Der Schockmoment kommt kurz nach der grossen Freude über Steven Zubers Tor zum 1:1. Valon Behrami bleibt auf dem Rasen liegen, hält sich das linke Knie. Muss der in der Vergangenheit so häufig verletzte Mittelfeldspieler etwa ausgewechselt werden? Ausgerechnet in einem Spiel, dem er mit seinem Kampfgeist den Stempel aufdrückt?
Nein, es geht weiter. Behrami beisst auf die Zähne. Erst, als er eine Gelbe Karte sieht, wird er ausgewechselt. Nicht damit er, geschwächt, in einem Zweikampf allenfalls zu spät kommt und mit Gelb-Rot vom Platz fliegt. «Ich denke, ich bin gerade noch rechtzeitig vom Feld gegangen», sagt Behrami hinterher. Für ihn kommt in der 70. Minute Denis Zakaria.
Wie es um sein linkes Bein steht, konnte der 33-jährige Tessiner unmittelbar nach der Partie noch nicht sagen. Am Montag würden die Adduktorenprobleme genauer untersucht, sagte Behrami im SRF nach seinem 80. Länderspiel.
Klar ist: Auf einen Behrami in der Verfassung des Brasilien-Spiels kann die Schweiz nicht verzichten. Nationaltrainer Vladimir Petkovic unterstrich den Wert des «Kriegers» von Udinese Calcio: «Wir brauchen ihn in den nächsten Spielen.»
Die Schweiz trifft in den weiteren Gruppenspielen auf Serbien (am Freitag) und zum Abschluss auf Costa Rica. Gerade gegen die körperlich robusten Serben wäre Behrami wertvoll, um dagegen zu halten. «Wir müssen mit den Füssen auf dem Boden bleiben und die nächsten zwei Spiele sehr seriös angehen», so Behrami. «Das Spiel gegen Serbien wird zu einer grossen Herausforderung. Das wird physisch ein ganz hartes Duell.»
Valon Behrami war vor acht Jahren schon Teil der Schweizer Equipe, die mit einem 1:0-Sieg über den Europameister Spanien in die WM gestartet war. Trotzdem scheiterte die Nati anschliessend bereits in der Gruppenphase. Behrami findet, man könne die beiden Turniere nicht miteinander vergleichen. «Wir sind spielerisch besser als damals und von der Mentalität her reifer.»
Trotzdem wusste Zakaria bisher in seiner Vertretung stets zu überzeugen, weshalb ich mir hier keine sorgen mache.