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Terror in Paris: «Hatten Sorge wegen der EM, jetzt ist sie noch grösser»

Polizisten vor dem Stade de France, in dem der Final der EM 2016 stattfinden wird.
Polizisten vor dem Stade de France, in dem der Final der EM 2016 stattfinden wird.
Bild: LAURENT DUBRULE/EPA/KEYSTONE

Präsident des französischen Fussball-Verbands: «Wir hatten Sorge wegen der EM, jetzt ist sie noch grösser»

Die Anschläge von Paris erschüttern auch die UEFA. Zweifel an einer friedlichen Fussball-EM 2016 kommen bei den Organisatoren aber noch nicht auf.
14.11.2015, 14:2014.11.2015, 16:29
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Spiegel Online

Nach den Terroranschlägen von Paris ist jede Vorfreude auf die Europameisterschaft in Frankreich in sieben Monaten vergangen. Anzeichen von Zweifeln an einem derzeit nicht vorstellbaren friedlichen Fussballfest gab es von den Organisatoren der UEFA am Samstag aber trotz der gezielten Attacken im unmittelbaren Umfeld des wichtigsten Turnierstadions in Saint-Denis noch nicht. Dem EM-Gastgeber wurde vom Kontinentalverband jede Hilfe zugesagt.

«Die UEFA ist tief geschockt und traurig über die tragischen Ereignisse und möchte Frankreich und denjenigen, die von diesen schrecklichen Akten betroffen sind, ihre Unterstützung und Solidarität ausdrücken», teilte der Verband am Samstagmorgen mit. Für alle anstehenden Länderspiele wurde eine Schweigeminute und Trauerflor für alle Spieler angeordnet.

«Wir müssen sehen, dass Terroristen jederzeit zuschlagen können»

Für den EM-Gastgeber und die UEFA ist die Anschlagsserie vom Freitagabend mit deutlich mehr als 100 Toten nur vier Wochen vor der EM-Gruppenauslosung ein wahr gewordener Alptraum. «Es wurden viele Vorsichtsmassnahmen getroffen, aber wir müssen sehen, dass Terroristen jederzeit zuschlagen können. Wir hatten Sorge wegen der EM, jetzt ist die Sorge noch grösser», sagte der Präsident des französischen Verbandes, Noël Le Graët, laut Medienberichten mit Blick auf das Turnier vom 10. Juni bis 10. Juli 2016.

Verbandspräsident Le Graët nimmt kein Blatt vor den Mund.
Verbandspräsident Le Graët nimmt kein Blatt vor den Mund.
Bild: CHARLES PLATIAU/REUTERS

Bereits vor einigen Wochen hatte der Chef des Organisationskomitees, Jacques Lambert, betont: «Von Beginn an wussten wir, dass die Sicherheitsfrage der Schlüssel für ein erfolgreiches Turnier sein wird.» Angesichts der Anschläge auf die Redaktion des Satiremagazins «Charlie Hebdo» im Januar dieses Jahres hatte Lambert angemerkt, Terrorismus sei kein theoretisches Risiko mehr, sondern ein mögliches. Das wurde nun auf fürchterliche Weise belegt.

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In vier Wochen werden die EM-Gruppen ausgelost

Schon in ihrer EM-Bewerbung hatten die Franzosen die Sicherheitslage als eines von zwölf Risiken benannt. Nun ist tatsächlich das Stade de France als Eröffnungs- und Endspielarena zum Ziel einer Attacke geworden. Näher kam der Terrorismus dem Fussball bislang nicht.

Die Sorgen für die UEFA, die durch die Korruptionsaffären im Weltfussball ohne ihren derzeit suspendierten Präsidenten Michel Platini da steht, sind nun ganz konkret. In vier Wochen, am 12. Dezember, ist im riesigen Le Palais de Congrès de Paris an der Porte de Maillot im Westen der Stadt die feierliche Auslosung der EM-Gruppen terminiert. Die Fussball-Prominenz des ganzen Kontinents wird erwartet. Überlegungen, die Veranstaltungen abzusagen, gibt es kurz nach den Schock-Ereignissen in Paris offenbar nicht. (spon/dpa)

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