Sport
Wintersport

Odermatt fährt bei Kilde-Sieg aufs Podest – Feuz und Hintermann in den Top 7

Switzerland's Marco Odermatt reacts in the finish area during the men's downhill ski race at the FIS Alpine Skiing World Cup in Lake Louise, Alberta, Saturday, Nov. 26, 2022. (Jeff McIntosh/ ...
Schon wieder in Form: Marco Odermatt.Bild: keystone

Odermatt fährt bei Kilde-Sieg aufs Podest – auch Feuz und Hintermann in den Top 7

Der beste Abfahrer des vergangenen Winters ist auch zum Auftakt der neuen Speed-Saison der Stärkste. Der Norweger Aleksander Kilde gewinnt die Abfahrt von Lake Louise mit minimalem Vorsprung vor dem Österreicher Daniel Hemetsberger und Marco Odermatt.
26.11.2022, 22:0326.11.2022, 22:48
Mehr «Sport»

Dass Marco Odermatt seine erste Abfahrt auf oberster Stufe gewinnen wird, scheint nur eine Frage von kurzer Zeit zu sein. Nach vier 2. Plätzen in der vergangenen Saison – in Bormio, Wengen, Kitzbühel und beim Weltcup-Finale in Courchevel – fehlte dem Nidwaldner in Lake Louise nur ein Zehntel zum Premieren-Triumph in der Königsdisziplin.

Er sei trotzdem sehr zufrieden mit seinem Rennen, sagte der Gesamtweltcup-Sieger nach seinem fünften Abfahrts-Podestplatz. Gleichzeitig gab Odermatt im SRF-Interview zu, dass ihn die zum Sieg fehlenden paar Hundertstel durchaus «ein bisschen ‹fuchsen›. Doch Kilde hat den untersten Teil wirklich ideal erwischt.»

Auf den letzten 15 Fahrsekunden im flachen Gelände büsste Odermatt, der am Donnerstag im verkürzten Abschlusstraining die Bestzeit knapp vor Kilde aufgestellt hatte, auf den Skandinavier gleich eine Viertelsekunde ein.

Auch Feuz und Hintermann stark

Mit Beat Feuz (5.), im Vorjahr in Lake Louise unmittelbar vor Odermatt Dritter, und Niels Hintermann (7.) reihten sich zum Saisonauftakt zwei weitere Schweizer in den Top 10 ein. Feuz sprach im TV-Interview davon, dass das Feeling aufgrund der vielen kleinen Schläge in der Piste noch nicht wirklich prickelnd gewesen sei: «Ich hatte im Steilhang ein bisschen Mühe, unten fehlte mir etwas der Speed. Eine Platzierung in den Top fünf geht also in Ordnung.»

Hintermann kam zu einem ähnlichen Schluss: «Es war eine eher vermurkste Fahrt, aber das Resultat ist einigermassen okay.»

Mauro Caviezel gab in Kanada sein Renncomeback nach einem im Januar 2021 in Garmisch-Partenkirchen erlittenen Trainingssturz, der eine schwere Gehirnerschütterung und langwierige Sehstörungen zur Folge hatte. Der 34-jährige Bündner hielt bis zur zweiten Zwischenzeit gut mit den Besten mit, ehe er ausschied.

Einmal mehr ein Norweger

Vier Wochen länger als geplant hatten die Abfahrer auf ihren Saisonstart warten müssen. Weil Ende Oktober für die Weltcup-Premiere in Zermatt/Cervinia nicht genügend Schnee vorhanden war, erfolgte das Speed-Opening wie fast immer in den letzten gut zwei Jahrzehnten im Banff National Park.

Mit Aleksander Kilde stand dabei – wie so oft in Lake Louise – ein Norweger zuoberst auf dem Podest. Doch im Gegensatz zu seinen mittlerweile zurückgetretenen Vorgängern Aksel Svindal und Kjetil Jansrud musste sich der 30-jährige Kilde in Kanada mit dem ersten Triumph lange gedulden. Der 14-fache Weltcupsieger war im vergangenen Winter knapp vor Beat Feuz der beste Abfahrer, nun gelang ihm mit der roten Startnummer der ideale Einstieg in die Speed-Saison.

Norway's Aleksander Aamodt Kilde laughs at the bottom of the hill during the men's downhill ski race at the FIS Alpine Skiing World Cup in Lake Louise, Alberta, Saturday, Nov. 26, 2022. (Jef ...
Strahlt im Zielraum: Sieger Kilde.Bild: keystone

Die vielleicht für längere Zeit letzte Abfahrt in Lake Louise – im nächsten Jahr figuriert der Skiort wohl nicht mehr im Weltcup-Kalender – gewann Kilde mit sechs Hundertsteln Vorsprung vor Daniel Hemetsberger. Der 31-jährige Österreicher, der in seiner Karriere mit enorm vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, stand zuvor im Weltcup erst einmal auf dem Podest, vor zehn Monaten als Abfahrts-Dritter in Kitzbühel.

Nach der Abfahrt, die ursprünglich für Freitag angesetzt gewesen war, wird in Lake Louise am Sonntag auch noch ein Super-G ausgetragen (Start 20.30 Uhr). (ram/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
1 / 28
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
Seit 1967 werden Skirennen im Rahmen des Weltcups ausgetragen. Diesen Fahrerinnen und Fahrern gelangen mindestens 30 Siege.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sie waren da, um Eisrettung zu üben – und plötzlich ging es um Leben und Tod
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Schweizer beim härtesten Ultra-Marathon der Welt: «Der Spirit dort ist unglaublich»
Nur schon das Anmeldeprozedere ist eine Herausforderung. Was ihn im Frozen Head State Park in Tennessee erwartet, wusste Marco Jaeggi bis zu seiner Ankunft nicht. watson hat mit ihm über seine Erfahrung beim Barkley Marathon gesprochen.

Der Barkley 100 gilt als einer der härtesten Läufe der Welt. In diesem Jahr schaffte zum ersten Mal eine Frau den über 160 Kilometer langen Ultra-Marathon durch die Wälder des US-Bundesstaats Tennessee. Jasmin Paris war zudem die erst 20. Person überhaupt, die den Barkley 100 innert der vorgegebenen 60 Stunden abschliessen konnte. Mit dem Berner Marco Jaeggi gehörte auch ein Schweizer zu den 40 Teilnehmern. watson hat mit dem Sport- und Mentaltrainer über die Erfahrung bei dem etwas schrägen Event gesprochen.

Zur Story