Bei Leicester erinnerte nicht mehr viel an das Leicester aus dem Hinspiel, obwohl sich nur eine entscheidende Personalie verändert hat. Das 1:2 in Sevilla bedeutete überraschenderweise das Ende von Trainer Claudio Ranieri. Doch unter dem bisherigen Assistenten Craig Shakespeare läuft es wie geschmiert und nach zwei 3:1-Siegen in der Premier League durfte der 53-Jährige auch als erst dritter Engländer an der Seitenlinie (vor ihm Bobby Robson und Harry Redknapp) in der K.o.-Phase der Champions League ran.
Leicesters Aufwind schien an Sevilla vorbeigegangen zu sein, die Spanier wirkten überrascht von der Spielart der «Foxes» die wieder an die Meistersaison erinnerte. Geradlinig, kampfbetont und effizient: Nach 27 Minuten besorgte Wes Morgan in typischer Manier das verdiente 1:0.
1 - Wes Morgan has become the first Jamaican player to score in the #UCL history. Captain. pic.twitter.com/qHbcRsWu8f
— OptaJose (@OptaJose) 14. März 2017
Nach der Pause kam Sevilla dem Ausgleich durch diesen sehenswerten Lattentreffer von Sergio Escudero sehr nahe.
Auf der anderen Seite machte es dann aber Marc Albrighton besser:
Und plötzlich überschlugen sich die Ereignisse: Erst sah Samir Nasri nach einem Techtelmechtel mit Jamie Vardy und einem (ziemlich sanften) Kopfstoss die zweite Gelbe Karte und dann bekamen die Andalusier doch noch eine goldene Gelegenheit zum Anschlusstreffer, der die Verlängerung bedeutet hätte: einen Penalty in der 80. Minute. Aber Verursacher Kasper Schmeichel hatte keine Probleme mit dem kläglichen Versuch von Steven N'Zonzi und hielt so den Leicester-Sieg fest.
Porto stand in Turin nach dem 0:2 im Hinspiel vor einer fast unlösbaren Aufgabe: Juventus ging in den letzten acht Heimspielen zuvor stets als Sieger vom Platz. Darum mussten sich die Portugiesen etwas einfallen lassen, doch Maxi Pereira wurde dabei in der 40. Minute etwas gar kreativ. Seine Goalie-Einlage zur Vereitelung einer Grosschance von Higuain hatte den direkten Platzverweis zur Folge.
Paulo Dybala schritt danach zur Tat und liess Iker Casillas bei dessen 173. Auftritt auf der europäischen Bühne keine Chance.
Dieses 1:0 bedeutete schon die Entscheidung. Porto vermochte es nicht mehr, die souveränen Italiener in Verlegenheit zu bringen und verabschiedete sich aus der Königsklasse. Juve dagegen freute sich neben dem Weiterkommen darüber, im 50. Pflicht-Heimspiel in Serie ungeschlagen geblieben zu sein. (drd)
Leicester City - FC Sevilla 2:0 (1:0)
30'000 Zuschauer. - SR Orsato (ITA).
Tore: 27. Morgan 1:0. 54. Albrighton.
Leicester City: Schmeichel; Simpson, Morgan, Huth, Fuchs; Mahrez (89. Amartey), Drinkwater, Ndidi, Albrighton; Okazaki (64. Slimani), Vardy.
FC Sevilla: Rico; Mercado (46. Mariano Ferreira), Pareja, Rami; Sarabia (46. Jovetic), Iborra, Nzonzi, Escudero; Vitolo, Nasri; Ben Yedder (68. Correa).
Bemerkungen: Leicester ohne Mendy und Wague (beide verletzt). Sevilla ohne Trémoulinas (verletzt), Vietto und Carriço (beide nicht im Aufgebot). 53. Lattenschuss von Escudero. 74. Gelb-Rote Karte gegen Nasri (Sevilla/Unsportlichkeit). 80. Schmeichel hält Foulpenalty von Nzonzi. Verwarnungen: 59. Vitolo (Reklamieren). 74. Vardy (Unsportlichkeit). 79. Schmeichel (Foul). 84. Ndidi (Foul). 89. Mahrez (Unsportlichkeit).
Juventus Turin - FC Porto 1:0 (1:0)
41'161 Zuschauer. - SR Hategan (ROU).
Tor: 42. Dybala (Handspenalty) 1:0.
Juventus Turin: Buffon; Dani Alves, Bonucci, Benatia (60. Barzagli), Alex Sandro; Khedira, Marchisio; Cuadrado (46. Pjaca), Dybala (78. Rincon), Mandzukic; Higuain.
FC Porto: Casillas; Maxi Pereira, Felipe, Marcano, Layun; Danilo; André André, Torres (70. Otavio), Brahimi (67. Diogo Jota); Soares, André Silva (46. Boly).
Bemerkungen: Juventus ohne Lichtsteiner (Ersatz). 40. Platzverweis Maxi Pereira (Handspiel). Verwarnungen: 12. Cuadrado (Foul). 30. Layun (Foul). 36. André André (Foul). (sda)