest ans Ende der ersten zehn in der Startaufstellung.»

Toto Wolff, der Teamchef der Equipe Mercedes, redete sich ebenfalls gegenüber ORF in Rage. «Alle versuchen, einen Windschatten zu bekommen. Dann aber haben ein paar Vollidioten vorne das Tempo so reduziert, dass es am Ende für keinen mehr gereicht hat.»

Lewis Hamilton hatte die Schuldigen schnell gefunden. Der Weltmeister glaubt, dass das Ganze von Ferrari inszeniert worden sei. «Interessante Taktik, um die Pole-Position zu sichern.» Auf die Frage, ob sich die Formel 1 an diesem Samstag lächerlich gemacht habe, hatte der Brite keine Antwort. «Ich weiss nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Wir müssen uns überlegen, wie wir so etwas gescheiter lösen können.»

Charles Leclerc freute sich über seine vierte Pole-Position in der Formel 1, «auch wenn es gegen Ende des Qualifyings ziemlich drunter und drüber ging. Ich weiss nicht, ob ich besonders klug war oder lediglich am wenigsten dumm.» (pre/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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miarkei
07.09.2019 19:48registriert März 2017
Hätte ja jeder frührer rausfahren können oder? Ligt ja nicht an einem Team das zu tun.
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DerRaucher
07.09.2019 18:24registriert Januar 2016
Hamilton wieder paranoid. Jeder hat gesehen das den Müll Sainz und Hülkenberg gestartet haben. Von Vettel gibts sogar eine Aufnahme wie er winkt sie sollen ihn vorbei lassen.
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Judge Dredd
07.09.2019 22:02registriert April 2016
Das Q3 geht 10 Minuten. Jeder der hier jammert, hätte früher rausfahren können. Natürlich will keiner, wegen des Windschattens. Aber wenn man nicht will, muss man nicht jammern. Alle selber Schuld die keine Zeit fahren konnten. Niemand hat das Recht, den Windschatten eines Anderen zu beanspruchen.
Am Ende des Tages war alles fair, die Bedingungen waren für alle gleich. Nicht plötzlicher Regen oder Windverhältnisse die plötzlich wechselten.

Wenn ein Fahrer zu spät auf die Strecke geht ist er einfach selber Schuld. Niemand anders.
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