Die örtlichen Organisatoren und die Verantwortlichen der FIS versuchten noch einmal alles in ihrer Macht Stehende, um auch das letzte Rennen dieses Weltcup-Winters durchführen zu können.
Vorerst war eine Verschiebung des ursprünglich für 11.15 Uhr geplanten Starts um 45 Minuten ins Auge gefasst worden in der Hoffnung auf bessere äussere Bedingungen. Weil sich zum Schneefall, der weitere Arbeiten an der Piste erforderte, auch noch starker, böiger Wind gesellte, wurde der Entscheid über den Beginn des Rennens noch zwei weitere Male hinausgezögert.
BESTER ABFAHRER DER SAISON 2023/24! 🔮🤯
— SwissSkiTeam (@swissskiteam) March 24, 2024
Nach der Absage des letzten Rennens der Saison ist es fix: Marco Odermatt sichert sich die Abfahrts-Kugel! 💪🏼🤩 Es ist die erste Kristallkugel für den Nidwalder in der Königsdisziplin und die vierte (!) in dieser Saison! 🔥 #Congrats! pic.twitter.com/ltbgLQrOcS
Das Warten nützte nichts, die Hoffnung erfüllte sich nicht. Die prognostizierte Wetterbesserung trat nicht ein. Am Ende mussten auch die Macher im WM-Ort des kommenden Winters, die in den vergangenen zwei Wochen so viel unmöglich Scheinendes möglich gemacht hatten, vor der Natur kapitulieren.
Odermatt hatte vor der Finalissima nur noch einen Gegner, der ihm den Sieg in der Disziplinen-Wertung hätte streitig machen können. Der Franzose Cyprien Sarrazin wäre mit einem Rückstand von 42 Punkten an den Start gegangen. Dem Nidwaldner hätte also Rang 3 in jedem Fall gereicht, um sich auf sportlichem Weg nach den Kristall-Trophäen für den Gewinn der Gesamt-, Super-G- und Riesenslalom-Wertung auch erstmals die Abfahrtskugel zu sichern.
Mit dem Sieg in der Abfahrts-Wertung erreichte Odermatt nicht nur eines seiner letzten grossen Ziele, eines, das ihm sehr am Herzen liegt und für ihn einen entsprechend hohen Stellenwert hat. Mit dem Gewinn dieser Kugel setzte er auch den perfekten Schlusspunkt hinter eine perfekte Saison.
Die Abfahrt in Saalbach war das 13. Rennen, das auf Männer-Seite im zu Ende gegangenen Weltcup-Winter abgesagt werden musste. Die Saison endete damit so, wie sie begonnen hatte. Ende Oktober hatte der Riesenslalom auf dem Rettenbach-Gletscher oberhalb von Sölden im ersten Lauf witterungsbedingt abgebrochen werden müssen.
Die Disziplin Abfahrt war von den Wetterkapriolen am stärksten betroffen. Gleich sieben Rennen, vor dem finalen Wettkampf am Sonntag je zwei in Zermatt/Cervinia, Beaver Creek und Chamonix, mussten abgesagt werden. Lediglich zwei Abfahrten konnten neu angesetzt werden. Das eine in Zermatt/Cervinia vorgesehene Rennen wurde in Gröden nachgeholt, eine der in Beaver Creek geplanten Abfahrten in Wengen.
Zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren schwingt die Schweiz in der Nationenwertung obenaus. Insgesamt ist es der elfte Triumph seit Einführung des Weltcups.
Mit 10'882 Punkten kamen die Fahrerinnen und Fahrer von Swiss-Ski bis auf 436 Punkte an das letztjährige Total heran. Die damaligen 11'318 Punkte waren für die Schweiz Rekord. Aufgrund der vielen Absagen wurden in diesem Winter allerdings nur 74 Rennen ausgetragen, drei weniger als in der Vorsaison.
Der Vorsprung auf Verfolger und Rekordsieger Österreich, der in der prestigeträchtigen Wertung bis Weihnachten in Führung lag, betrug am Ende 1595 Punkte. Im Vergleich zum Winter zuvor verkleinerte der Erzrivale aus dem Osten seinen Rückstand um fast 1000 Punkte.
Dieses Aufholen erfolgte vollständig im Frauen-Bereich, in dem sich die Ski-Austria-Athletinnen um über 1000 Punkte steigerten und damit auch die Teamwertung mit gut 300 Punkten Vorsprung vor der Schweiz für sich entscheiden konnten. Dritte wurden die Italienerinnen. Bei den Männern lagen Odermatt, Meillard und Co. wiederum sehr deutlich vor Österreich und Norwegen.
Insgesamt errang Swiss-Ski in der zu Ende gegangenen Weltcup-Saison 56 Podestplätze, einen weniger als ein Jahr zuvor. Nach 27 Rennen wurde bei der Siegerehrung der Schweizer Psalm gespielt.
Großer Einsatz auch dem OK Saalbach - mehr geht wohl wirklich nicht… Schade nur die empathielose Kugeln/Medaillenübergaben seitens FIS Präsident Eliasch - mit Herz beim Sport geht definitiv anders!