Herr von Ah, am Freitag ist der neue, offizielle Fan-Song zur Schweizer Nati von DJ Antoine erschienen. Wie ist diese Zusammenarbeit zustande gekommen?
Marco von Ah: Er ist im Februar auf uns zugekommen und hat gesagt, er hätte da einen guten, passenden Song. Da wir sowieso etwas machen wollten, waren wir natürlich erfreut über die Möglichkeit, mit einem der international erfolgreichsten Schweizer Musiker zusammenarbeiten zu können.
Wie lief das genau ab?
Er hat uns den Song geschickt und wir haben gedacht, dass es passt. «Ole Ole» wird ja auch im Stadion bei Nati-Spielen gesungen.
Wer hat schlussendlich entschieden, den Song von DJ Antoine abzusegnen?
Das war eine Arbeitsgruppe, hauptsächlich mit Leuten aus der Marketing-Abteilung.
Kannten Sie den ganzen Text bevor Sie zugesagt haben?
Ja, natürlich. Ich weiss, worauf Sie anspielen. Ich sag mal so: Hätte jemand vom Schweizerischen Fussballverband (SFV) den Text geschrieben, hätte die eine oder andere Textstelle wohl noch etwas mehr Bezug zum Fussball.
Der Text hat einige heikle Stellen. Es geht um Partys, Alkohol und Sex.
Wir haben den Text über iTunes und Google auf Anstössigkeiten überprüfen lassen. Er hat keinen «Explicit-Stempel» bekommen, der Songs mit anstössigen Inhalten kennzeichnet. Es ist ein Song aus der heutigen Zeit, der Lebensfreude kommunizieren soll, und dazu gehört auch Fussball. Zudem ist DJ Antoine ein Profi. Er weiss, was zu tun und was zu lassen ist.
Also stehen Sie hinter Textstellen wie «Es macht mich verrückt, wie du dich bewegst, ich werde dich mit Freuden füllen»?
In einzelne, isolierte Textstellen kann man auch zu viel reininterpretieren. Man sollte das auch etwas im übertragenen Sinn sehen. Sex ist ein Teil unseres Lebens. Ich sehe da kein grundsätzliches Problem.
«Ich betrinke mich auf der Erde und erwache auf dem Mond», ist das auch Teil unseres Lebens?
Das ist selbstverständlich kein Aufruf, Alkohol zu konsumieren. Das ist eher symbolisch gemeint, mit den Glücksgefühlen, die dann während der WM aufkommen können. «Trunken vor Glück» ist eine alte Redewendung, übrigens unlängst mal von den Prinzen intoniert im Lied «Besoffen vor Glück».
Haben Sie keine Angst vor einem Shitstorm?
Nein, wir verlassen uns da voll auf den Musikprofi. Der Markt wird dann entscheiden, wie der Song ankommt. Bisher haben wir noch kein negatives Feedback erhalten. Und der Song ist immerhin seit Freitag auf dem Markt.
War es kein Kriterium, den Song in einer Landessprache zu verfassen?
Nein, wir haben DJ Antoine alle Freiheiten gelassen – die Leitplanken also ziemlich breit gesetzt und er hat den Song nach seinen Vorstellungen und mit seinem Team produziert. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.