Alex Wilson hat heute Abend (21 Uhr) die Chance, Historisches zu schaffen. Er kann über 200 Meter der erste Schweizer Sprint-Europameister seit bald 50 Jahren werden. Zuletzt gelang dies Philippe Clerc 1969 in Athen.
Wilson ist der Triumph im Berliner Olympiastadion durchaus zuzutrauen. Der Basler mit jamaikanischen Wurzeln zeigte im Halbfinal, was er drauf hat: Mit 20,16 Sekunden stellte er die deutlich beste Zeit des Tages auf und verpasste den eigenen Schweizer Rekord um nur zwei Hundertstel. Und dies obwohl er auf den letzen Metern noch Tempo rausnahm.
Dementsprechend selbstbewusst gibt sich der 27-Jährige vor dem heutigen Final. «Ich glaube an mich selber, das ist immer das Wichtigste», sagte Wilson nach seinem Lauf.
Und gegenüber dem Schweizer Fernsehen gab der humorvolle Athlet ein witziges Interview. Während er seinen eigenen Lauf kommentieren sollte, kam er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: «Ausgangs Kurve haben sie keine Chance mehr. Ausgangs Kurve ist fertig. Schau dir das an! Elegant. Nicht verkrampft. Mein Trainer wird sicher Freude haben.»
Egal was du gerade treibst, unterbrich es! @SprintWilson sorgt nach seinem EM-Finaleinzug über 200 m für ein legendäres Interview 😂🔥 #ECS2018 #berlin2018 pic.twitter.com/EW60nsFeCL
— SRF Sport (@srfsport) August 8, 2018
Wilson ist bekannt für seine speziellen Interviews. Nachdem es im 100-Meter-Lauf wegen einer mickrigen Hunderstelsekunde nicht für den Final gereicht hat, war sich der Basler sicher: «Das musste so sein. Gott hat einen Plan für mich.»
Alex Wilson fehlte eine mickrige Hundertstel zum Finaleinzug über 100 m, seine Reaktion? «Ich glaube, Gott hat einen Plan» #europeanchampionships #srfLA pic.twitter.com/sHHsNn3qH7
— SRF Sport (@srfsport) August 7, 2018
Unvergessen bleibt auch sein TV-Auftritt nach dem Halbfinal-Einzug an den Weltmeisterschaften von 2017 in London. Bei diesem Rennen habe er sich nach eigenen Angaben «fast in die Hosen gemacht».
(abu)