Der Präsident des Europäischen Fussballverbands (UEFA), Aleksander Ceferin, sieht sich dieser Tage kritischen Fragen entgegengestellt. Vor allem das Financial Fair Play (FFP) steht nach dem Rekordwechsel Neymars von Barcelona zu PSG unter heftiger Kritik.
Gegenüber ausgewählten Medienvertretern beantwortet Ceferin nun aber vielgestellte Fragen. Wie der «Kicker» schreibt, sagt der UEFA-Präsident zum Fall Paris Saint-Germain: «Ich hoffe, sie haben gelernt, was Financial Fair Play bedeutet. Wenn nicht, bringen wir es ihnen bei.» Paris sei aber nicht der einzige Klub, der im Fokus steht. «Das Transferfenster ist noch nicht geschlossen. Glauben Sie mir: Wir arbeiten daran», bekräftigt der Slowene.
Den Vorwurf, wonach die UEFA nur kleine Vereine bestrafe, wollte Ceferin nicht gelten lassen. Die entsprechende Kommission prüfe jeden Klub. Nach diesem Transferfenster und nach Abschluss der Prüfungen wolle der Verband die Regeln genau anlegen. Regeln, die dann für jeden Verein gleich gelten sollen. «Wenn wir unsere eigenen Regeln nicht respektieren, können wir dichtmachen. Dann wären wir ein zahnloser Tiger», erklärt der Funktionär.
Gleichzeitig bekräftigte Ceferin aber auch, dass die UEFA «keine Bürokratie sei, die Klubs killen will». Der Verband müsse den Vereinen sagen, was sie zu tun haben. Erst wenn diese nicht zuhören, hätte die UEFA einzugreifen. Auf die Frage, wie Strafen den ausfallen könnten, antwortet der 49-Jährige: «Wir haben viele Möglichkeiten zu Sanktionen, etwa Wettbewerbsausschluss oder Punktabzug.»
Auch die Möglichkeit eines Salary Caps schliesst der Präsident nicht aus. Ceferin möchte das Model gar bald der EU-Kommission vorstellen: «Wir machen bald einen erneuten Vorstoß. Es geht nicht nur um Gehaltsobergrenzen, sondern auch um Maßnahmen wie die Begrenzung von Kadern oder ein Verbot bzw. Einschränkung von Leihen.»
Neben dem Transferwahnsinn äusserte sich Ceferin auch zur EM 2020, die in 13 verschiedenen Ländern ausgetragen wird. «Ich würde es nicht wieder tun. Es schafft Probleme für uns. Wir haben unterschiedliche Gesetzgebungen, nicht mal in jedem Land den Euro als Währung.» Es sei ein schöner Gedanke, Europa so zu vereinen. Aber es sei kein Modell für die Zukunft. (abu)