Seit fast sechs Wochen wartet der FC St.Gallen auf den nächsten Sieg. In Meisterschaft und Europacup gab es zuletzt vier Niederlagen und vier Remis. Dass eine solche Serie auch eine Kopfsache wird, zeigte sich in den beiden Spielen diese Woche im eigenen Stadion. Am Mittwoch gegen Winterthur (2:2) hielt die 2:1-Führung fünf Minuten lang, gegen Sion stellten die St.Galler nach dem 1:0 das Spielen ein und kassierten prompt eine Viertelstunde nach dem Tor von Chadrac Akolo den Ausgleich.
Das 1:1 war unglücklich aus Sicht der Gastgeber. Mihailo Stevanovic flog der Ball im eigenen Strafraum an den Arm, der allerdings auch weit in die Luft gestreckt war. Der Serbe war erst kurz zuvor eingewechselt worden, auch weil Trainer Enrico Maassen erkannt hatte, dass sein Team nach dem 1:0 neue Impulse benötigte. Der nachvollziehbare Plan ging schief, Ali Kabacalman traf sicher vom Penaltypunkt zum 1:1.
Hätte es drei Punkte für die schönste Aktion der Partie gegeben, wären sie an den FCSG gegangen. Die von ihrem Publikum einmal mehr grossartig unterstützten Ostschweizer kombinierten sich über Lukas Görtler und Akolo schön zum 1:0, nachdem Kevin Csoboth den Ball tief in der Sittener Platzhälfte erobert hatte. Csoboth war schon nach sieben Minuten für den angeschlagenen Felix Mambimbi eingewechselt worden.
In der ansonsten eher unspektakulären Partie boten die Heimfans mehrere Highlights. Bis auf die Gäste waren alle der 17'000 Zuschauerinnen und Zuschauer entweder in Grün oder Weiss gekleidet. Vor dem Spiel sorgte das gemeinsam mit einer Choreo, die alle vier Tribünen einband, für ein grossartiges Bild. Nach einer Stunde legte der FCSG-Anhang mit fliegenden Papierrollen noch einmal nach.
Die nächsten Siegchancen gibt es für St.Gallen in der Conference League am Donnerstag auswärts gegen die Nordiren von Larne und für das seit neun Super-League-Partien sieglose Sion am nächsten Sonntag daheim gegen Luzern.
St.Gallen – Sion 1:1 (0:0)
17'160 Zuschauer. SR Kanagasingam.
Tore: 54. Akolo (Görtler) 1:0. 69. Kabacalman (Penalty) 1:1.
St.Gallen: Zigi; Vandermersch (68. Faber), Stanic, Vallci, Okoroji; Quintillà; Görtler (68. Konietzke), Toma, Witzig (68. Stevanovic); Akolo (82. Cisse), Mambimbi (7. Csoboth).
Sion: Lindner; Diouf, Sow, Schmied; Baltazar Costa; Lavanchy, Kabacalman (80. Chipperfield), Miranchuk (83. Berdayes), Hefti; Djokic (60. Sorgic), Souza (60. Chouaref).
Verwarnungen: 23. Sow, 45. Witzig, 61. Lavanchy, 95. Csoboth. (nih/sda)