Sport
Fussball

Kaum da, schiesst der 17-jährige Dimitri Oberlin in Salzburg bereits sein erstes Saisontor – und verspricht: «Ich will für die Schweizer Nati spielen»

Dimitri Oberlin bejubelt seinen ersten Saisontreffer für Red Bull Salzburg.
Dimitri Oberlin bejubelt seinen ersten Saisontreffer für Red Bull Salzburg.Bild: Getty Images Europe

Kaum da, schiesst der 17-jährige Dimitri Oberlin in Salzburg bereits sein erstes Saisontor – und verspricht: «Ich will für die Schweizer Nati spielen»

Der Exodus beim FC Zürich hält an und Spieler wie der 17-jährige Dimitri Oberlin werden bereits schmerzlichst vermisst. Doch der junge Schweizer bereut seinen Wechsel nach Salzburg bestimmt nicht, nach drei Pflichtspielen schnuppert er bereits an einem Stammplatz. 
04.08.2015, 15:1605.08.2015, 13:33
Mehr «Sport»

So einen Saisonstart hatten ihm nur wenige zugetraut: Am 29. Juli 2015 steht Dimitri Oberlin in der Champions-League-Qualifikation gegen Malmö zum ersten Mal in der Startformation von Red Bull Salzburg. 2:0 gewinnen die Österreicher gegen die Südschweden, Oberlin wird in der 63. Minute ausgewechselt.

Oberlins Darbietung scheint seinem Coach gefallen zu haben: Vergangenes Wochenende kommt der Schweizer auch in der Liga zum Einsatz. Trainer Peter Zeidler wechselt den 17-Jährigen zur Halbzeit ein. Rund 20 Minuten später markiert er prompt sein erstes Pflichtspieltor.

«Der Anschlusstreffer ist gelungen! Ulmer mit einem Stanglpass zur Mitte und dort steht Oberlin genau richtig und trifft zum 1:2», heisst es im Liveticker von Red Bull. Und wenn du dich jetzt fragst, was denn bitte sehr ein «Stanglpass» ist, hier das Video von Oberlins Tor gegen Rapid Wien. 

Oberlin mit seinem ersten Pflichtspieltor für Salzburg.YouTube/Alexis Footballer

Für Dimitri Oberlin sind diese Erfahrungen, welche er in der obersten österreichischen Liga macht neu: Bei seinem vorherigen Arbeitgeber, dem FC Zürich, durfte er vergangene Saison nämlich keine einzige Minute Super-League-Luft schnuppern. Spieler wie Yassine Chikhaoui, Mario Gavranovic oder Amine Chermiti standen dem Talent vor der Sonne. Hätte man ihnen einen Teenager vor die Nase gesetzt, sie hätten die Welt nicht mehr verstanden. Als dann diesen Sommer Red Bull Salzburg anklopfte, konnte der in Kamerun geborene Stürmer der Versuchung nicht widerstehen und wagte den Sprung ins Ausland.  

Doch spätestens jetzt wäre man im Letzigrund um die Dienste des Oberlins noch so froh: Nach den Abgängen von Chikhaoui, Franck Etoundi, Avi Rikan und mehreren verletzungsbedingten Ausfällen ist die Personaldecke bei den Zürchern ziemlich dünn. Leandro Di Gregorio, Aldin Turkes, Marvin Graf, Anto Grgic, Kevin Bua und Maxime Dominguez: Auf der Zürcher Ersatzbank tummelten sich beim Derby von vergangenem Sonntag lauter Nobodys. 

Oberlin kam beim FCZ nur in Testspielen zum Einsatz.
Oberlin kam beim FCZ nur in Testspielen zum Einsatz.Bild: EQ Images

Dereinst ein Fall für Petkovic?

Doch ein Talent mit dem Format eines Oberlins ohne Pflichtspieleinsätze bei Stange zu halten, ist nicht ganz einfach. Vereine wie Red Bull Salzburg sind nicht nur hoch professionell organisiert, sie haben auch die notwendigen finanziellen Mittel, um unzufriedene Talente zu ködern. Rund zwei Millionen Euro soll die Ablösesumme betragen haben. Der Lohn des Youngsters dürfte bei den Österreichern ungleich höher sein als beim FCZ. 

«Die Infrastruktur und die Mechanismen hier sind enorm – mit Zürich ist das nicht vergleichbar», sagte Oberlin kürzlich gegenüber redbull.com. Das Umfeld stimmt. Hier kann sich der junge Spieler ausgezeichnet weiterentwickeln. Dass Red Bull Salzburg nach zwei Spieltagen noch null Punkte hat, trübt die Aussichten nur wenig. 

Noch wartet viel harte Arbeit auf ihn: Dimitri Oberlin.
Noch wartet viel harte Arbeit auf ihn: Dimitri Oberlin.Bild: GEPA

Für den FCZ-Fan mag sich dies anfühlen wie ein Stich ins Herz. Für die Fussball-Schweiz könnte sich Oberlins Transfer in die Mozart-Stadt jedoch als Glücksfall erweisen. Kommt er bei Salzburg tatsächlich regelmässig zum Einsatz und kann sich festbeissen, dürfte er langfristig auch für die Schweizer Nati ein Thema werden. Oberlin ist zwar schweiz-kamerunischer Doppelbürger, spricht sich aber klar für die Schweiz aus: «Falls ich mich entscheiden müsste, ist der Fall klar: Ich würde für die Schweizer Nati auflaufen.»

Seit Oberlin 14 Jahre alt ist, trägt er in den Junioren-Nationalteams das Schweizer Kreuz auf der Brust. In 21 Spielen hat er bereits elf Tore erzielt. Es lohnt sich also in den kommenden Wochen und Monaten ausnahmsweise das Augenmerk auf den österreichischen Fussball und Red Bull Salzburg zu legen. (cma)

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
7 Mal, als ein bisschen Stoff für ganz viele Diskussionen sorgte
Für die neue Olympia-Kleidung der US-Leichtathletinnen muss Hersteller Nike viel Kritik einstecken. Es ist nicht das erste Mal, dass der Bekleidungsstoff von Athleten – oder meistens Athletinnen – für Diskussionsstoff sorgt.

Im Rahmen des Nike Air Innovation Summit stellte der Kleiderhersteller auf einem Pariser Laufsteg die Kollektion für die Olympischen Sommerspiele vor. Für grossen Diskussionsstoff sorgte eine Variante des Sprint-Dresses der US-amerikanischen Frauen. Kritikpunkt: die tief ausgeschnittene Intimzone, die eher an einen Badeanzug à la «Baywatch» erinnert als an Funktionskleidung.

Zur Story