Krake Paul erreichte mit seinen Prognosen Legendenstatus. 2010 sagte der Oktopus aus Oberhausen den Ausgang aller Deutschland-Spiele sowie des WM-Finals korrekt voraus. Doch ihn können wir nicht mehr befragen: Paul starb drei Monate nach der WM in Südafrika.
Deshalb bitten wir um Rat bei anderen Experten. Das sind ihre Prognosen für den Ausgang der WM 2018:
Der Game-Hersteller hat die WM aufgrund der eigenen Spielerbewertungen simuliert. In der Gruppe A kommt neben Uruguay der Gastgeber Russland weiter und Ägypten mit Mohamed Salah bleibt hängen. Argentinien kommt nur als Zweiter hinter Kroatien weiter. Und in der Schweizer Gruppe schafft es neben Brasilien nicht die Nati, sondern Costa Rica.
Cristiano Ronaldos Portugal scheitert im Achtelfinal an Uruguay, Lionel Messi und Argentinien bleiben dort an Frankreich hängen. Unnötig zu erwähnen, dass England im Penaltyschiessen gegen Kolumbien ausscheidet. Belgien stürmt dank einem Sieg über Brasilien in die Halbfinals, wo es an Frankreich scheitert. Die Franzosen werden Weltmeister – dank eines 4:3-Siegs im Penaltyschiessen gegen Deutschland.
EA Sports sagt zudem voraus, dass Antoine Griezmann und Isco mit je fünf Treffern WM-Torschützenkönig werden, dass Griezmann zum Spieler des Turniers gekürt wird und David de Gea den goldenen Handschuh als bester Goalie erhält.
Das internationale Zentrum für Sportstudien in Neuenburg hat einen «exklusiven Power Index» erstellt, um den Weltmeister zu bestimmen. Er bezieht sich primär darauf, wie viele Partien die Spieler einer Nation in der vergangenen Saison in einer der Top-fünf-Ligen bestritten haben. Das ist ein eher ungewöhnlicher Ansatz, aber wieso auch nicht.
Weltmeister wird demnach Spanien, dahinter folgen Brasilien, Frankreich und Deutschland. Die Schweiz finden wir auf Platz zehn, Schlusslicht ist Panama.
Die Schweizer Grossbank stützt sich in erster Linie auf das Elo-Rating. Es gewichtet Siege gegen starke Gegner höher als solche gegen Kanonenfutter und Erfolge in wichtigen Partien höher als solche in weniger bedeutenden. Aufgrund dieses Ratings hat die UBS ein Prognose-Modell entwickelt.
Dieses sagt voraus, dass der Weltmeister zu 60 Prozent aus dem Trio Deutschland, Brasilien und Spanien kommt. Den erweiterten Favoritenkreis bilden England, Frankreich, Belgien und Argentinien. Für die Schweiz erfreulich: Sie hat immerhin eine 60-prozentige Chance, um in die Achtelfinals zu kommen. Zu 19,7 Prozent als Gruppensieger, zu 39,6 Prozent als -zweiter. Die Titelchance der Nati beträgt 1,8 Prozent – nur acht Teams wird eine grössere Chance gegeben.
Die UBS hat übrigens auch Italien in ihre Prognose aufgenommen, obwohl die «Squadra Azzurra» sich gar nicht qualifizieren konnte. Die Simulation zeigt, dass die Italiener in Russland wohl zurecht fehlen, denn in ihrer aktuellen Verfassung sind die Titelchancen noch geringer als jene der Schweiz.
Die Tiroler Forscher haben sich an den Wettquoten von 26 Buchmachern orientiert, das Elo-Rating angewendet und die WM eine Million Mal simuliert.
Geht es nach den an einer WM in allen Belangen neutralen, weil abwesenden Österreichern, dann hat Brasilien die grösste Wahrscheinlichkeit, Weltmeister zu werden. Sie scheint mit 16,6 Prozent aber nicht überaus gross zu sein. Deutschland folgt mit 15,8 Prozent dahinter und auch Spanien (12,5 Prozent) und Frankreich (12,1 Prozent) haben ähnlich grosse Chancen auf den Titel.
Das Tiroler Modell führt auch vor Augen, wie unberechenbar und schwierig voraussagbar eine WM mit 32 Teilnehmern ist. So ist der wahrscheinlichste Final zwar Brasilien – Deutschland. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bloss bei 5,5 Prozent. Das bedeutet: Zu 94,5 Prozent wird der Final anders lauten.
Das Unternehmen der Wirtschaftsbranche hat ebenfalls ein Prognosetool erarbeitet, das verschiedene Faktoren berücksichtigt. Da noch Resultate der letzten Testspiele mit in das Modell einfliessen, ist es noch nicht abschliessend. Stand jetzt wird Brasilien dank einem Finalsieg über Deutschland Weltmeister.
Die deutsche Plattform erstellt nach eigenen Angaben «individuelle Vorhersagen von Fussballspielen auf wissenschaftlicher Basis» und behauptet, mit ihren Vorhersagen in den grossen europäischen Ligen zu 70 Prozent richtig zu liegen. Nun wurde für die WM ein Modell erstellt.
Die Schweiz verliert gegen Brasilien, schlägt dann aber Serbien und Costa Rica und zieht in die Achtelfinals ein. Dort bedeutet Deutschland Endstation, die Nati verliert mit 0:1. Die Deutschen stürmen bis in den Final, wo Brasilien wartet. Die «Seleçao» schaltet im Viertelfinal England aus, im Halbfinal Frankreich – und im Final gelingt die Revanche für das 1:7 vor vier Jahren. Brasilien wird zum sechsten Mal Weltmeister.
Die verschiedenen Modelle sind sich nicht einig. Aber klar ist: Wenn der Weltmeister nicht Deutschland, Brasilien, Spanien oder Frankreich heisst, dann ist das eine grosse Überraschung.
PS: Wer ist eigentlich Alf_Eile im Watson-Tippspiel? Ich tippe auf Herrn Zappella, da er sich ja sonst Rasenmeister schimpft. :P