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Kunstprojekt «For Forest»: In Klagenfurt steht ein Wald im Fussballstadion

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Steht dichter als jede Abwehr: Der Stadionwald aus 299 Bäumen.Bild: EPA

In Klagenfurt sieht man vor lauter Wald die Bälle nicht mehr

Wozu ist ein Fussballstadion da? Damit dort Fussball gespielt werden kann. Im österreichischen Klagenfurt wurde das Stadion nun aber zweckentfremdet – mit Folgen für einen Fussballzwerg.
06.09.2019, 10:2907.09.2019, 06:58
Ralf Meile
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Der Wolfsberger AC ist international ein unbeschriebenes Blatt und selbst in Österreich eine kleine Nummer. Aber weil die Kärntner die vergangene Saison auf Rang 3 abschlossen, stehen sie erstmals in der Klubgeschichte in der Gruppenphase der Europa League.

Mit der AS Roma, Borussia Mönchengladbach und Basaksehir Istanbul wurden attraktive Gegner zugelost. Doch weil das eigene Stadion zu klein ist, ordnete die UEFA einen Umzug an. Erste Adresse dafür: Klagenfurt, eine Dreiviertelstunde entfernt.

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«Extrem statisches Spiel», notiert sich dieser Scout, kurz bevor er wegdöst.Bild: APA

«Ein Zeichen zur Bewahrung der Natur»

Doch das zerschlug sich. Wolfsberg muss ins zwanzig Minuten weiter entfernte Graz im benachbarten Bundesland Steiermark ausweichen. Denn in Klagenfurt steht ... ein Wald im Stadion.

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Das Projekt lehnt sich an eine Zeichnung mit dem Titel «Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur» an.Bild: APA

«For Forest» nennt sich das Kunstprojekt, das gestern den Medien präsentiert wurde und am Sonntag eröffnet wird. Der Basler Künstler Klaus Littmann, einst ein Student des berühmten Joseph Beuys, liess im Wörthersee-Stadion 299 Bäume pflanzen.

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Der Stadionwald ist sein Werk: Klaus Littmann, der wie Ottmar Hitzfeld in Lörrach geboren wurde.Bild: EPA

Die Aktion sei als «ein Zeichen zur Bewahrung der Natur» zu sehen, so der Künstler. Sechs Jahre lang wurde sie geplant, nun sind Bäume, Sträucher und Gräser arrangiert.

Private Finanzierung

«Klagenfurt kann sich damit als moderne und innovative Stadt präsentieren», freut sich Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. Allerdings war das Projekt in der Stadt umstritten. Steuergelder seien nicht geflossen, betonten die Behörden deshalb.

Luftaufnahmen des Projekts.Video: YouTube/faz

Der Stadionwald kann bis am 27. Oktober besucht werden. Danach gehört das 30'000 Zuschauer fassende Wörthersee-Stadion wieder dem Fussball und dem SK Austria Klagenfurt. Wobei dem Klub das Ausweichen ins kleine Karawankenblick-Stadion bisher nicht geschadet hat: Klagenfurt ist Tabellenführer der 2. Bundesliga.

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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neoliberaler Raubtierkapitalist
06.09.2019 11:12registriert Februar 2018
Bewahrung der Natur: "Lasst uns Bäume aus einer Baumschule in einem Stadion pflanzen und dann entfernen wir sie wieder." Was hat das mit Bewahren zu tun? Mit dem Geld könnte man sich auch ein Grundstück in Kanada oder Schottland kaufen und darauf einen Wald pflanzen für die Ewigkeit.
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chrisdea
06.09.2019 11:14registriert November 2014
Vorne weg: ich mag Kunst, und z.B. Beuys Arbeit "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" ist ganz grosses Kino.
Aber in einem Stadion ein Paar Bäume zu pflanzen, die ja alle mit grossem logistischem Aufwand zuerst dorthin gebracht (und wieder entfernt werden müssen), ist jetzt nicht unbedingt der Gipfel vom Umweltschutz.
Sieht aber gut aus, muss man ihm lassen.
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Drunken Master
06.09.2019 11:05registriert Juli 2018
Ist das noch Kunst oder kann das weg?
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