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Erstes Liverpool-Interview von Klopp: «Es ist einer der besten Momente in meinem Leben.»

Jürgen Klopp spricht über seinen neuen Job als Liverpool-Coach.
Jürgen Klopp spricht über seinen neuen Job als Liverpool-Coach.
screenshot: liverpoolfc.vom

Herr Klopp, sind Sie jetzt der neue «Special One»? «Nein, ich komme aus dem Schwarzwald, ich bin viel eher ‹The Normal One›»

Gestern Donnerstag um 22 Uhr wurde Jürgen Klopp als neuer Liverpool-Coach präsentiert. Heute wurde bereits das erste Interview mit ihm ausgestrahlt. Der Deutsche zeigt sich auf Englisch überraschend wortgewandt und sieht sich im Vergleich zu Chelsea-Coach José Mourinho als «The Normal One».
09.10.2015, 10:4309.10.2015, 13:09
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Jürgen Klopp zeigt sich im rund 20-minütigen Video-Interview, welches auf der Homepage des FC Liverpool heute morgen ausgestrahlt wurde, äusserst zufrieden. Er fühle sich grossartig, so der neue Trainer. «Es ist einer der besten Momente in meinem Leben.»

Was ihn besonders reize am neuen Job, sei die «grosse Intensität», mit welcher Fussball in Liverpool und in England gelebt werde. «Ich habe schon immer darüber nachgedacht, eines Tages Trainer in England zu werden. Und Liverpool war schon immer meine Lieblingsdestination», so der Ex-BVB-Coach. 

Die Entscheidung sei ihm nicht besonders schwer gefallen, meint der 48-Jährige. «Ich hatte vier Monate Urlaub, die waren wunderbar, aber auch genug.» Er habe den gleichen Traum wie Liverpools Klubinhaber, weshalb diese ihn gar nicht lange überreden mussten. Die vier Monate habe er vor allem genutzt, um zu relaxen, was ihm denn auch ziemlich gut gelungen sei.

«Man kann hier aus Versehen mit dem gegnerischen Trainer zusammenstossen, so nahe sind die zwei Spielerbänke zusammen.»

Lustig wird das Interview, als die Moderatorin Klopp fragt, wie fest er sich auf die Liverpool-Fans und auf das Anfield freue. «Mein Englisch ist noch nicht gut genug, um meine Freude darüber auszudrücken», so die Antwort des Deutschen. «Sie müssen mir diese Frage in ein paar Monaten nochmals stellen.» Doch das ist natürlich ein Understatement. Insgesamt macht Klopp einen ziemlich sattelfesten Eindruck in Sachen Englisch. 

Bei einem anderen Punkt braucht der neue Liverpool-Trainer allerdings schon ein wenig Angewöhnungszeit. Die Coaching-Zone sähe nämlich etwas anders aus als in Deutschland. «Die zwei Spielerbänke liegen so nah beieinander – da kann man schon mal zufällig mit dem gegnerischen Coach zusammenstossen.» Er werde nämlich manchmal etwas emotional während dem Spiel, so Klopp. Aha!

«Vielleicht ist Liverpool heute nicht das beste Team der Welt», analysiert Klopp die kritische Lage, in welcher der Traditionsverein gerade steckt. Aber: «Who cares? Wir wollen nicht heute, sondern morgen das beste Team der Welt sein!» Erreichen will der neue Trainer dies durch einen «wilden Spielstil», wie er laut lachend zu Protokoll gibt. Nein, es gehe ihm in erster Linie nicht darum, einen Spielstil mit viel Ballbesitz zu kreieren, sondern erst einmal die Defensive zu stabilisieren. 

«I am the normal one!»

Ganz allgemein glaubt Klopp, dass in Liverpool momentan alle ein wenig zu nervös und pessimistisch seien. Seine Message an die Liverpool-Fans lautet deshalb: «Wir alle müssen aufhören zu zweifeln und beginnen zu glauben. Jetzt!» Und weil es sich auf Englisch noch viel besser anhört und Klopp es kann, die Message im O-Ton: «We have to change from doubter to believer. Now!»

>>> Zum ganzen Interview geht es hier

An der Pressekonferenz, welche um elf Uhr an der Anfield-Road stattfand, sorgt eine Aussage Klopps für Aufsehen. In Anspielung auf Chelsea-Trainer José Mourinho, der sich gerne als «The Special One» bezeichnet, meint der Deutsche: «Ich komme aus dem Schwarzwald, ich bin kein Genie, ‹i am the normal one›!»

Dieser Satz hat bereits jetzt Legenden-Status: «I am the normal one!»
YouTube/TV AFRICA Sports

Als Schweizer Fussballfan bleibt uns nur noch zu hoffen, dass Klopp in Liverpool komplett versagt. Auf die Frage, was er täte, wenn er in den nächsten vier Jahre keinen Titel mit Liverpool holen würde, antwortet er: «Dann werde ich Trainer in der Schweiz!»

(cma)

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