Bis vor dieser Saison fühlten sich Fussball-Fans bei Teleclub im Schlaraffenland. Super League, Bundesliga, Premier League, Primera Division – alles, was das Herz begehrt.
Doch auf die aktuelle Spielzeit hin konnten die Rechte für die englische Premier League und die spanische Primera Division nicht mehr erworben werden. Mit einem Hinweis auf der eigenen Website wurde darüber informiert. Der Abo-Preis blieb aber gleich hoch. Viele Nutzer fühlten sich verschaukelt.
Fussball-Weekends bestanden ab sofort für Teleclub-Abonnenten nicht mehr aus Knüllern wie Manchester City gegen Manchester United oder Barcelona gegen Atlético Madrid. Stattdessen wurden Partien aus Portugal, Österreich, Schottland oder Belgien gezeigt.
Für dieses Wochenende bedeutet das: Statt am Samstag Manchester United – Leicester (siehe Update dazu unten) und Arsenal – Chelsea muss mit SV Mattersburg – SV Guntamatic Ried, GD Chaves – Benfica Lissabon oder Karlsruher SC – Erzgebirge Aue Vorlieb genommen werden. Am Sonntag wird unter anderem Anderlecht – KVC Westerlo ausgestrahlt.
Österreichische Liga, GD Chaves und René Weilers Anderlecht in Ehren. Aber: Das will doch niemand sehen, wenn gleichzeitig die besten Teams der Welt in der Premier League oder Primera Division spielen.
Jetzt gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht. Wobei: Die gute Nachricht hat einen Haken. Erst die schlechte Mitteilung: Wie Teleclub bestätigt, werden bis Ende Saison keine Spiele aus Spanien übertragen.
Die gute Nachricht: Ab dem 4. Oktober gibt es für Swisscom-Kunden, ab Mitte Oktober für alle Sport-HD-Abonnenten wieder die Premier League live zu sehen! Genauere Infos dazu folgen an einer Medienkonferenz am 6. Oktober.
Das ist eigentlich super und löblich, dass eine Lösung gefunden wurde. Dumm nur: Man konnte nur die Rechte für das französische Sprachpaket erwerben. Will heissen: Englischen Fussball gibt es ab dann mit französischem Kommentar. Das ist besser als nichts, kann man einwerfen. Das mag stimmen.
Aber irgendwie ist da doch dieses Gefühl: Das will ich nicht. Ich verstehe Französisch praktisch problemlos und liebe Sprachen. Aber in der Deutschschweiz englische Liga mit französischem Kommentar schauen? Nein. Und wenn ich nicht das Alles-inklusive-Paket habe und darum pro Spiel fünf Franken bezahlen muss, dann reut mich dafür selbst der Fünfliber.
Man kann über die Schweizer Fussball-Kommentatoren denken, was man will. Man kann sie verfluchen und sich ärgern. Aber besser als französischer Kommentar bei Manchester United gegen Liverpool sind Sascha Ruefer und Co. allemal. «Du kannst ja stumm schalten», kann man sagen. Nein, dann gehen zu viele Emotionen verloren. Dann warte ich lieber auf die Zusammenfassung.
Oder ich schaue das Spiel auf DAZN. Der Internetdienst sicherte sich alle Rechte der Premier League und Primera Division. Und strahlt die Spiele (sechs Partien der Premier League live, die restlichen Re-Live) mit deutschem Kommentar aus.
Update am Samstag, 15 Uhr: Der DAZN-Stream (siehe Box) bekundet bei Manchester United – Leicester weiterhin Probleme. Die ständigen Ruckler sind störend und das Bild dadurch schnell bis zu einigen Minuten verzögert. Das Live-Feeling geht also bisschen weg. Und ständiges Refreshen, damit's wieder einige Minuten live ist, macht auch nur beschränkt Spass.