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Zlatan Ibrahimovics fauler Zauber und Ladehemmungen bei Thomas Müller – die Verlierer der EM

Es war nicht die EM von Thomas Müller: Der Deutsche wartet weiter auf sein erstes EM-Tor.
Es war nicht die EM von Thomas Müller: Der Deutsche wartet weiter auf sein erstes EM-Tor.Bild: PETER POWELL/EPA/KEYSTONE

«Ibracadabras» fauler Zauber und Ladehemmungen bei Müller – die Verlierer der EM

Die Europameisterschaft bringt Sieger, aber auch Verlierer hervor. Während Antoine Griezmann und Cristiano Ronaldo im Final um den Titel kämpfen, gibt es auch eine Auswahl an Spielern, die an der EM enttäuschten. 
09.07.2016, 18:5310.07.2016, 09:12
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Am Sonntag kommt es im Stade de France zum grossen Showdown der Superstars aus Portugal und Frankreich: Cristiano Ronaldo vs. Antoine Griezmann. Wer mit seinem Team den EM-Titel holt, dürfte Ende Jahr zum Weltfussballer gewählt werden.

Wer wird Europameister 2016?

Keine Wahlchancen haben sechs Spieler, die eine schwache EM spielten. Sie schossen keine Tore, hatten keinen Einfluss auf das Spiel, kassierten haltbare Tore oder verschossen Penaltys. 

Die Engländer gehören zu den Verlierern dieser EM.
Die Engländer gehören zu den Verlierern dieser EM.Bild: Ariel Schalit/AP/KEYSTONE

Eine Auswahl von Spielern, die zu den Verlierern der EM gehören: 

Thomas Müller 

(Deutschland, Halbfinal, 0 Tore, 1 verschossener Penalty)

An WM-Endrunden hat er schon zehn Tore erzielt. An der EM ist er vier Jahre nach Polen/Ukraine auch in Frankreich leer ausgegangen. 570 Minuten und ein Penaltyschiessen ohne einen einzigen Treffer ist die Bilanz von Müller, der in der abgelaufenen Saison für Bayern München 20 Tore in der Bundesliga und acht Treffer in der Champions League erzielt hat.

«Hei Thomas, das war nicht deine EM.»
«Hei Thomas, das war nicht deine EM.»Bild: OLIVER WEIKEN/EPA/KEYSTONE

Zlatan Ibrahimovic

(Schweden, Vorrunde, 0 Tore)

Paris Saint-Germain verliess er mit den Worten: «Ich kam als König und gehe als Legende!» Nach seinen schwachen Leistungen an der EM rufen ihm nun viele Fans hinterher: «Ibrahimovic verlässt Frankreich als Verlierer!»

Die Auftritte des selbsternannten Fussballgotts waren an der EM alles andere als göttlich.
Die Auftritte des selbsternannten Fussballgotts waren an der EM alles andere als göttlich.Bild: EDDIE KEOGH/REUTERS

Viel konnte der Superstar mit den biederen Schweden nicht erreichen. Doch etwas mehr als ein einziger Schuss aufs Tor in drei Spielen hätte es von Ibrahimovic schon sein dürfen.

Joe Hart 

(England, Achtelfinal, 2 haltbare Gegentore)

Joe Hart kann dem Ball nur noch nachschauen – er hat ein neues Kapitel im Buch der englischen Flop-Torhüter geschrieben.
Joe Hart kann dem Ball nur noch nachschauen – er hat ein neues Kapitel im Buch der englischen Flop-Torhüter geschrieben.Bild: Eric Gaillard/REUTERS

Eigentlich schien mit ihm das chronische englische Torhüter-Problem behoben. Doch es kam die EM in Frankreich und es kamen die englischen Goalie-Fehler zurück. Der haltbare Freistoss-Treffer von Gareth Bale im Gruppenspiel gegen Wales tat Hart noch nicht sehr weh. Doch dann trug er eine Mitschuld am Ausscheiden in den Achtelfinals. Den harmlosen Flachschuss von Kolbeinn Sigthorsson zum 2:1 der Isländer hätte Hart niemals passieren lassen dürfen.

Aleksandar Dragovic 

(Österreich, Vorrunde, 1 Gelb-Rote Karte, 1 verschossener Penalty)

Österreichs EM stand unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen. Das galt auch für Abwehrchef Dragovic. Im Startspiel gegen Ungarn sah der frühere Basler beim Stande von 0:1 die Gelb-Rote Karte, beim ehrenvollen 0:0 gegen Finalist Portugal war er gesperrt und beim entscheidenden 1:2 gegen Island setzte er einen Penalty an den Aussenpfosten.

