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French Open

Wawrinka nach seinem beeindruckenden Sieg gegen Federer: «Es ist selten, dass bei mir körperlich und mental alles so zusammenpasst»

French Open, Viertelfinals
Männer:
S. Wawrinka – R. Federer 6:4 6:3 7:6
J. W. Tsonga – K. Nishikori 6:1 6:4 5:7 3:6 6:3
Frauen:
A. Ivanovic – J. Switolina 6:3 6:2
L. Safarowa – G. Muguruza 7:6 6:3

Federer vs. Wawrinka beim French Open

Wawrinka nach seinem beeindruckenden Sieg gegen Federer: «Es ist selten, dass bei mir körperlich und mental alles so zusammenpasst»

Stan Wawrinka hat das Schweizer Duell im Viertelfinal des French Opens klar und deutlich für sich entschieden. Der Waadtländer schlägt den Baselbieter dank einer unwiderstehlichen Leistung 6:4, 6:3, 7:6 (7:4) und trifft im Halbfinal auf Jo-Wilfried Tsonga.
02.06.2015, 19:0503.06.2015, 16:26
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>>> Hier gibt es den Liveticker der Partie zum Nachlesen

Nur 2:09 Stunden braucht Stan Wawrinka, um Roger Federer im Viertelfinal der French Open förmlich zu deklassieren. Der Romand zeigt ein perfektes Match und stellt sich danach überglücklich dem Platzinterview: «Roger ist für mich der beste Spieler aller Zeiten und ein guter Freund», sagt Wawrinka. «Es ist immer sehr schwierig, gegen ihn zu spielen. Aber ich habe heute meinen besten Grand-Slam-Match auf Sand gespielt. Es ist selten, dass bei mir körperlich und mental alles so zusammenpasst.»

Wawrinkas Erklärung für den Sieg? Bitteschön: «Seit ich das Australian Open gewonnen habe, weiss ich, dass ich auch die besten schlagen kann. So bin ich auch auf den Platz gekommen. Ich habe von Beginn an aggressiv gespielt und ihm keine Zeit gelassen. Das hat sich ausbezahlt. Ich bin wirklich sehr glücklich.»

Die Statistiken zum Spiel.
Die Statistiken zum Spiel.bild: Screenshot Srf

Wawrinka steht beim elften Versuch erstmals in Paris im Halbfinal. Der Weltranglisten-Neunte ist im Schweizer Duell  bei schwierigen Verhältnissen mit viel Wind der klar stärkere Spieler und kommt verdient zum dritten Erfolg gegen Federer, dem ersten bei einem Grand-Slam-Turnier. 16 Mal hat er gegen den scheinbar übermächtigen Landsmann verloren, viermal bei einem Major. Von einem «Federer-Komplex» ist aber nichts zu sehen.

Wawrinka gibt von Beginn an den Ton an. Schon im ersten Game der Partie erspielt er sich dank vier Winnern zwei Breakchancen, die er nicht nutzt. Federer hat kaum mal ein ruhiges Aufschlagsspiel. Wawrinka drückt wenn möglich gnadenlos aufs Tempo und schlägt zudem sehr stark auf. Im ersten Satz bieten sich Federer vier Möglichkeiten den zum 1:3 eingehandelten Breakrückstand wettzumachen. Viermal wehrt Wawrinka die Versuche von Federer souverän und zum Teil brillant ab.

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Der verwandelte Matchball.gif: Srf

Federer zeigt in seinem 44. Grand-Slam-Viertelfinal sicherlich nicht seine beste Leistung. Doch ihm bleibt angesichts der Überlegenheit von Wawrinka nichts anderes übrig, als Neues zu versuchen. Doch auf alles weiss der Australian-Open-Champion von 2014 eine Antwort. 

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Wawrinka ist von der Grundlinie der klar bessere Spieler.gif: Srf

Im bisherigen Verlauf des Turniers waren Netzangriffe für Federer ein gutes Mittel gewesen, nicht so gegen Wawrinka. Dieser erspielt sich das Break im zweiten Umgang zum 4:3 nach einem Netzangriff von Federer und bereitet etwas später den Satzgewinn mit zwei herrlichen Passierbällen vor.

Diskussionen ganz zum Schluss: Stuhl-Schiedsrichter Kader Nouni schenkt Stan Wawrinka im Tiebreak des dritten Satzes das entscheidende Minibreak. Sehr zum Ärger von Roger Federer.
Diskussionen ganz zum Schluss: Stuhl-Schiedsrichter Kader Nouni schenkt Stan Wawrinka im Tiebreak des dritten Satzes das entscheidende Minibreak. Sehr zum Ärger von Roger Federer.Bild: VINCENT KESSLER/REUTERS

Im dritten Umgang ist Wawrinka nicht mehr so präsent und überlegen. Im Tiebreak zeigt er von der Grundlinie aber wieder seine ganze Klasse. Der Waadtländer marschiert ohne sichtbare Nervenanspannung Richtung Sieg. Nach zwei Stunden und neun Minuten verwertet er den zweiten Matchball mit einem Volley.

Federer gibt sich kämpferisch

Federer gibt sich nach der Partie als fairer Verlierer: «Stan war bei den wichtigen Punkten unheimlich stark», erklärte der Baselbieter. «Er hat mir nur wenig Chancen zugestanden und wirklich unglaublich gut gespielt.» Die freien Tage geniesst Federer jetzt mit der Familie. «Ich werde eine gute Zeit haben.» Doch dann beginnt auch schon die Vorbereitung auf die Rasen-Saison. «Wimbledon ist mein grosses Ziel. Da will ich gewinnen.»

Federer an der Pressekonferenz.
Federer an der Pressekonferenz.bild: Twitter

Im Halbfinal trifft Wawrinka am Freitag auf den Einheimischen Jo-Wilfried Tsonga (ATP 15), der den Japaner Kei Nishikori (ATP 5) 6:1, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3 schlug. Zwischen Wawrinka und Tsonga steht es in den Direktbegegnungen 3:3 und der Romand gibt sich zuversichtlich. «Ich habe gegen ihn zuletzt ein unglaubliches Spiel gezeigt. Jetzt habe ich zwei freie Tage, werde trainieren und dann bereit sein, wenn es soweit ist.» (pre/si)

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