Nach dem problemlosen 3:0 im ersten Duell vor drei Wochen in Bern war YB gegen den Gruppenletzten auch aus auswärts die bessere Equipe. Im dichten Nebel von Sofia war die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane so viel besser, dass schliesslich der zweite Sieg aus den letzten 22 Auswärtsspielen im Europacup und der erste Vollerfolg auf Naturrasen in dieser Saison heraussprang.
Am meisten zu reden gab das Wetter. Im Verlauf der ersten Halbzeit zog Nebel auf, der zunehmend dichter wurde. In der üblichen Kameraeinstellung im Fernsehen war praktisch nichts zu erkennen. So scherzte Seoane hinterher im SRF-Interview: «Ich kann ja erzählen was ich will, man hat nichts gesehen!» Auf dem Spielfeld selber sei die Sicht hingegen weniger problematisch gewesen. «Über ganz lange Zeit war es ein reguläres Spiel. Erst in den letzten zehn Minuten habe ich nicht mehr alles gesehen.»
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— Zum Runden Leder (@zumrundenleder) November 26, 2020
Jean-Pierre Nsame erzielte den einzigen Treffer in der 34. Minute. Nach dem Tor, das er auf Steilpass von Silvan Hefti und mit Unterstützung von CSKA-Goalie Gustavo Busatto aus spitzem Winkel erzielte, kontrollierte YB das Geschehen fast durchwegs.
Als Wermutstropfen stand das verletzungsbedingte Aus von Fabian Lustenberger. Der Captain verletzte sich in der 74. Minute bei einem Schlag in den Rücken.
Richtig schwer wurde es den Young Boys im leeren Vasil-Levski-Stadion nur in der Startphase gemacht. Bei Temperaturen unter null Grad und arg eingeschränkter Fernsicht hatte es der einzige im Europacup verblieben Schweizer Klub im bulgarischen Kühlschrank zunächst mit einem hartnäckigeren Gegner zu tun als noch vor drei Wochen.
Es dauerte gut 20 Minuten, bis YB mit einem Kopfball von Christian Fassnacht ein erstes Mal im gegnerischen Strafraum in Erscheinung trat. So wie das Stadion danach in eine dicke Nebeldecke gehüllt wurde, baute das Heimteam stark ab. Die miserable Quote von nur etwas mehr als 50 Prozent angekommene Pässe in der ersten Halbzeit war eines der Indizien für die Schwierigkeiten der Bulgaren mit der aufsässigen Defensivarbeit der Young Boys, nur ein Schuss aufs und einer neben das Tor im ganzen Spiel ein anderes.
Die überlegenen Berner zündeten wie meist in dieser Saison kein offensives Feuerwerk, sie hatten aber durch Moumi Ngamaleu (48.), Aebischer (65.), Fassnacht (69.) durchaus Möglichkeiten zu weiteren Treffern, und vor allem liessen sie in der Defensive wenig bis nichts zu. David von Ballmoos musste nach 64 Minuten zum ersten und einzigen Mal eingreifen. Der Freistoss von Stefano Beltrame, Sofias Nummer 10, stellte den YB-Goalie vor keine grösseren Probleme. Von Ballmoos sagte, der Nebel habe es vor allem den Torhütern schwierig gemacht: «Ich sah nur knapp bis zur Mitte und war froh, dass nach der Pause mit einem orangen Ball gespielt wurde.»
Somit befinden sich die Young Boys weiter auf Kurs Richtung K.o.-Phase. Verlaufen die Partien in den nächsten beiden Wochen weitestgehend nach Papierform, ermitteln YB und Cluj am 10. Dezember in Bern den Gruppenzweiten. (ram/sda)
CSKA Sofia - Young Boys 0:1 (0:1)
Keine Zuschauer. - SR Verissimo (POR).
Tor: 34. Nsame (Hefti) 0:1.
CSKA Sofia: Busatto; Antov, Matheij, Zanev; Turitsov (59. Sinclair), Rodrigues (76. Ahmedov), Sankharé (76. Peñaranda), Carey; Beltrame (90. Keita); Sowe, Yomov (76. Youga).
Young Boys: Von Ballmoos; Hefti, Camara, Lustenberger (74. Lefort), Garcia; Fassnacht (74. Mambimbi), Sierro, Rieder (74. Gaudino), Moumi Ngamaleu (87. Bürgy); Elia (60. Aebischer), Nsame.
Bemerkungen: CSKA Sofia ohne Geferson, Young Boys ohne Lauper, Martins, Spielmann, Petignat und Zesiger (alle verletzt). Verwarnungen: 92. Sinclair (Foul), 94. Nsame (Foul).
Cluj - AS Roma 0:2 (0:0)
SR Lechner (AUT). - Tore: 49. Debeljuh (Eigentor) 0:1. 67. Veretout (Foulpenalty) 0:2.