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Die Zahlen und Fakten zur souveränen EM-Qualifikation der Schweizer Nati

Auch dank Trainer Petkovic und Superstar Shaqiri: Die Schweiz ist an der EM 2016 in Frankreich dabei.
Auch dank Trainer Petkovic und Superstar Shaqiri: Die Schweiz ist an der EM 2016 in Frankreich dabei.
Bild: EPA/KEYSTONE

Pflicht erfüllt, mehr nicht? Das sind die beeindruckenden Zahlen und Fakten zur souveränen EM-Qualifikation der Schweizer Nati

Die sportlich erfolgreiche EM-Kampagne der SFV-Auswahl wird oft auf die Defizite der Konkurrenz reduziert. Dabei haben die Schweizer auch ein paar unumstössliche Fakten in eigener Sache geschaffen.
11.10.2015, 09:52
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In statistischer Hinsicht hat der bald vierfache EM-Teilnehmer ein paar spannende Gesichtspunkte zu bieten, mit welchen einige eher skeptische Anhaltspunkte widerlegt werden könnten. Die Zahlen, Auszüge, Quoten und Vergleiche im Detail.

Shaqiris Perspektiven

Eher früher als später wird Xherdan Shaqiri (24) in der 55-jährigen EM-Statistik der Schweizer in der Kategorie der erfolgreichsten Torschützen an die Spitze vorstossen. Mit acht Treffern – 50 Prozent davon markierte er in der aktuellen Ausscheidung – ist der Stoke-Professional hinter dem Ex-Rekord-Stürmer Kubilay Türkyilmaz (9 Tore), aber auf gleicher Höhe wie Fritz Künzli klassiert.

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Das 2:1-Siegtor von Xherdan Shaqiri in Litauen.
gif: srf

Torflut

Mit 23 Plustoren figurieren Shaqiri und Co. nach dem vorletzten Spieltag unter den Top 3 Europas. Einzig Polen mit dem Bayern-Superstar Robert Lewandowski (31 Tore) und England (28) erzielten einen höheren Output. Deutschland und Spanien (je 22) sind unmittelbar dahinter klassiert. Portugal hingegen, das Ensemble des dreifachen Weltfussballers Cristiano Ronaldo, hatte bis zum vorletzten Spieltag erst neun erfolgreiche Abschlüsse vorzuweisen.

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Das wichtigste Tor dieser Quali: Drmics 3:2-Siegtreffer gegen Slowenien.
gif: srf

Endrunden-Abo

Die Konstanz der Schweizer auf Qualifikationsebene ist imposant. Nur europäische Schwergewichte wie beispielsweise der Weltmeister Deutschland oder der EM-Titelhalter Spanien haben innerhalb der letzten zwölf Jahre ähnlich oft ein EM- und WM-Ticket gelöst. Von den vergangenen sieben relevanten Events verpasste der Schweizer Verband einzig die Euro 2012, war im gleichen Jahr aber an den Olympischen Spielen vertreten.

Bei sechs von sieben Enrunden dabei – daran könnte man sich gewöhnen.
Bei sechs von sieben Enrunden dabei – daran könnte man sich gewöhnen.
Bild: ERIC GAILLARD/REUTERS

Drmic omnipräsent

In Leverkusen bemühte sich Josip Drmic vergeblich um einen regelmässigen Startplatz, der Transfer zu Mönchengladbach veränderte an seiner Nebenrolle (noch) nichts. Im Nationalteam hingegen hat sich der Stürmer klammheimlich einen höheren Status erkämpft. Als einziger der insgesamt 30 eingesetzten Spieler der Ära Petkovic stand er bei sämtlichen neun Spielen der EM-Qualifikation auf dem Platz – sechsmal gehörte der 23-Jährige zur Startelf.

Nur Josip Drmic spielte an allen neun Quali-Spielen.
Nur Josip Drmic spielte an allen neun Quali-Spielen.
Bild: KEYSTONE

Sieben Debütanten

Breel Embolo (Basel), Roman Bürki (Dortmund), Luca Zuffi (Basel), Jean-François Moubandje (Toulouse), Silvan Widmer (Udinese), Marco Schönbächler (Zürich) und Renato Steffen (Young Boys) debütierten seit dem Amtsantritt von Petkovic im Juli vor einem Jahr. Embolo, mit 18 schon der wichtigste Hoffnungsträger beim FCB und bereits an mehreren Treffern im Nationalteam beteiligt, steht dem Stamm näher als alle übrigen Emporkömmlinge.

Zwei von sieben Debütanten: Luca Zuffi und Breel Embolo.
Zwei von sieben Debütanten: Luca Zuffi und Breel Embolo.
Bild: KEYSTONE

Barça-Verhältnisse

Petkovics taktische Grundhaltung ist offensiv. Nahezu immer formiert er seine Equipe in einem 4-3-3. Auszüge aus der UEFA-Statistik belegen seinen couragierten Stil. In jeder Partie waren die Schweizer mehr im Ballbesitz als die Konkurrenten – also auch in den beiden verlorenen Duellen mit dem makellosen Leader England. Im Schnitt erspielten sie sich eine Marke von 63.66 Prozent und eine Flut von Chancen. Im Hinspiel gegen San Marino resultierte die deutlichste Quote: 71:29 – das ist üblicherweise die statistische Grössenordnung von Barça.

Im Hinspiel gegen San Marino spielte die Schweizer Tiki-Taka.
Im Hinspiel gegen San Marino spielte die Schweizer Tiki-Taka.
Bild: KEYSTONE

Viermal in 110 Jahren

Schweizer Erfolge mit sieben Treffern sind in der Länderspielgeschichte der Schweiz eine Rarität. Nur viermal ist eine Sieben zu Gunsten des SFV archiviert: Zwei 7:0-Siege gegen San Marino (2015 und 1991), ein 7:1 gegen Rumänien (1967) und ein 7:5 vs. Holland (1950). Für das Rekordergebnis in 110 Jahren sorgten die Schweizer 1924 beim 9:0-Olympia-Triumph in Paris gegen Litauen.

Der zappelt im Netz: Gegen San Marino wäre sogar der absolute Rekordsieg drin gelegen.
Der zappelt im Netz: Gegen San Marino wäre sogar der absolute Rekordsieg drin gelegen.
Bild: EQ Images

Petkovics Kennzahlen

Im Quervergleich mit seinen prominenten Vorgängern schneidet Petkovic nach dem ersten Jahr gut ab. In den ersten zwölf Partien gewann er bei nur drei Fehltritten im Durchschnitt 1.91 Punkte. Köbi Kuhn startete mit 1.75 Zählern, Ottmar Hitzfeld leistete sich zwar die epochale 1:2-Blamage gegen Luxemburg, seine 2.08-Marke ist mit der besten Auftaktperiode der letzten Dekaden gleichbedeutend. (pre/si)

Punkteschnitt nach 12 Spielen.
Punkteschnitt nach 12 Spielen.
bild: watson

Diese Teams haben sich für die EM 2016 qualifiziert

1 / 26
Die 24 Teilnehmer der EM 2016
Schweden.
quelle: getty images europe / alex livesey
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