Der «Kraftwürfel» – oder «Power Cube», wie sie ihn in Liverpool nennen – hat die Herzen der Fans bereits erobert. Nach seinem Traumtor im allerersten Einsatz mit den «Reds» gegen Manchester United hat er nun gegen Torino nachgelegt: Beim 3:1 von Daniel Sturridge brillierte Shaqiri mit einer genialen Vorlage.
Es gibt sogar Stimmen, die sagen, dass es dem Schweizer für die Startelf reichen könnte – angesichts des mit Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané äusserst stark besetzten Sturms eigentlich eine unglaubliche Vorstellung.
Doch Shaqiri wusste in seinen bisherigen Auftritten sehr gut zu gefallen. In drei Testspielen spielte der Angreifer jeweils 45 Minuten und konnte immer Akzente setzen. Im allerersten Spiel für Liverpool gegen Manchester United gelangen ihm ein Traumtor und ein Assist. Zuletzt gegen Torino die oben erwähnte Vorlage.
Und im einzigen Testspiel, in dem Shaqiri nichts Zählbares gelang (einem 5:0-Sieg gegen Napoli), erhielt er vom Liverpool-Fan-Magazin This is Anfield ein Sonderlob. Die Redaktion strich heraus, wie gut Shaqiri sich bereits in das System eingefügt hat: «Seine Bewegungen auf dem Platz und seine Technik sind hervorragend. Er versteht sich bereits bestens mit seinen Mitspielern.»
Auch Jürgen Klopp hat ebenfalls Freude an seinem Schweizer Neuzugang. Der Trainer hebt hervor, wie schnell sich Shaqiri an das Liverpooler Spiel gewöhnt hat.
Klopp on Shaqiri: "That's not normal after 4 days - adapting so quickly to our style of play." #LFC
— James Pearce (@JamesPearceEcho) 28. Juli 2018
Das Problem aus der Sicht des Baslers ist, dass es für ihn vielleicht einfach schlicht keinen Platz hat in der Formation. Klopp liess Liverpool letzte Saison oft in einem 4-3-3 mit einem kompakten Mittelfeld laufen. Vorne waren Salah, Firmino und Mané gesetzt. Es wäre zwar möglich, Shaqiri auf Milners Position laufen zu lassen. Doch wie würde der Schweizer dort die Balance zwischen Offensive und Defensive meistern?
Shaqiris Hoffnung ist, dass Klopp zu Beginn der letzten Saison, und auch teilweise in den jetzigen Testspielen, ein 4-2-3-1 auflaufen liess. Das ist dieselbe Aufstellung, wie sie Vladimir Petkovic in der Nationalmannschaft pflegt. Mit Shaqiri und weiteren Neuzugängen in der Startformation sähe das dann so aus:
Geballte Offensivkraft, aber vermutlich auch defensiv etwas anfälliger. Zudem müssten wohl entweder Captain Jordan Henderson oder einer der beiden Neuzugänge Fabinho oder Naby Keïta über die Klippe springen – unwahrscheinlich. Sofern sich also niemand mehr verletzt, wird Shaqiri die Saison wohl auf der Bank starten.
Der Captain der Nationalmannschaft hatte etwas länger Ferien als Shaqiri. Granit Xhaka bestritt sein erstes und einziges Testspiel vor vier Tagen gegen Lazio. Dort führte er Arsenal allerdings gleich als Captain auf den Platz und wusste als Leader zu überzeugen. Besonders eine Szene gefiel den Arsenal-Fans:
Video: Granit Xhaka giving advice to goalscorer Reiss Nelson after congratulating him on opening the scoring against Lazio tonight. [@DF_Arsenal] #afc pic.twitter.com/kbYKZBsRuu
— afcvideo (@afcvideo) August 4, 2018
Als Youngster Reis Nelson das 1:0 erzielte, gratulierte Xhaka ihm, wies ihn aber sofort an, wie er sich bei gewissen Situationen zu verhalten hat. Die Körpersprache Nelsons zeigt: Der Schweizer geniesst bei Arsenal grössten Respekt. Der 25-Jährige wird auch dieser Jahr wieder Stammspieler sein, vielleicht sogar Captain.
