Keine Tore nach 90 Minuten, keine Tore nach 120 Minuten, keine Tore nach den ersten beiden Elfmetern – die Fans im Cornaredo wurden gestern hart auf die Probe gestellt. Immerhin trafen im weiteren Verlauf des Penaltyschiessens dann noch drei GC-Spieler (einer via Innenpfosten). Bei Lugano versagten drei von vier Schützen. Es passte zum Spiel wie die Faust aufs Auge.
Bei knapp 2 Grad wurde die Partie in der Sonnenstube angepfiffen. Immerhin ein Cup-Viertelfinal. Eigentlich ein Highlight. Aber nur 1590 Zuschauer verloren sich ins Cornaredo. Weniger wollten Lugano in dieser Saison nie sehen. Selbst in der Europa League im fernen «Heimspiel-Stadion» in Luzern kamen im Schnitt 2742 Fans. In der Meisterschaft liegt der Durschnitt bei 3789 Zuschauern, der tiefste der Liga. Tiefpunkt waren am letzten am Wochenende die 3384 Tifosi beim 1:2 gegen Leader YB.
Die 1590 Fans konnten einem leid tun. Sie sahen während 120 Minuten nur zwei nennenswerte Torchancen. Immerhin auf beiden Seiten eine. Aber so wie GC-Verteidiger Petar Pusic in der 39. Minute das sichere 1:0 vergab, war an diesem Abend nur eines: sehr passend.
Auf Seiten von Lugano hätte Davide Mariani die Zuschauer in der 90. Minute erlösen können. Aber sein Kopfball ging statt ins Tor, weit vorbei.
Auch die Verlängerung blieb ereignislos, es kam zum Elfmeterschiessen. Dort setzten Marko Basic und Jonathan die jeweils ersten Versuche für ihre Teams an die Lattenoberkante:
Immerhin traf Milan Vilotic als dritter Schütze als erster Spieler des Abends. Aber auf Seiten von Lugano setzte Davide Mariani danach den Tiefpunkt des Abends: Sein Versuch segelte meterweit über den Kasten in den Tessiner Nachthimmel. Uli Hoeness hätte seine wahre Freude daran gehabt:
In der Folge trafen Lucas Andersen und Emil Bergström für GC, sowie Antonini Culina für Lugano. Dann sah Cristian Ledesma seinen Versuch von Goalie Heinz Lindner pariert – die Partie entschieden, die Fans erlöst:
GC-Trainer Murat Yakin, der eine Reaktion auf das 0:3 in Sion erwartet hatte, erklärte nach der Partie:
Auch sein Goalie Heinz Lindner wusste nach der Partie mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, dass das nicht die Crème de la Crème war:
Lugano-Hüter David Da Costa sagte, dass ihm – aus Profi-Sicht zumindest – nicht viel gefehlt hatte. Und vielleicht gab er auch gleich die Begründung mit ab, warum im Tessin keine Fussball-Euphorie herrscht:
So stellt man sich einen richtigen Cupfight vor! Ein Kampf gegen die eigene Müdigkeit. #LUGGC
— A. aus Z. (@aausz_) 30. November 2017
Ein torloses Elfmeterschiessen wäre hier angemessen. Nach jeweils 11 verschossenen Elfmetern wird dann die ganze Sache abgeblasen und für sinnlos erklärt. #LUGGC
— Martin Germann (@mart1nGer) 30. November 2017
Kommt schon Jungs, Elfmeter schiessen könnt ihr mir echt nicht antun. oô #LUGGC
— ᴍᴇʟaɴɪᴇ (@Die_Chaotin) 30. November 2017
Ich wäre froh um ein GC Tor, ich habe keine Lust auf nochmals 30 Minuten von diesem Fussball... #LUGGC #Cup
— Rafael Graf (@Rafael_Nala) 30. November 2017