Der Anfang vom Ende: Dragovic muss im Startspiel gegen Ungarn mit Rot vom Platz.
Der Anfang vom Ende: Dragovic muss im Startspiel gegen Ungarn mit Rot vom Platz.Bild: Michael Dalder/REUTERS

Radja Nainggolan

(Belgien, Viertelfinal, verpasster Zapfenstreich)

Beim enttäuschenden EM-Auftritt von Belgien, im letzten Herbst noch die Nummer 1 (!) der FIFA-Weltrangliste, war er nicht der Schlechteste. Doch der Roma-Spieler mit Wurzeln in Indonesien steht doch irgendwie symbolisch für das blamable Bild, das die Belgier vor allem auch abseits des Rasens abgaben, wie die einheimische Presse in den letzten Tagen meldete.

Nainggolan stand nicht nur auf dem Rasen im Abseits.
Nainggolan stand nicht nur auf dem Rasen im Abseits.
Bild: Virginie Lefour/freshfocus

Nainggolan ist passionierter Raucher, er brauchte auch in Frankreich stets ein Zimmer mit Balkon. Einmal verliess er abends das Camp und kam zu spät in der Nacht ins Hotel zurück.

Sergio Ramos

(Spanien, Achtelfinal, 1 verschossener Penalty)

Weil er im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien einen Penalty verschoss, wurde Spanien nur Zweiter und rutschte damit in die schwierigere Tableau-Hälfte. Im Achtelfinal gegen Italien verschuldete Sergio Ramos den Freistoss, der zum wegweisenden Führungstor der Italiener führte. Danach liess er sich einige Male leicht überlaufen und blieb bei seinem Vorrücken bei stehenden Bällen ohne Erfolg. 

Die Frisur sitzt bei Sergio Ramos, doch die Leistung war ungenügend.
Die Frisur sitzt bei Sergio Ramos, doch die Leistung war ungenügend.
Bild: Albert Gea/REUTERS
Welcher Spieler enttäuschte an der EM am meisten?

(sda)

Die Schweiz musste zwar früh nach Hause, doch auf Social-Media gab es auch einige Gewinner:

1 / 17
Wie sich die Facebook-Likes der Nati-Stars während der EM verändert haben
Platz 11: Stephan Lichtsteiner, FB-Likes um 1% gestiegen: Die Like-Zahl ist zwar nur um einen Hundertstel gestiegen, doch mit rund 9000 neuer Likes ist dies eigentlich gar kein schlechter Wert. (Vorher: 648'738, Nachher: 658'035)
quelle: x01095 / max rossi
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ratchet
09.07.2016 20:05registriert Mai 2015
Ich weiss ja nicht, was er neben den Platz getrieben hat, aber Nainggolan gehörte klar eher zu den Entdeckungen dieser EM dank seinen 2 Traumtore.
Ibra hat immerhin das einzige Tor Schwedens provoziert und ihm wurde ein Tor gegen Belgien evtl. irrtümlicherweise verweigert.
Ganz klar zu den Verlierer gehören meiner Meinung nach auch:
Götze; findet seine Rolle im Team nicht ausser auf der Bank
Kane; völlig enttäuschend für den PL Topscorer
Zaza; er hatte einen einzigen Job
Von der Nati:
Lichtsteiner; unnötiger Penaltyfoul, schlechte Flanken, sein schwächstes Turnier
Seferovic; Chancentod
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Luca Brasi
09.07.2016 19:30registriert November 2015
Nainggolan hat immerhin das 1:0 gegen Wales geschossen, auch wenn er geraucht hat (hat auch Zidane schon gemacht). Wo waren denn die anderen Belgier in diesem Spiel? Vor allem Jordan Lukaku war ein ständiges Sicherheitsrisiko in diesem Spiel.
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Johan Djourou: «Yakin will offensiv und dominant spielen, aber ich sehe das nicht»
Für die Schweiz hat Johan Djourou 76 Länderspiele absolviert. Der 37-Jährige ist heute in Frankreich und in der Romandie TV-Experte und sagt: «Gewisse Dinge hat Xhaka mit Yakin nicht gefunden. Aber den Trainer entlassen? Nein, das ist keine Frage für mich. Er ist da. Punkt. Schluss.»

Nach Stationen in England (Arsenal, Birmingham), Deutschland (HSV, Hannover), in der Schweiz (Sion, Xamax), der Türkei (Antalyaspor) und Dänemark (Nordsjælland) trat Johan Djourou mit 34 Jahren als Fussballer zurück. Heute wohnt er in Genf, hat drei Töchter. Im Lancy FC ist der 37-Jährige mit dem UEFA-B-Diplom Trainer der C-Junioren, er hat eine Firma für Online-Marketing und zwei weitere Unternehmen, mit denen er Popcorn herstellt und Mate-Getränke verkauft. Zum Gespräch im Hotelzimmer in Dublin erscheint Djourou in Sportkleidung, es geht nachher ins Fitness.

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