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YB gewinnt Cup-Krimi gegen Luzern dank Gaudino – auch Sion im Halbfinal

Die YB Spieler feiern das 1:2 in der Verlaengerung beim Fussball Schweizer Cup 1/4 Final zwischen dem FC Luzern und dem BSC Young Boys vom Donnerstag, 6. August 2020 in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Der YB-Jubel nach dem goldenen Tor von Gaudino in der 116. Minute.Bild: keystone

Gaudino schiesst YB in der Verlängerung ins Glück – Sion ebenfalls im Cup-Halbfinal

06.08.2020, 21:16
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Luzern – YB 1:2 n.V.

Mit Mühe und Not und in einem tollen Fight hat Meister YB die Halbfinals im Schweizer Cup erreicht. Die Berner siegten bei FC Luzern 2:1 nach Verlängerung. Das Siegestor erzielte Gianluca Gaudino.Am Sonntag um 16 Uhr kommt es in Bern zum Halbfinal zwischen den Young Boys und Sion.

Wie letzte Saison - damals im März - hätten die Young in den Viertelfinals in Luzern aus dem Schweizer Cup ausscheiden können. Damals verloren sie 0:4, diesmal endete das Spiel denkbar knapp. Der Schusskünstler Gianluca Gaudino traf nach 116 Minuten mit einem unhaltbaren Halbvolleyschuss von ausserhalb des Strafraums.

Obwohl wegen ihres grossen Verletzungspechs geschwächt, wirkten die Luzerner von Anfang an und lange Zeit frisch. Sie dominierten den Meister über weite Strecken. Sie traten ganz anders auf als bei der 0:1-Niederlage in Bern vor zehn Tagen, als sie sich über die 90 Minuten keine einzige reelle Torchance erarbeiteten. Diesmal erzielten sie schon in der ersten Halbzeit ein Tor.

Nach 32 Minuten flog ein Geschoss von Francesco Margiotta aus etwa 25 Metern ins Lattenkreuz. Trotz der grossen Distanz hatte YBs Goalie David von Ballmoos keine Möglichkeit für eine Parade. Vor der Luzerner Führung musste der starke Von Ballmoos zwei grosse Luzerner (von Matos und Margiotta) Torchancen zunichte machen. So hätten die Innerschweizer auch höher in Führung gehen können.

YB-Siegtorschütze Gaudino:

«Ich bin überglücklich. Ich bin froh, dass das Tor zum Weiterkommen gereicht hat, denn es war ein Abnützungskampf bis zum Schluss. Wir sind alle müde, aber wir haben als Mannschaft gefightet und am Ende wurden wir belohnt.»

Von den Stärken, mit denen sich die Young Boys in den letzten Wochen zum Meistertitel gespielt hatten, war im Cupmatch bis in die zweite Halbzeit hinein nicht mehr ganz alles zu sehen. In dem zuvor sehr sattelfesten Defensivspiel - in den letzten fünf Super-League-Spielen liessen sie nur ein Gegentor zu - wirkten die Berner für einmal anfällig, obwohl Trainer Gerardo Seoane seine Paradeformation spielen lassen konnte.

Zu den Fähigkeiten einer erfolgreichen Mannschaft gehört es aber auch, auf einen Rückstand zu antworten. Nach Margiottas Führungstor dauerte es nur exakt 90 Sekunden, bis Goalgetter Jean-Pierre Nsame mit dem Kopf einen von Miralem Sulejmani geschlagenen Corner verwertete. Auch hier hatte der Torhüter - Marius Müller - keine Abwehrchance.

In der zweiten Halbzeit zeigten sich dann recht klare Unterschiede. Jetzt dominierten die Berner immer mehr, Luzern musste zunehmend darauf hoffen, in die Verlängerung zu kommen. Goalie Müller verhinderte mit einer Fussabwehr am Pfosten den sicher scheinenden Rückstand. Sein grosses Können zeigte der Deutsche auch in der Verlängerung, als er in der 112. Minute einen scharfen Flachschuss von Michel Aebischer mit einem tollen Reflex auf der Linie abwehrte.

Luzern - Young Boys 1:2 (1:1, 1:1) n.V.
1000 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tore: 33. Margiotta (Matos) 1:0. 34. Nsame (Sulejmani) 1:1. 116. Gaudino (Nsame) 1:2.
Luzern: Müller; Sidler, Schulz, Knezevic (82. Mistrafovic), Bürki; Kakabadse (76. Eleke), Grether, Voca, Matos (89. Lang); Margiotta, Schürpf.
Young Boys: Von Ballmoos; Janko (91. Garcia), Camara, Lustenberger (46. Zesiger), Lefort; Fassnacht (87. Gaudino), Martins (66. Sierro), Aebischer, Sulejmani (66. Spielmann); Moumi Ngamaleu (82. Mambimbi), Nsame.
Bemerkungen: Luzern ohne Lucas, Ndenge, Ndiaye, Schwegler, Males, Emini, Burch, Binous und Marleku (alle verletzt). Young Boys ohne Elia, Hoarau, Lauper und Petignat (alle verletzt). Verwarnungen: 9. Janko (Foul). 12. Aebischer (Foul).

