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Der FC Zürich verliert in Napoli und scheidet aus der Europa League aus

epa07385974 Zurich supporters cheer for their team during the UEFA Europa League round of 32, second leg soccer match between SSC Napoli and FC Zurich in Naples, Italy, 21 February 2019. EPA/MELANIE D ...
Die rund 2000 mitgereisten FCZ-Fans sorgen für gute Stimmung.Bild: EPA/KEYSTONE

«Insgesamt war es eine gute Kampagne» – der FC Zürich verliert in Napoli und scheidet aus

Der FC Zürich verlor auch das Rückspiel in der Europa League gegen Napoli. Auf das 1:3 daheim folgte ein 0:2 im Süden Italiens. Damit ist der Schweizer Cupsieger im Sechzehntelfinal deutlich gescheitert.
21.02.2019, 23:12
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Es hätte Wundersames gebraucht, um das Handicap aus dem Hinspiel wettzumachen. Der FC Zürich zeigte eine korrekte Leistung in Neapel. Spannung konnte er aber nicht erzeugen. Dafür hätte es ein frühes Tor gebraucht und einige Offensivaktionen mehr. Ohne in den höchsten Gang zu schalten, kam Napoli vor knapp 18'000 Zuschauern im zu weniger als einem Drittel gefüllten Stadion zum Heimsieg. Simone Verdi kurz vor der Pause und Adam Ounas eine Viertelstunde vor Schluss sorgten für das logische Resultat in der unspektakulären Partie, die die Europacup-Saison der Schweizer Klubs beendete.

«Letzte Woche zeigten wir einen schlechten Auftritt, heute wollten wir den Image-Schaden korrigieren, dies ist uns glaube ich gelungen., auch wenn wir verloren haben. Napoli war wohl einfach eine Nummer zu gross.»
FCZ-Goalie Yanick Brecher
«Die Belastung, alle drei Tage zu spielen, ist für eine Schweizer Mannschaft nicht einfach. Die Breite des Kaders war sehr wichtig. Wir haben viel Luft nach oben, wir scheiden gegen Napoli mit dem Gesamtscore von 1:5 aus.»
Ludovic Magnin, der Trainer des FC Zürich, zu den Erkenntnissen der Europa League

Der FC Zürich kann für sich beanspruchen, etwas mehr Widerstand geleistet zu haben als noch im Heimspiel. Er schaffte es, die Neapolitaner in Zweikämpfe zu verstricken. Die Zürcher bedrängten ihre Gegenspieler gekonnt und erarbeiteten sich immer wieder mal Raum, um eigene Angriffe einzuleiten. Ludovic Magnin hatte mit seiner offensiv geprägten Aufstellung den Ton noch vor dem Anpfiff vorgegeben. Nur zwei gelernte Verteidiger standen auf dem Platz. Auf den Aussenpositionen der Defensive spielten mit Adrian Winter und Benjamin Kololli zwei Spieler, die ansonsten meistens weiter vorne eingesetzt werden. Winter beurteilte den letzten Europacup-Auftritt seiner Mannschaft positiv: «Wir waren viel mutiger als letzte Woche. Wir können erhobenen Hauptes gehen.»

Verdi mit der schön herausgespielten Führung.Video: streamja
Ounas doppelt in der zweiten Hälfte nach.Video: streamja

Es war ein positiver Eindruck, den der FCZ hinterliess – aber auch nicht mehr. Zu keinem Zeitpunkt lag vor gut 2000 lautstarken FCZ-Fans im Stadio San Paolo eine Sensation in der Luft. Dafür fehlte dem Aussenseiter trotz der offensiven Grundausrichtung und der Doppelspitze mit Stephen Odey und dem sehr aktiven Assan Ceesay die Durchschlagskraft. Der erhoffte frühe Führungstreffer, der dem Duell nach dem 1:3 im Heimspiel neue Spannung verliehen hätte, blieb aus. Die beste Chance dazu vergab Ceesay nach einer Viertelstunde. Aus sehr guter Position köpfelte er freistehend am Tor vorbei. Bald nach der Pause verfehlte auch Salim Khelifi aus elf Metern das Ziel.

