Borussia Dortmund hat heute die Verpflichtung von Lucien Favre als Cheftrainer bekannt gegeben. Der 60-jährige Romand, zuletzt Coach bei Nice in der Ligue 1, unterzeichnete mit dem BVB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Favre wird Anfang Juli vorgestellt und anschliessend mit seinem neuen Team in die Vorbereitung auf die Saison 2018/2019 einsteigen.
🤝 Lucien #Favre wird Cheftrainer beim BVB!
— Borussia Dortmund (@BVB) 22. Mai 2018
Der 60-jährige Schweizer erhält einen Vertrag bis 2️⃣0️⃣2️⃣0️⃣!
🗯 "Borussia Dortmund zu trainieren, ist eine reizvolle Aufgabe, die ich sehr gerne übernehme!" pic.twitter.com/h7v0G1Lb6f
Am vergangenen Samstag nach dem letzten Saisonspiel von Nice bei Olympique Lyon hatte Favre seinen Abschied aus Frankreich bekannt gegeben. Dass der 60-Jährige in die Bundesliga zurückkehren und künftig Borussia Dortmund trainieren würde, galt bereits zu jenem Zeitpunkt als sicher.
«Borussia Dortmund zu trainieren, ist eine reizvolle Aufgabe, die ich sehr gerne übernehme», erklärte Favre in einer Pressemitteilung. «Ich möchte den Verantwortlichen für das Vertrauen in meine Person danken. Nun werden wir gemeinsam an dem neuen Team arbeiten. Der BVB zählt zu den interessantesten Klubs in ganz Europa, dazu freue ich mich auf die Rückkehr in die Bundesliga, die ich bestens kenne und auch in den zwei Jahren in Nizza immer im Blick behalten habe.»
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— Borussia Dortmund (@BVB) 22. Mai 2018
BVB-Sportchef Michael Zorc sagte über seinen neuen Coach: «Die Verpflichtung von Lucien Favre als Trainer ist ein wichtiger Teil unseres sportlichen Neustarts in diesem Sommer. Er geniesst bei uns hohe Wertschätzung für seine fachlichen Qualitäten, die er in der Bundesliga bei Hertha BSC und in Mönchengladbach – genau wie zuletzt in Nizza – auch schon mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.»
Die Rückkehr in die Bundesliga kommt mit einem Jahr Verzögerung. Schon im letzten Sommer wollte Borussia Dortmund den Westschweizer nach Deutschland holen. Das Interesse war gegenseitig, doch Nice-Präsident Jean-Pierre Rivère legte sein Veto ein. Dortmund entschied sich für den Niederländer Peter Bosz und später für den Österreicher Peter Stöger.
Dies waren zwei Missverständnisse in wenigen Monaten. Dortmund spielte nach gutem Saisonstart unkonstant, enttäuschte in der Champions League ebenso wie später in der Europa League und zitterte sich in der Bundesliga am Ende auf den 4. Platz. Dank dieser Klassierung kann Favre nun mit seinem neuen Arbeitgeber in der Champions League antreten.
Dies blieb Favre 2006, 2012 und 2017 verwehrt, weil er in den Playoffs mit dem FC Zürich, Borussia Mönchengladbach und Nice ausschied. Mit Gladbach qualifizierte er sich dann 2015 als Bundesliga-Dritter direkt für die Gruppenspiele. Doch fünf Tage nach dem ersten Spiel gegen den FC Sevilla gab Favre am Niederrhein seinen Rücktritt bekannt.
Es war damals das Ende nach mehr als vier sehr erfolgreichen Jahren mit Gladbach, in denen er den taumelnden Traditionsklub zuerst vor dem scheinbar sicheren Abstieg rettete und danach zwei Mal in die Top 4 führte.
Ähnliches war ihm zuvor in Berlin und danach in Nizza gelungen: Nämlich ein Team deutlich weiter nach vorne zu bringen, als es Budget und Qualität des Kaders erwarten liessen. Mit Nice erreichte Favre vor einem Jahr in der ersten Saison den erstaunlichen 3. Platz.
Im zweiten Jahr hatte sein Team im Nachgang der Enttäuschung nach dem Scheitern in den Champions-League-Playoffs gegen Napoli Mühe, in der Meisterschaft auf Kurs zu kommen. Bis in die Adventszeit hinein lagen in der Ligue 1 die Abstiegsplätze näher als ein Rang im Europacup. Doch Favre schaffte im Dezember 2017 die Wende, reihte ein paar Siege aneinander und rückte dem 6. Platz immer näher. Am Ende fehlte ein Punkt zur erneuten Europacup-Teilnahme. (pre/sda)
Viel Erfolg Lucien!
Er wird seine Zeit brauchen, aber mit den richtigen Transfers und seinem System kann er Dortmund wieder zu Alter Stärke führen