Der Wolfsberger AC ist international ein unbeschriebenes Blatt und selbst in Österreich eine kleine Nummer. Aber weil die Kärntner die vergangene Saison auf Rang 3 abschlossen, stehen sie erstmals in der Klubgeschichte in der Gruppenphase der Europa League.
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— Wolfsberger AC (@WolfsbergerAC) August 31, 2019
Mit der AS Roma, Borussia Mönchengladbach und Basaksehir Istanbul wurden attraktive Gegner zugelost. Doch weil das eigene Stadion zu klein ist, ordnete die UEFA einen Umzug an. Erste Adresse dafür: Klagenfurt, eine Dreiviertelstunde entfernt.
Doch das zerschlug sich. Wolfsberg muss ins zwanzig Minuten weiter entfernte Graz im benachbarten Bundesland Steiermark ausweichen. Denn in Klagenfurt steht ... ein Wald im Stadion.
«For Forest» nennt sich das Kunstprojekt, das gestern den Medien präsentiert wurde und am Sonntag eröffnet wird. Der Basler Künstler Klaus Littmann, einst ein Student des berühmten Joseph Beuys, liess im Wörthersee-Stadion 299 Bäume pflanzen.
Die Aktion sei als «ein Zeichen zur Bewahrung der Natur» zu sehen, so der Künstler. Sechs Jahre lang wurde sie geplant, nun sind Bäume, Sträucher und Gräser arrangiert.
«Klagenfurt kann sich damit als moderne und innovative Stadt präsentieren», freut sich Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. Allerdings war das Projekt in der Stadt umstritten. Steuergelder seien nicht geflossen, betonten die Behörden deshalb.
Der Stadionwald kann bis am 27. Oktober besucht werden. Danach gehört das 30'000 Zuschauer fassende Wörthersee-Stadion wieder dem Fussball und dem SK Austria Klagenfurt. Wobei dem Klub das Ausweichen ins kleine Karawankenblick-Stadion bisher nicht geschadet hat: Klagenfurt ist Tabellenführer der 2. Bundesliga.
Aber in einem Stadion ein Paar Bäume zu pflanzen, die ja alle mit grossem logistischem Aufwand zuerst dorthin gebracht (und wieder entfernt werden müssen), ist jetzt nicht unbedingt der Gipfel vom Umweltschutz.
Sieht aber gut aus, muss man ihm lassen.