Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Jorge Mendes, der Portugiese, und Mino Raiola, der Italiener, sind zwei der mächtigsten Männer im Fussball. Die beiden beherrschen mit ihren Klienten den europäischen Transfermarkt und nehmen mehr und mehr Einfluss. Und erstaunlicherweise sind sich die beiden ähnlicher, als sie es wohl gerne hätten.
Beide waren von klein auf fussballbegeistert und gelangten eher zufällig ins grosse Geschäft. Der 50-jährige Mendes stammt aus bescheidenen Verhältnissen und verdiente sein Geld mit Videotheken und Nachtklubs, ehe er per Zufall den Guimaraes-Goalie Nuno traf und ihn auf eigene Faust an Deportivo La Coruña weitervermittelte. Dieser Transfer diente ihm als Türöffner ins Fussballgeschäft.
Mino Raiola wuchs als Sohn von italienischen Restaurantbesitzern in den Niederlanden auf. Die Legende vom Pizzabäcker, der es nach ganz oben geschafft hat, ist allerdings nicht zutreffend. «Ich habe im Restaurant so ziemlich alles gemacht – gespült, gekellnert, nur eines nie: Pizza gebacken», gab der 48-Jährige einst in einem Interview mit «11 Freunde» zu Protokoll.
Die Geschicke des jungen Mino kamen als Berater seines Vaters früh zum tragen. Zum Fussball kam er, weil er dem Präsidenten des lokalen HFC Haarlem Tipps gab und sich dann im Fussball-Business schrittweise nach oben arbeitete.
Unterdessen sind sowohl Raiola wie auch Mendes Hauptdarsteller auf der grossen Fussballbühne und Vermittler diverser Superstars. Der Italiener behauptet, völlig anders zu sein als sein portugiesischer Kontrahent: «Ich bin Altruist, er ist Egoist. Ich kümmere mich um meine Spieler, Mendes kümmert sich um sich selbst.»
In der Essenz sind sich die beiden erbitterten Rivalen aber ziemlich ähnlich. Mendes und Raiola sind sehr einfühlsame und geschickte Verhandlungskünstler, die äusserst viel von Fussball verstehen und darum überaus geeignet sind für ihren Job. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr.
Aber die beiden sind auch Opportunisten, die ihre erlangte Macht geniessen. Darum kommt es hinter den Kulissen immer wieder zu Scharmützeln. Mendes und Raiola haben sich Imperien aufgebaut, mit denen sie mehr und mehr Einfluss nehmen auf den europäischen Klubfussball.
Aktueller «Hot Spot» ist Manchester United, wo sich der Italiener eine Festung aufgebaut hat. Die beiden letzten prominenten Zuzüge des englischen Rekordmeisters, Zlatan Ibrahimovic und Henrich Mchitarjan, stehen beide bei Raiola unter Vertrag. Trainer José Mourinho dagegen wird von Mendes beraten.
Und obwohl «Mou» am portugiesischen Jungstar Renato Sanches interessiert gewesen war, hat es Mendes – mutmasslich wegen Raiolas Einfluss – vorgezogen, seinen Schützling bei Bayern München unterzubringen.
Umgekehrt wäre es keine Überraschung, würde sich auch Paul Pogba, wertvollster Spieler in Raiolas Portfolio und aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag, den «Red Devils» anschliessen.
There is no deal done regarding Paul Pogba, lots of bla bla bla.
— Mino Raiola (@MinoRaiola) 21. Juli 2016
Die Machenschaften von Mendes und Raiola sind umstritten, unumstritten ist ihr Erfolg. Und das Gute daran? Kein Transferfenster bleibt ohne Fussball-Mafiageschichte.
Vitamin B ist einfach das wichtigste. Schaut doch mal Shaqiris Bruder und gleichzeitiger Berater an. Man kann seine Kompetenz und Erfahrung hinterfragen, wie man will, mit Embolo hat er bereits sein zweiter grosser Transfers gelandet.