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Fussball-Nati: Warum Stephan Lichtsteiner nicht im Aufgebot steht

ARCHIVBILD --- ZUM WECHSEL VON STEPHAN LICHTSTEINER VON JUVENTUS ZUM FC ARSENAL STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Switzerland's defender Stephan Lichtsteiner in action d ...
Ist Lichtsteiners Zeit in der Nati vorbei?Bild: KEYSTONE

Der Captain geht in Raten

Am Sonntag startete das Schweizer Nationalteam die eigentliche Vorbereitung auf das Finalturnier der Nations League, wo es am Mittwoch in Porto auf Portugal trifft. Trainer Vladimir Petkovic erklärte, weshalb Captain Stephan Lichtsteiner nicht im Aufgebot steht.
03.06.2019, 21:27
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22 Spieler besammelten sich am Sonntag Mittag beim Zürcher Flughafen. Einer fehlte, dies aber mit gutem Grund. Xherdan Shaqiri hatte nur etwas mehr als zwölf Stunden zuvor mit dem FC Liverpool die Champions League gewonnen. Er stösst am Montag in Porto direkt zur SFV-Auswahl. Petkovic sagte, er habe Shaqiri vor dem Spiel ein SMS geschickt und danach auf diesem Weg auch zum Sieg gratuliert. «Er soll diesen Titel schön feiern, aber ab Montag muss er bereit sein für eine neue Herausforderung», so Petkovic.

«In einem Jahr ist die EM, und Lichtsteiner wird auch nicht jünger.»
Vladimir Petkovic

Captain Stephan Lichtsteiner hat am Sonntag im Hotel Radisson Blu beim Flughafen ebenfalls nicht eingecheckt. Doch der 35-Jährige wird nicht einmal verspätet einrücken. Er gehört gar nicht erst zum Schweizer Aufgebot. So, wie er schon in den vier Gruppenspielen der Nations League im Herbst nicht zum Einsatz gekommen war. Auch im letzten Länderspiel, im März in der der EM-Qualifikation gegen Dänemark, war Lichtsteiner nur Ersatz.

Der Coach sagte, Lichtsteiner habe schon Privilegien, aber auch er müsse diese immer wieder bestätigen. «Ich schaue bei jedem Zusammenzug die Situation wieder neu an», so Petkovic. Zuletzt hat Lichtsteiner die Leistungskriterien von Petkovic offenbar nicht erfüllt. Er hat seit den Länderspielen im März bei Arsenal nur zwei Pflichtspiele absolviert.

«Eine Karriere in der Nationalmannschaft ist erst zu Ende, wenn der Spieler nicht mehr will. Ich schicke keinen in Pension.»
Vladimir Petkovic

Die Personalie Lichtsteiner ist für Petkovic keine einfache. Vielleicht wird sie in der neuen Saison etwas weniger schwierig, wenn der Spieler nach einem wahrscheinlichen Klubwechsel wieder häufiger zum Einsatz kommt. «Ich beobachte, was mit ihm im Verein passiert», sagte Petkovic. Der Grat ist schmal zwischen wichtig und unwichtig, zwischen Gegenwart und Zukunft. «Lichtsteiner bleibt unser Captain», sagte Petkovic zwar. Aber er sagte eben auch: «Wir haben andere Spieler zum Testen. In einem Jahr ist die EM, und Lichtsteiner wird auch nicht jünger.»

Switzerland's head coach Vladimir Petkovic, right, speaks next to Stephan Lichtsteiner, left, during the press conference at the Boris Paitchadze Dinamo Arena in Tbilisi, Georgia, Friday, 22 Marc ...
Lange Zeit war Stephan Lichtsteiner der verlängerte Arm von Nationaltrainer Vladimir Petkovic.Bild: KEYSTONE

Zurück bleibt das Gefühl, dass Lichtsteiner gerade einen Abgang in Raten aus dem Nationalteam erlebt. Einen Rücktritt hat Lichtsteiner schon mehrmals kategorisch ausgeschlossen. Und Petkovic erklärte: «Eine Karriere in der Nationalmannschaft ist erst zu Ende, wenn der Spieler nicht mehr will. Ich schicke keinen in Pension.» (abu/sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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plaga versus
03.06.2019 22:17registriert November 2015
Der nächste Fall Behrami... Der Verband muss endlich verdiente Spieler anständig verabschieden! Auch wenn Spieler wie Barnetta, Inler etc. die Zeichen der Zeit falsch deuteten, muss es doch einen besseren Weg geben, als der schweizerische "Ratenrücktritt"?
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c_meier
03.06.2019 22:25registriert März 2015
wie schon von plaga versus gefordert, ein anständiger Abschied haben diese Spieler welche mehr als 30-40 Länderspiele gemacht haben verdient. dies kann ja auch ein eingerahmtes Trikot übergeben an den CH-Fussball-Awards sein.
Aber so ein Verabschieden durch die Hintertür geht gar nicht, aber ist wohl einfach der bequemste Weg.
Allerdings... Lichtsteiner muss nächste Saison effektiv mehr Spiele bestreiten, sonst ist der Platz definitiv weg falls Mbabu sofort Stammspieler in Wolfsburg wird.
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