Gestern wurde bekannt, dass Liverpool-Keeper Loris Karius im Champions-Final eine Gehirnerschütterung erlitt. Aufgrund dieser erlitt er eine «visuelle räumliche Dysfunktion», was die zwei spielentscheidenden Patzer erklären dürfte.
In der 49. Minute bekommt @LorisKarius den Ellenbogen von @SergioRamos ab. Zwei Minuten später folgt sein erster Patzer. #RMALFC #UCLFinal pic.twitter.com/dv0far0rva
— ZDF Sport (@ZDFsport) 26. Mai 2018
Am Ursprung der Gehirnerschütterung stand Real-Verteidiger Ramos, der den Torhüter mit dem Ellenbogen am Kopf erwischte. Ob Absicht, oder nicht, ist schwer zu sagen. Seither regnet es jedenfalls wieder massenweise Kritik gegen Sergio Ramos. Der Spanier hatte nicht nur Karius «ausser Gefecht» gesetzt, auch der ägyptische Überflieger Mohamed Salah musste nach einem Zweikampf mit dem Madrilenen verletzt vom Platz.
Nun äusserte sich Ramos gegenüber der Sportzeitung AS zu den beiden Vorfällen. Eins vorneweg: Mitleid mit den beiden Verletzten hat der Champions-League-Sieger nicht.
Aus seiner Sicht hat er zu unrecht die Täter-Rolle inne. Den beiden Verletzungsfällen würde zuviel Aufmerksamkeit geschenkt, sagt der 32-Jährige.
Zum Vorfall, bei dem sich Salah, in der linken Schulter eine Bänderverletzung zuzog und anschliessend unter Tränen den Platz verliess, sagte der Spanier: «Mit einer Spritze hätte er die zweite Hälfte spielen können. Ich habe das schon mehrfach gemacht. Aber wenn Ramos beteiligt ist, ist alles etwas komplizierter.»
Ramos behauptete nicht nur, dass Salah hätte weiter spielen können, sondern stritt auch jegliche Schuld am Foul ab. «Er hält meinen Arm zuerst. Ich lasse mich in die andere Richtung fallen, die Verletzung betrifft dann den anderen Arm. Und dann heisst es, ich hätte einen Judogriff angewandt.»
Zwischenzeitlich drohte Salah das WM-Out. Mittlerweile wird in Ägypten aber wieder etwas aufgeatmet, steht der Premier-League-Torschützenkönig doch im Aufgebot für Russland. Ein Einsatz im Spiel gegen Uruguay am 15. Juni scheint derzeit durchaus möglich.
Ramos äusserte sich ebenfalls zur Szene mit Torhüter Loris Karius. Eine Entschuldigung gabe es auch hier nicht. Im Gegenteil: «Sie behaupten, ich hätte den Torhüter absichtlich ausknocken wollen. Jetzt fehlt nur noch, dass Firmino sagt, er habe sich erkältet, weil er einen Schweisstropfen von mir abbekommen hat.»
Die UEFA hat nach dem Champions-League-Final keine Massnahmen gegen den Real-Spieler ergriffen. Bei der WM spielt Ramos in der Gruppenphase mit Spanien wie geplant gegen Marokko, Iran und Portugal. (cma)