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Er soll die nächste Patrone sein

Marcel Koller soll Basels nächste Patrone sein, die sitzt

Marcel Koller wird wohl der neue Cheftrainer des FC Basel – unterschrieben ist aber noch nichts
02.08.2018, 05:0702.08.2018, 07:46
céline feller / nordwestschweiz
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Noch fast genau drei Stunden dauert es, bis das Champions-League-Qualifikations-Rückspiel des FC Basel gegen Paok Thessaloniki um 20 Uhr angepfiffen wird. Dieses kapitale Spiel für die Basler, in dem die Teilnahme an der Europa League bereits sichergestellt werden kann und zugleich weiter von der Champions League geträumt werden kann. In der Stadt Basel liegt Spannung in der Luft. Der Fokus gilt ganz dieser Partie.

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Zuletzt Nationaltrainer von Österreich, steigt Marcel Koller wohl wieder in den Klubfussball ein: Er soll den Schweizer Vize-Meister FC Basel übernehmen.Bild: APA

Bis um kurz nach 17 Uhr eine Meldung der Boulevard-Zeitung «Blick» kommt: Marcel Koller wird neuer Trainer des FC Basel. So schnell geht es, und schon liegt die ganze Aufmerksamkeit auf Koller statt auf dem abendlichen Spiel. Das Zürcher Medienunternehmen, das die Neuigkeit als erstes verbreitet, garniert die Meldung mit einem Bild, das Koller als Beifahrer in einem Auto beim Verlassen des Büros von FCB-Präsident Bernhard Burgener zeigt. Zwei Stunden zuvor – kurz vor 15 Uhr – war Koller, gemeinsam mit seinem Berater Dino Lamberti, in der Prattler Industrie-Zone angekommen. Dort hat Burgener noch immer sein Büro und den Hauptsitz seiner «Highlight Communications AG».

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«Unterschrift fehlt noch»

In den zwei Stunden in Burgeners Büro sind nicht nur der FCB-Präsident, sein neuer Trainer und dessen Berater anwesend, sondern auch Sportdirektor Marco Streller und FCB-COO Roland Heri nehmen an den Verhandlungen teil. Geklärt werden müssen die letzten Details. Denn erste Sondierungsgespräche zwischen Streller und Koller fanden bereits Ende vergangener Woche statt. Dort soll Koller die Qualität des Kaders beurteilt und sich generell bereit erklärt haben, den Posten als Cheftrainer des FC Basel gerne zu übernehmen.

Für den Verein ist er der Wunschkandidat als Wicky-Nachfolger. Ein Communiqué des Klubs gab es bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht. Vor dem Spiel bestätigte Burgener gegenüber «Teleclub» die Gespräche, sagte aber auch, dass noch nichts unterschrieben sei. «Wir werden sehen, wie die Verhandlungen weiter laufen», so Burgener. Es darf aber damit gerechnet werden, dass die Basler heute offiziell bestätigen, dass Koller der Ersatz für Wicky ist. Exakt eine Woche ist es nun her, dass Wicky entlassen worden ist. Und der FCB hat seither stets betont, so schnell als möglich und definitiv bis Ende dieser Woche eine Nachfolgelösung präsentieren zu wollen.

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Noch immer offene Fragen

Nachdem die Frage nach dem Wer geklärt scheint, gibt es aber immer noch einige Punkte, die unklar sind. Wer würde Koller assistieren? Wann wird Koller offiziell übernehmen? Denkbar ist sowohl, dass er die Mannschaft bereits am Samstag im Heimspiel gegen GC (Anpfiff 19 Uhr) als Trainer betreuen wird. Möglich wäre aber auch, dass er den Betrieb erst ab Sonntag übernimmt, sich bis dann ein ganz genaues Bild macht und Interims-Coach Alex Frei so lange noch die Trainings und ein weiteres Spiel leiten lässt. So würde vor allem auch die Mannschaft vor dem wichtigen Spiel gegen GC nicht erneut neue Impulse und einen neuen Chef bekommen und dadurch allenfalls Unruhe aufkommen.

Offen ist auch noch die Frage nach der Dauer des Vertrags, den Koller unterschreiben soll. Die letzten FCB-Trainer, Urs Fischer und Wicky, waren jeweils mit einem Zweijahresvertrag mit Option auf eine drittes Jahr (bei Erreichen des Meistertitels) ausgestattet. Bei Koller dürfte das gleich aussehen.

Für den 57-jährigen Zürcher wäre der FCB die vierte Trainerstation in der Schweiz nach Engagements bei Wil, St.Gallen und GC. Für den FCB wäre Koller der zweite Trainer der neuen Führung. Und die besagte «nächste Patrone», die sitzen muss. (aargauerzeitung.ch)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ohniznachtisbett
02.08.2018 06:44registriert August 2016
Hahaha... Es war doch genau diese neue Führung, die Urs Fischer entlassen hatte. Die Begründung: Mit #fürimmdrrotblau kann kein Zürcher an der Seitenlinie stehen... Jetzt stellen sie Koller ein. Ich kann nur lachen.
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Laborchef Dr. Klenk
02.08.2018 09:26registriert Juni 2018
Angefangen hat Strellers Erfolgskurs damit, dass man erklärte, man bräuchte ja den Marc Janko gar nicht mehr, da er nicht zum Spielsystem passe. Stimmt soweit, denn was will ein Stürmer in einem Spielsystem, das ab der Mittellinie inexistent ist?

Weiter geht es mit Lacroix als Akanji-Ersatz, Oberlin als Doumbia-Ersatz, Stocker als Steffen-Ersatz, Sie sehen worauf ich hinaus will.

Was aber doch am interessantesten ist: Oberlin kostete soviel wie dreieinhalb Steffens oder ein Lang eingebracht haben. Na diese Gleichung ist aber voll aufgegangen, Gratulation!

Ob da ein neuer Trainer was bringt?
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