Otar kakabadze, mitte, von Luzern im Spiel gegen Jordan Lefort, rechts, von YB beim Fussball Schweizer Cup 1/4 Final zwischen dem FC Luzern und dem BSC Young Boys vom Donnerstag, 6. August 2020 in Luz ...
Luzern lieferte YB einen packenden Cup-Fight.Bild: keystone

Rapperswil-Jona – Sion 1:2

Der FC Rapperswil-Jona verdient für seine Leistung im Schweizer Cup-Viertelfinal gegen Sion allen Respekt. Das Team aus der Promotion League musste sich dem FC Sion nur 1:2 geschlagen geben.

Drei Tage nach dem 2:1-Sieg bei Servette, mit dem sie den Ligaerhalt sichergestellt hatten, zeigten die Sittener beim Promotion-League-Klub Rapperswil-Jona indessen eine weitgehend souveräne Leistung. Das Führungstor bereits nach drei Minuten spielte ihnen zusätzlich in die Karten. Der lettische Stürmer Roberts Uldrikis, der aus eine längeren Formtief herausgefunden hat, traf mit einem Kopfball auf einen von Anto Grgic getretenen Corner.

Spielmacher Grgic selber verwertete nach 22 Minuten einen von Pajtim Kasami herausgeholten Foulpenalty. Die Walliser kontrollierten nachher das Spiel. Dennoch liessen sie die St. Galler in der zweiten Halbzeit aufrücken. Der frühere Sittener Bruno Morgado traf nach 68 Minuten zum 1:2. Sions Goalie Kevin Fickentscher machte keinen guten Eindruck.

Die Rapperswiler, die vor einem Jahr nach zwei Saisons in der Challenge League abgestiegen waren und bei der Annullierung der Promotion-League-Saison den 2. Platz belegt hatten, wehrten sich gegen den klar besseren Gegner wacker - obwohl sie seit letztem November kein Wettbewerbsspiel mehr bestritten hatten. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 verpassten sie den Ausgleich knapp, als Stürmer Alessandro Casciato um Zentimeter ein Zuspiel von Manuel Kubli verfehlt.

Rapperswil-Jona - Sion 1:2 (0:2)
1000 Zuschauer. - SR Tschudi.
Tore: 3. Uldrikis (Grgic) 0:1. 22. Grgic (Foulpenalty) 0:2. 67. Morgado 1:2.
Rapperswil-Jona: Yanz; Stettler, Kllokoqi (74. Hebib), Beka, Morgado; Ciftci (67. Bancessi), Kubli, Rohrbach, Brunner (66. Hamidi); Gele, Casciato (82. Blasucci).
Sion: Fickentscher; Maçeiras, Kabashi (91. Bamert), Ruiz, Lenjani (77. Facchinetti); Toma, Grgic (70. André), Baltazar; Kasami (70. Khasa), Itaitinga; Uldrikis (70. Luan).
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Pasquarelli und Amendola (beide verletzt). Sion ohne Raphael und Cavaré (beide verletzt). Verwarnungen: 20. Kabashi (Foul). (pre/sda)

Sions Roberts Uldrikis jubelt nach seinem 1:0 Tor im Schweizer Fussball Cup 1/4-Final zwischen dem FC Rapperswil-Jona und dem FC Sion im Stadion Gruenfeld, am Donnerstag, 6. August 2020 in Rapperswil- ...
Cup-Spezialist Sion macht in Rapperswil fast alles richtig.Bild: keystone
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Das sind die grössten Sensationen im Schweizer Cup
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Das sind die grössten Sensationen im Schweizer Cup
November 2023: Promotion-League-Klub SR Delémont wirft im Achtelfinal den FC Luzern raus, nachdem in der Runde zuvor schon der FC St.Gallen geschlagen wurde.
quelle: fxp-fr-sda-rtp / jean-christophe bott
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9 Kommentare
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MaskedGaijin
07.08.2020 04:03registriert Oktober 2014
Stadion Grünfeld in Rapperswil, 1000 Zuschauer in einem Stadion mit 2500 Plätzen. Bei Luzern vs YB auch 1000 Zuschauer in einem Stadion mit 16'490 Plätzen. Macht irgendwie schon nicht sehr viel Sinn...
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Die ZSC Lions finden keine Antwort, weil sie (noch?) zu weich sind
Gegen das wahre, das raue, das «böse» Lausanne kassieren die ZSC Lions die erste Playoff-Niederlage (2:4). Der Final steht 1:1. Wenn die Zürcher nach dem «weichen Donnerstag» nun auch am Samstag zu weich sind, um richtiges Playoff-Hockey zu spielen, dann droht die zweite Niederlage. Sie hätte unabsehbare Folgen.

Guten Abend liebe ZSC Lions. Die Playoffs haben begonnen. Der offizielle Playoff-Start war eigentlich bereits am 16. März mit dem Beginn des Viertelfinals gegen Biel. Für die ZSC Lions war erst am Donnerstagabend in Lausanne Playoff-Start. Die zweite Finalpartie wird für die Zürcher nach neun Siegen in Serie die erste mit Playoff-Intensität, Playoff-Tempo und Playoff-Härte.

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