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Champions League: Warum der FC Basel gegen den LASK nicht auf Touren kam

epa07761168 Lask players celebrate after the UEFA Champions League third qualifying round, first leg soccer match between FC Basel and LASK in Basel, Switzerland, 07 August 2019. EPA/WALTER BIERI
Im Basler St.Jakob-Park jubelten gestern aus Schweizer Sicht die Falschen.Bild: EPA

Verkehrte Welt – warum der FCB gegen den LASK nicht auf Touren kam

Der FC Basel verliert das Hinspiel der 3. Champions-League-Quali-Runde gegen den LASK aus Linz verdient mit 1:2. Der Auftritt ist kein Vergleich zum Spiel gegen PSV Eindhoven von letzter Woche.
08.08.2019, 07:3808.08.2019, 10:39
céline Feller / ch media
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Die Spieler des Linzer Athletik-Sport-Klubs stehen im Kreis. Sie lachen, haben Grund zur Freude. Im Hintergrund schleichen die Spieler des FC Basel vom Feld. Die Köpfe gesenkt, die Enttäuschung ist unübersehbar. Es sind Bilder einer verkehrten Welt im St. Jakob-Park. Bilder, die man sich so vor acht Tagen nicht hätte vorstellen können.

epa07761167 Basel's Ricky van Wolfswinkel (front) reacts after the UEFA Champions League third qualifying round, first leg soccer match between FC Basel and LASK in Basel, Switzerland, 07 August  ...
Enttäuschte Basler werden von den Linzer Spielern getröstet.Bild: EPA

Genau so lange ist es her, seit der FCB den PSV Eindhoven 2:1 besiegt, das Resultat aus dem Hinspiel gedreht und sich die Teilnahme am europäischen Geschäft gesichert hat. Damals standen die FCB-Spieler nach dem Abpfiff im Kreis und hatten Grund zum Feiern, die Holländer schlichen mit sinkenden Köpfen davon. Dass der Fussball eine ungemeine Schnelllebigkeit hat, ist nichts Neues. Dass er innert acht Tagen aber eine Welt auf den Kopf stellen kann, zeigt seine ganze Unvorhersehbarkeit.

Zu wenig zwingend

In diesem Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League sind es jedoch weit mehr als die die Bilder nach Abpfiff, die komplett konträr sind zur Vorwoche. Mit zwei Veränderungen im Vergleich zum PSV-Spiel – Riveros für Xhaka und Pululu für den wechselnden Ajeti – will Marcel Koller gegen den Klub aus Österreich vorlegen. Der FCB-Trainer stellt auch das System um – 4-2-3-1 statt 4-1-4-1 – und bringt damit Unsicherheit in sein Team. Der FCB beginnt schwach, abtastend, zurückgezogen.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/SRF Sport

Der LASK hingegen ist so aufsässig pressend, wie er zu erwarten war. Die Österreicher agieren mit einer Ausnahme mit den selben elf Spielern wie in den letzten drei Spielen und profitieren von der Eingespieltheit. Der FCB hingegen verkraftet die Umstellungen nicht.

Der Underdog hat gegen den Favoriten lange das Zepter in der Hand – zumindest das ist gleich wie in der Vorwoche. Dieses Mal nur zum Unglück des FCB. Vor der Pause wird Basel zwar stärker, aber nicht wirklich zwingend. Die Basler strahlen kaum Torgefahr aus, wirken nicht fokussiert genug, nicht mit dieser Energie, die sie gegen PSV getragen hat.

Eindhoven-Held plötzlich Pechvogel

Auch vom Publikum wird das Team nicht getragen. Der Funke springt nie über. Keine Magie, keine Gänsehaut. Auch hier: verkehrte Welt. Die Linzer Fans machen mehr Lärm. Spätestens in der 50. Minute, passiert, was der FCB so tunlichst vermeiden wollte: Nach einer Ecke köpft Trauner alleinstehend zum 1:0 ein.

Der FCB wusste um die Stärke des LASK bei Ecken, dennoch lässt er sich im sechsten Spiel der Saison bereits zum vierten Mal auf diese Weise bezwingen. Und Cömert, der Torschütze aus dem Hinspiel, ist in der 82. auch der Pechvogel, der den Schuss von Klauss de Mello mit dem Rücken ins Tor ablenkt. 2:0.

Die beiden vermeidbaren Gegentreffer:

50. Minute: Das 1:0 durch Trauner nach einem Eckball.Video: streamja
82. Minute: Das 2:0 durch Klaus nach einem Ballverlust im Mittelfeld.Video: streamja

Dass Luca Zuffi in der 87. verkürzen kann, sorgt nicht nur dafür, dass auch das Resultat das genaue Gegenteil von letzter Woche ist, sondern es verbessert auch die Ausgangslage, um diese Affiche noch drehen zu können. Dazu braucht es aber mehr vom FCB: «Wir haben nicht gut gespielt und nicht in die Partie gefunden», gab Koller zu. Die Chancen auf die Playoffs sind da. Dafür muss der FCB aber innert sechs Tagen die nächste Wende um 180 Grad schaffen.

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nick Tamer
08.08.2019 08:11registriert März 2018
Auch wenn’s super in euer „verkehrte Welt“-Konzept passt. Dass die Linzer-Fans mehr Lärm gemacht haben ist schlicht nicht wahr.
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Bud Spencer
08.08.2019 07:46registriert Dezember 2018
War im Stadion. Gegen PSV war das ne Cremeschnitte. Gestern eher Auberginen-Zwieback-Kompott.

Zum Glück gibts noch ein Rückspiel. Aber da muss eine Riesenleistung her, damits was wird.
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Linus Luchs
08.08.2019 09:01registriert Juli 2014
"Im Hintergrund schleichen die Spieler des FC Basel vom Feld. [...] Bilder, die man sich so vor acht Tagen nicht hätte vorstellen können."

Doch, wer den FCB regelmässig sieht, konnte sich das vorstellen. Die Mannschaft ist seit Jahren anfällig für Überheblichkeit, wenn sie gegen vermeintlich leichtere Gegner spielt. Aber es wäre auch wieder typisch, wenn der FCB im Rückspiel wie verwandelt auftritt, weil die Spieler das Messer am Hals spüren. Die Chancen, dass es dann noch reicht, sind leider minimal.
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