>> Die Super-Kombination der Frauen gibt es hier ab 18 Uhr im Liveticker!
Die Diskussionen über die Abschaffung der alpinen Super-Kombination halten auch nach dem WM-Titel von Marcel Hirscher und vor dem Wettkampf der Frauen an. Unnötiger erscheint nur noch der Teamevent, bei welchem beispielsweise die Schweiz einfach jungen Fahrern wie Gino Caviezel, Justin Murisier, Elia Zurbriggen, Wendy Holdener, Michelle Gisin und Charlotte Chable einen Startplatz gibt – letztere bestritt erst ein Weltcuprennen.
Früher bestand die Kombination noch aus einer Abfahrt und zwei Slalomläufen und beide Rennen wurden meist auch als eigenständige Wettkämpfe gewertet, seit einigen Jahren hat das Format mit je einem Durchgang der Abfahrt oder Super-G und einem Slalomlauf übernommen – die sogenannte Super-Kombination. Das ist fair, denn früher hatten die Speed-Fahrer gegen die Techniker keine Chance.
Seit 2005 ist die Kombination ein eigener Wettkampf, seit der Saison 2006/07 gibt es gar eine kleine Kristallkugel dafür. An der WM löste die Super-Kombination die klassische Variante 2007 ab.
Das Image der Kombination konnten alle Massnahmen nicht retten. Wir haben zwar noch keine Zustände wie 1987, als Pirmin Zurbriggen die Kombination in Wengen gewann, weil er der einzige Teilnehmer war, aber beliebt ist das Format weder bei Fans noch bei einem Teil der Fahrer. Kurz: Eine solche Wettkampfform braucht der alpine Skirennsport nicht (mehr).
Dass der beste Techniker und der beste Speed-Fahrer an einer WM Gold und Silber unter sich ausmachen, ist gut und recht. Die über die Super-Kombination hereingebrochene Kritiken vermögen aber auch Hirscher und Jansrud nicht zu mindern. Und es sollte sich aus Schweizer Sicht auch nicht ändern, wenn Lara Gut heute eine Medaille gewinnen sollte.
In der heutigen Zeit, in der sich das Spezialistentum längst wieder durchgesetzt hat, ist die Anzahl jener Athleten zu gering, die sich auf Abfahrts- und Slalom-Pisten wohlfühlen. Und dass in einer Disziplin, in der im Weltcup noch zwei Wettkämpfe im Programm figurieren, an Titelkämpfen Medaillen vergeben werden, ist für viele ein Hohn. Bei den Frauen findet gar nur noch eine Kombination im Wettkampfkalender Aufnahme – und dies erst nach der WM in Bansko.
Die Verantwortlichen des Internationalen Skiverbandes haben das Problem längst erkannt. Ob der Vorschlag, einen Wettkampf für Zweier-Teams, bestehend aus Speed- und Slalom-Fahrer, die Lösung sein und von den nationalen Verbänden goutiert wird, bleibt abzuwarten. (si/fox)