Wie Granit Xhaka kam auch Stephan Lichtsteiner nur zu einem Teileinsatz in der Saisonvorbereitung Arsenals. Der Verteidiger gefiel den Fans mit seiner kämpferischen Art aber sofort. Keine drei Minuten dauerte es, bis der Schweizer in ein erstes Techtelmechtel mit dem Gegner involviert war.
Lichtsteiner should definately start against City.
— Chopel Bhutia (@GoonerTenzing) 5. August 2018
Einige Arsenal-Fans finden, Lichtsteiners Aggressivität sei das Puzzleteil, das den «Gunners» bislang gefehlt hat und dass er deshalb in der Startelf stehen soll. In der Realität wird Lichtsteiner zumindest zu Beginn wohl hinter dem jüngeren Hector Bellerin anstehen müssen.
Hadergjonaj dürfte bei Huddersfield Town gesetzt sein. Mit einer starken Rückrunde sicherte er sich letzte Saison einen Vertrag in der Premier League (bis anhin war er von Ingolstadt nur ausgeliehen) und spielte sich in die Herzen der Fans. In der zweiten Saisonhälfte war er einer der einflussreichsten Verteidiger der ganzen Liga.
Noch ist allerdings nicht klar, ob der Schweizer auch tatsächlich auf seiner angestammten Position zum Einsatz kommt. Es ist möglich, dass Trainer David Wagner den 24-jährigen im defensiven Mittelfeld auflaufen lässt. Für Hadergjonaj kein Problem: «Eigentlich bin ich ein offensiver Rechtsverteidiger. Aber wenn der Trainer mich im Mittelfeld will, ist das kein Problem. Ich bin flexibel», gibt er zu Protokoll.
Fabian Schär könnte schon an diesem Wochenende einem ersten ernsthaften Test ausgesetzt sein. Sein neuer Klub Newcastle United empfängt Tottenham. Wie Shaqiri (von Stoke) kam der zuletzt in La Coruña engagierte Innenverteidiger als Absteiger zu einer «brillanten Chance», wie er es selber nannte.
IT'S OFFICIAL: Newcastle United have completed the signing of Fabian Schär. The toons are paying the release clause (around €3.37 million) pic.twitter.com/IsYNRde761
— RCDLC.com (@rcdlccom) July 26, 2018
Nach bewegenden Jahren mit einigen Tiefs möchte er unter Trainer Rafa Benitez den nächsten Karriereschritt machen. Newcastle hat vier Innenverteidiger unter Vertrag. Gut möglich, dass Schär sich einen Stammplatz erkämpfen kann.
Hat der Youngster überhaupt noch eine Zukunft in der Premier League? Zuletzt gab es Gerüchte, wonach West Ham Edimilson Fernandes los werden möchte, um andere Transfers zu finanzieren. Fiorentina könnte einer der Abnehmer sein.
Der Schweizer scheint aber keinen Platz zu haben in der Planung von Manuel Pellegrini. Der Trainer von West Ham, das in diesem Sommer aufrüstete, setzte Edimilson nur im allerersten Testspiel gegen Winterthur (0:1) ein. Danach fand er in der Vorbereitung nicht mal mehr auf der Bank Platz.
Letztes Jahr war der Glarner bei Leicester City noch die Nummer 2 und durfte insgesamt nur vier Spiele mit der ersten Mannschaft bestreiten. Dieses Jahr dürfte er noch eine Position nach hinten gerutscht sein, denn Leicester hat mit Danny Ward von Liverpool weitere Konkurrenz für Jakupovic geholt. Der 33-Jährige wird kaum zum Einsatz kommen.
Mit Material von der SDA.