«Wir zeigten einen besseren Auftritt als letzte Woche, wollten etwas Zählbares mitnehmen. Leider gibt es keine Punkte, wir zeigten aber eine sehr gute Mannschaftsleistung und können erhobenen Hauptes heimreisen. Insgesamt war es eine gute Kampagne, die wir als FC Zürich gespielt haben.»
FCZ-Spieler Adrian Winter

Die Zürcher kamen nicht zu vielen Möglichkeiten und brachen in den 90 Minuten nur einen Schuss auf das Tor. Auf den öffnenden Pass aus dem Mittelfeld warteten die Stürmer meistens vergeblich. Die Schaltzentrale des FCZ überzeugte im Zweikampf, agierte aber nicht genügend kreativ, kombinierte nicht rasch genug. Magnin musste einige Absenzen kompensieren. Unter anderem spielte der 17-jährige Simon Sohm für den gesperrten Hekuran Kryeziu. Für ihn war es erst der zweite Einsatz von Beginn weg für den FC Zürich. Im Verlauf der zweiten Halbzeit kamen mit Bledian Krasniqi und Lavdim Zumberi zwei weitere FCZ-Teenager ins Spiel.

«Ich glaube, die Zeit vor Weihnachten mit den drei ersten Spielen, dem Sieg gegen Leverkusen und dem Weiterkommen wird in Erinnerung bleiben. Das Negativ-Highlight war die Hinspielniederlage gegen Napoli.»
Ludovic Magnin bilanziert die Europa-League-Kampagne

Aus den Top 15 Europas gefallen

Durch die Niederlage ist auch klar, dass die Schweiz in der UEFA-Wertung aus den Top 15 fallen wird und damit in der übernächsten Saison nur noch vier Europacup-Plätze zugute hat. Der FCZ kann für den Absturz nicht verantwortlich gemacht werden. Der Schweizer Cupsieger erfüllte mit dem Vorstoss in die Sechzehntelfinals mehr als bloss die Pflicht. In der Gruppenphase kam er zu drei Siegen, darunter jenen gegen Bayer Leverkusen.

Mehr war für den FCZ nicht möglich. Um erstmals seit 1999 eine K.o.-Runde zu überstehen, hätte der Gegner ein anderer sein müssen. Napoli – wenn auch zuletzt nicht in bester Verfassung – war eine Nummer zu gross, eine speziell schwierige Aufgabe. Schliesslich waren die Süditaliener im letzten Dezember als bester Dritter in der Champions-League-Gruppenphase gegen Paris Saint-Germain und Liverpool gescheitert. In der Serie A belegen sie hinter Juventus Turin souverän den 2. Platz.

Das Telegramm

Napoli - Zürich 2:0 (1:0) 17'795 Zuschauer. - SR Sidiropoulos (GRE).
Tore: 43. Verdi 1:0. 75. Ounas 2:0.
Napoli: Meret; Hysaj, Chiriches (56. Luperto), Koulibaly, Ghoulam; Ounas (77. Milik), Diawara, Zielinski (66. Allan), Verdi; Insigne, Mertens.
Zürich: Brecher; Winter, Bangura, Mirlind Kryeziu, Kololli (82. Charabadse); Khelifi, Sohm, Domgjoni, Schönbächler (64. Krasniqi); Odey (60. Zumberi), Ceesay.
Bemerkungen: Napoli ohne Mario Rui, Younes und Albiol (alle verletzt). Zürich ohne Hekuran Kryeziu (gesperrt), Sertic (nicht spielberechtigt), Untersee, Marchesano, Rüegg, Pa Modou, Aliu, Omeragic und Sauter (alle verletzt). Verwarnungen: 34. Chiriches (Foul). (rst/sda)

Fussball-Golf-Weltmeisterschaft

Video: srf

Am 13. Mai 2006 wird der FC Zürich in der 93. Minute in Basel Schweizer Meister

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Am 13. Mai 2006 wird der FC Zürich in der 93. Minute in Basel Schweizer Meister
Nach 25 Jahren wird der FC Zürich am 13. Mai 2006 wieder Schweizer Meister. Die Entscheidung in Basel ist dramatisch.
quelle: keystone / patrick b. kraemer
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4 Kommentare
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Wenzel der Faule #NAFOfella
21.02.2019 22:28registriert April 2018
Und haben die Hooligans ihr Versprechen gehalten?
Wenn da schon ein Artikel dazu verfasst wurde, möchte ich auch wissen wie es ausgegangen ist..
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