Chelsea im Glück! Im erbitterten Kampf um die Champions-League-Plätze landeten die «Blues» am Sonntag bei Cardiff City nur dank zwei späten Toren einen wichtigen 2:1-Sieg. Bis zur 84. Minute lag das Team des umstrittenen Trainers Maurizio Sarri mit 0:1 zurück, dann führten César Azpilicueta und der eingewechselte Ruben Loftus-Cheek (90.) doch noch die Wende herbei.
Nur: Das 1:1 durch Azpilicueta hätte nicht zählen dürfen. Der spanische Rechtsverteidiger stand nach einem Willian-Eckball und der Kopfballverlängerung von Marcos Alonso klar im Abseits. Doch weder Schieds- noch Linienrichter hatten es gesehen, und weil in der Premier League der VAR (Video Assistant Referee) erst in der kommenden Saison eingeführt wird, zählte der Treffer.
Aber wie konnte der gut postierte Linienrichter dieses klare Abseits nur übersehen? Azpilicueta – und hinter ihm auch Loftus-Cheek – standen rund einen Meter vor dem letzten Verteidiger. Auf das Team von Schiedsrichter Craig Pawson prasselte deshalb nach Spielschluss viel Kritik ein. Cardiff-Trainer Neil Warnock wütete:
Gestern wurden die Unparteiischen dann aber doch noch entlastet – und zwar von Liverpool-Legende Jamie Carragher. In der Sky-Sendung «Monday Night Football» nahm der TV-Experte den Azpilicueta-Treffer noch einmal genau unter die Lupe und er bewies mithilfe einer VR-Brille, dass Linienrichter Eddie Smart das Abseits unmöglich sehen konnte, da Willian, der den Eckball getreten hatte, genau in seinem Sichtfeld stand.
«Ich denke, dass es für den Linienrichter fast unmöglich zu sehen war, dass es abseits war», so Carragher mit dem Headset auf dem Kopf. «Das ist die Sicht des Linienrichters, als Alonso den Ball verlängerte. Er ist komplett blockiert und kann sich auf der Linie auch nicht so schnell bewegen, um eine freie Sicht zu bekommen. Das Tempo ist zu hoch. Für uns ist es einfach, die Unparteiischen zu kritisieren, aber wir sollten uns auch einmal in ihre Lage versetzen.»
Eine blitzsaubere Erklärung, warum die Unparteiischen den Treffer des Chelsea-Captain trotz Abseits gaben. Viele TV-Zuschauer konzentrierten sich allerdings viel weniger auf Carraghers Analyse, sondern vielmehr auf die Situationskomik. Dass ausgerechnet der einstige Haudegen auf dem Platz auf moderne Technik zurückgriff, fanden viele zum Brüllen komisch.
Jamie Carragher now wearing a VR headset for analysis on sky sports 😂. A step too far.
— Adam McCullagh (@adz14_85) 1. April 2019
Watching MNF for the first time in 2 years. Jamie Carragher’s got a virtually reality headset on. What on earth is going on
— Dan (@HYDCK_DNL) 1. April 2019
To anyone else who is watching Sky Sports right now, what the hell is going on! Jamie Carragher in a VR headset asking viewers to bear with him! Phenomenal T.V.
— Mum-Belle-Bee ✊ (@MrsGallagher76) 1. April 2019
Welcome to Monday Night Football where we barely mention the two teams playing tonight. We now go live to Jamie Carragher who’s wearing a VR headset for no apparent reason #ARSNEW
— Mark Dobson (@markdobson) 1. April 2019
I just caved and reluctantly bought my first Sky Sports pass on NowTV to watch tonight's Arsenal game. I've been tuned in for barely two minutes and already I've seen Jamie Carragher wielding a VR headset in order to roleplay as a Premier League linesman. Money well spent, mate.
— Will Sharp (@shillwarp) 1. April 2019