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Jürgen Klopp zeigt sich im rund 20-minütigen Video-Interview, welches auf der Homepage des FC Liverpool heute morgen ausgestrahlt wurde, äusserst zufrieden. Er fühle sich grossartig, so der neue Trainer. «Es ist einer der besten Momente in meinem Leben.»
Was ihn besonders reize am neuen Job, sei die «grosse Intensität», mit welcher Fussball in Liverpool und in England gelebt werde. «Ich habe schon immer darüber nachgedacht, eines Tages Trainer in England zu werden. Und Liverpool war schon immer meine Lieblingsdestination», so der Ex-BVB-Coach.
Die Entscheidung sei ihm nicht besonders schwer gefallen, meint der 48-Jährige. «Ich hatte vier Monate Urlaub, die waren wunderbar, aber auch genug.» Er habe den gleichen Traum wie Liverpools Klubinhaber, weshalb diese ihn gar nicht lange überreden mussten. Die vier Monate habe er vor allem genutzt, um zu relaxen, was ihm denn auch ziemlich gut gelungen sei.
Destiny? How Jürgen Klopp took in Anfield when he visited with Borussia Dortmund last year… #KloppLFC
https://t.co/wKRXv4yEC3
— Liverpool FC (@LFC) 8. Oktober 2015
Lustig wird das Interview, als die Moderatorin Klopp fragt, wie fest er sich auf die Liverpool-Fans und auf das Anfield freue. «Mein Englisch ist noch nicht gut genug, um meine Freude darüber auszudrücken», so die Antwort des Deutschen. «Sie müssen mir diese Frage in ein paar Monaten nochmals stellen.» Doch das ist natürlich ein Understatement. Insgesamt macht Klopp einen ziemlich sattelfesten Eindruck in Sachen Englisch.
Bei einem anderen Punkt braucht der neue Liverpool-Trainer allerdings schon ein wenig Angewöhnungszeit. Die Coaching-Zone sähe nämlich etwas anders aus als in Deutschland. «Die zwei Spielerbänke liegen so nah beieinander – da kann man schon mal zufällig mit dem gegnerischen Coach zusammenstossen.» Er werde nämlich manchmal etwas emotional während dem Spiel, so Klopp. Aha!
«Vielleicht ist Liverpool heute nicht das beste Team der Welt», analysiert Klopp die kritische Lage, in welcher der Traditionsverein gerade steckt. Aber: «Who cares? Wir wollen nicht heute, sondern morgen das beste Team der Welt sein!» Erreichen will der neue Trainer dies durch einen «wilden Spielstil», wie er laut lachend zu Protokoll gibt. Nein, es gehe ihm in erster Linie nicht darum, einen Spielstil mit viel Ballbesitz zu kreieren, sondern erst einmal die Defensive zu stabilisieren.
Ganz allgemein glaubt Klopp, dass in Liverpool momentan alle ein wenig zu nervös und pessimistisch seien. Seine Message an die Liverpool-Fans lautet deshalb: «Wir alle müssen aufhören zu zweifeln und beginnen zu glauben. Jetzt!» Und weil es sich auf Englisch noch viel besser anhört und Klopp es kann, die Message im O-Ton: «We have to change from doubter to believer. Now!»
A message from Jürgen Klopp to #LFC fans. Watch the new boss' first interview now: http://t.co/0YnXR3e2lp #KloppLFC
https://t.co/gN2UZtODXi
— Liverpool FC (@LFC) 9. Oktober 2015
>>> Zum ganzen Interview geht es hier
An der Pressekonferenz, welche um elf Uhr an der Anfield-Road stattfand, sorgt eine Aussage Klopps für Aufsehen. In Anspielung auf Chelsea-Trainer José Mourinho, der sich gerne als «The Special One» bezeichnet, meint der Deutsche: «Ich komme aus dem Schwarzwald, ich bin kein Genie, ‹i am the normal one›!»
Als Schweizer Fussballfan bleibt uns nur noch zu hoffen, dass Klopp in Liverpool komplett versagt. Auf die Frage, was er täte, wenn er in den nächsten vier Jahre keinen Titel mit Liverpool holen würde, antwortet er: «Dann werde ich Trainer in der Schweiz!»
Jurgen Klopp says he is the "normal one" and that "if we don't win a title in the next 4 years I'll go manage in Switzerland." 😂
— LFCFootyNews (@LFCFootyNews) 9. Oktober 2015
(cma)