Die Niederländer setzten sich problemlos 2:0 gegen den Gastgeber der WM durch. Katar blieb auch im dritten Spiel zu harmlos, um den Gegner ernsthaft zu gefährden. In der 26. Minute war es einmal mehr Cody Gakpo, der sein Team mit seinem dritten Tor in seinem dritten WM-Spiel in Führung brachte. Damit ist der 23-jährige Offensivspieler von PSV Eindhoven der erste niederländische Fussballer, der in jedem seiner ersten drei WM-Auftritte ein Tor erzielte.
Kurz nach der Pause stand Frenkie de Jong genau an der richtigen Stelle und hatte kein Problem damit, nach einem Schuss von Memphis Depay abzustauben. Der Sieg hätte aber auch höher ausgehen können. Besonders früh in der Partie hätte unter anderem Depay den Führungstreffer erzielen können. Das vermeintliche 3:0 von Steven Berghuis wurde wegen eines Handspiels von Cody Gakpo bei der Balleroberung aberkannt. In der Schlussphase der Partie traf Berghuis zudem mit einem Schlenzer die Latte.
Und trotzdem war das Team von Louis van Gaal nicht ganz so souverän, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Katar kam immerhin zu vier Torschüssen, gleich viele wie die Niederländer, – auch weil der «Oranje» im Mittelfeld immer wieder Unkonzentriertheiten und unnötige Fehler unterliefen. Diese müssen sie in der K.o.-Phase unbedingt abstellen. Dort treffen sie am Samstag auf den Zweiten der Gruppe B, am wahrscheinlichsten scheint ein Duell mit Iran oder der USA.
Für Katar endet die Heim-WM ohne Punkt und mit einem Torverhältnis von 1:7. Damit gehen die Katarer als schlechtester WM-Gastgeber in die Geschichte ein.
Niederlande - Katar 2:0 (1:0)
Al Bayt Stadium, Al Khor. 66'784 Zuschauer. SR Gassama (GAM).
Tore: 26. Gakpo 1:0. 49. Frenkie De Jong 2:0.
Niederlande: Noppert; Timber, Van Dijk, Aké; Dumfries, De Roon (82. Koopmeiners), Frenkie De Jong (86. Taylor), Blind; Klaassen (66. Berghuis); Gakpo (82. Weghorst), Depay (66. Janssen).
Katar: Barsham; Mohammad (85. Khoder), Pedro Miguel, Khoukhi, Abdelkarim Hassan, Ahmed; Al-Haydos (64. Assadalla), Madibo (64. Boudiaf), Hatem (85. Alaaeldin); Almoez Ali (64. Muntari); Afif.
Bemerkungen: 92. Lattenschuss Berghuis. Verwarnungen: 52. Aké.
Der Jubel war von kurzer Dauer. In der 67. Minute glich Moises Caicedo für Ecuador nach einer Ecke aus – so wären die Südamerikaner für den Achtelfinal qualifiziert. Doch als sich der Jubel bei den Spielern und auf den Rängen wieder etwas gelegt hatte, ging es schnell. Kalidou Koulibaly schoss den Ball – wieder nach einem Standard – unhaltbar an Goalie Hernan Galindez vorbei ins Tor. Die Ecuadorianer scheiterten daran, den Freistoss aus dem Strafraum zu befördern, und so landete er beim Verteidiger der Senegalesen.
In der Folge blieben die Ecuadorianer zu harmlos. Sie konnten nicht an die gute Leistung aus dem 1:1 gegen die Niederlande anknüpfen und hatten bis auf den Ausgleichstreffer gegen Senegal kaum Chancen. Vor allem in der ersten Halbzeit wurden sie regelrecht eingeschnürt und gerieten in der 44. Minute folgerichtig ins Hintertreffen. Piero Hincapié rauschte im Strafraum ungestüm in Senegals Flügelspieler Ismaila Sarr, der den Penalty gleich selbst souverän verwandelte. Es war nicht die erste gute Chance für die Senegalesen. In den Startminuten vergaben Idrissa Gueye und Boulaye Dia aus sehr aussichtsreichen Positionen. Am Ende musste das Team von Aliou Cissé den vergebenen Chancen aber nicht nachtrauern.
Denn Senegal steht bei der dritten WM-Teilnahme zum zweiten Mal nach 2002 im Achtelfinal – trotz des Ausfalls von Superstar Sadio Mané. Dort trifft es am Sonntag auf den Sieger der Gruppe B. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um England, aber auch der Iran oder die USA sind mögliche Gegner.
Nach dem Spiel ehrten die Senegalesen den früheren Nationalspieler Pape Boupa Diop. Diop war 2020 im Alter von 42 Jahren an den Folgen von amyotropher Lateralsklerose verstorben.
For Papa Bouba Diop ❤️ pic.twitter.com/r44uxeqmDu
— B/R Football (@brfootball) November 29, 2022
Ecuador - Senegal 1:2 (0:1)
Khalifa International Stadium, Al-Rayyan. 44'569 Zuschauer. SR Turpin (FRA).
Tore: 44. Sarr (Foulelfmeter) 0:1. 68. Caicedo 1:1. 70. Koulibaly 1:2.
Ecuador: Galindez; Angelo Preciado (85. Porozo), Torres, Hincapie, Estupiñan; Gruezo (46. Cifuentes); Franco (46. Sarmiento), Caicedo; Plata, Estrada (46. Reasco), Valencia.
Senegal: Edouard Mendy; Sabaly, Koulibaly, Diallo, Jakobs; Ciss (74. Mendy); Idrissa Gueye, Pape Gueye; Ndiaye (75. Dieng), Dia (95. Cissé), Ismaila Sarr.
Bemerkungen: Ecuador ohne Mendez (gesperrt), Senegal ohne Kouyaté (verletzt/Oberschenkel).
Verwarnung: 66. Idrissa Gueye (im Achtelfinal gesperrt). (sda)