Es war ein Pass ins Zentrum, wo Messi für einmal viel Platz genoss, der am Anfang der entscheidenden Szene stand. Der 35-Jährige, der wie seine Teamkollegen bis dahin kaum gute Aktionen hatte, nahm Mass und bezwang Mexiko-Goalie Guillermo Ochoa in der 64. Minute mit einem flachen Schuss in die Ecke. Und so hallten einmal mehr die «Messi, Messi, Messi»-Rufe durchs Stadion, das mit 88'966 Zuschauern gefüllt war. Er hat seinen insgesamt achten WM-Treffer erzielt und zog damit mit dem legendären Diego Maradona gleich.
Der Führungstreffer entsprach dem Spielverlauf, nach mühevollem Beginn hatte Argentinien im Verlauf der zweiten Halbzeit die Partie zu kontrollieren begonnen. Ansonsten war die Partie von vielen Zweikämpfen und Nickeligkeiten geprägt. Argentiniens Ballzauberer kamen so kaum zur Geltung.
Schliesslich sorgte Enzo Fernandez mit einem schönen Kabinettstückchen in der 87. Minute für das 2:0.
Messi selbst meinte nach der Partie: «In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, wir kamen nicht gut in die Partie. Mexiko hat es uns sehr schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht und haben verdient gewonnen.»
Dank des Sieges sieht die Situation von Argentinien deutlich besser aus. Das Team von Trainer Lionel Scaloni liegt vor der letzten Runde mit drei Punkten auf dem zweiten Platz, dank besserem Torverhältnis vor Saudi-Arabien, das ebenfalls drei Zähler aufweist. Am Mittwoch kommt es zum Duell mit Polen, das mit vier Punkten im ersten Rang liegt.
21 - Lionel Messi is making his 21st appearance at the #FIFAWorldCup tonight, which sees him equal Diego Maradona as the player with the most appearances for Argentina in the competition. Iconic. pic.twitter.com/ooLpxfNvmL
— OptaJoe (@OptaJoe) November 26, 2022
Der zweite Auftritt der «Albiceleste» dürfte für Versöhnung mit den Fans gesorgt haben. Dies, obwohl die Südamerikaner auch gegen Mexiko lange brauchten, bis sie in Fahrt kamen. Sollte der Aufwärtstrend jedoch anhalten, würde Argentinien zum Titelanwärter. Davon zeugt auch die lange Phase der Ungeschlagenheit vor der WM, die über 3 Jahre und 36 Partien andauerte – und auch für Druck im Vorfeld gesorgt hat. Mit dem Sieg gegen Mexiko dürfte eine Last vom Team abgefallen sein, was vielleicht Höhenflüge ermöglicht.
Es ist möglicherweise kein Zufall, dass Mexikos WM-Spiele zu den unattraktivsten gehören und wenige oder keine Tore bieten. Das defensive Grundkonzept, mit dem Nationalcoach Gerardo Martino, früherer Trainer des FC Barcelona, die Mannschaft spielen lässt, bringt die erhoffte Solidität. Lionel Messi traf mit einem Weitschuss und nicht nach einem Angriff, bei dem sich die Mexikaner ausspielen liessen.
Wie den Polen beim 0:0 gewährten die Mexikaner auch den Argentiniern die längste Zeit nicht viele gute Chancen. Die Kehrseite der Medaille ist eine relative Harmlosigkeit im Angriff. In Rückstand geraten, konnten sie gegen die Argentinier nicht viel ausrichten.
Unter Mexikos Offensivspielern findet man wenige, die sich im Alltag in grossen Ligen bewähren müssen. Hirving Lozano ist die Ausnahme. Aber der 27-jährige Stürmer des Serie-A-Leaders Napoli bekam auch im Match gegen Argentinien wenig Unterstützung, zu wenige Zuspiele, mit denen er etwas anfangen konnte. Er wurde ausgewechselt.
Argentinien - Mexiko 2:0 (0:0)
Lusail Iconic Stadium. - 88'966 Zuschauer. - SR Orsato (ITA).
Tore: 64. Messi 1:0. 87. Fernandez 2:0.
Argentinien: Emiliano Martinez; Montiel (63. Molina), Otamendi, Lisandro Martinez, Acuña; De Paul, Guido Rodriguez (57. Fernandez), Mac Allister (69. Palacios); Di Maria (69. Romero), Messi, Lautaro Martinez (63. Julian Alvarez).
Mexiko: Ochoa; Araujo, Montes, Moreno; Kevin Alvarez (67. Jimenez), Herrera, Guardado (42. Gutierrez), Chavez, Gallardo; Lozano (73. Alvarado), Vega (66. Antuna).
Bemerkungen: Guardado fällt verletzt aus.
Verwarnungen: 22. Araujo, 43. Montiel, 50. Gutierrez, 67. Herrera, 90. Alvarado.
(mom/sda)