Ganz kurz vorneweg: Weil wir, die Q und der rasende Holländer, uns gleich mit dem grossen Eisen, echten Golfbällen und diversen Feuerwerkskörpern auf den Weg machen wollten, hat uns die Redaktion einen Aufpasser mitgegeben. Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht: Mit Corsin sind wir nun zusammen mit Linus schon zwei Holländer. Haben wir bei der Gummiboot-Tour noch gesagt, nehmt keine Holländer mit, hat die Redaktion wohl gedacht, minus mal minus gibt plus, und uns einen zweiten Oranje mitgegeben.
Womit übrigens das Holländer-Kontingent von watson ausgeschöpft ist. Die Anzahl Holländer ist gleich der Anzahl Prozent Alkohol in einem Light-Bier: zwei. Und wir alle wissen, dass Light-Bier was für Spiesser ist. Hat nichts mit der Geschichte zu tun, muss aber mal gesagt sein.
Der langen Rede kurzer Sinn: Eine Besserung in Sachen Schabernack ist nicht in Sicht. Dafür haben wir jetzt einen etablierten Spass-Künstler im Team. Und wenn Corsins Name die Autorenzeile ziert, finden die Story doch sowieso schon alle gut.
So tauschen wir die Eisen in drei Putter um und begeben uns in Richtung Hardbrücke. Es ist der Start zur etwas anderen Stadtführung.
Wir golfen durch die ganze Stadt und lassen auf dem Weg zum Einloch-Paradies kein Loch aus. Das Ziel: die Sexboxen in Altstetten («badum-tsch»).
Einwärmen ist das Überflüssigste der Welt, hat schon König Pirlo gesagt. Trotzdem können wir es nicht lassen, ein paar Bälle in den Prime Tower zu jagen. Unser Aufpasser muss ein erstes Mal eingreifen und so ist fertig blöd rumgeblödelt. Jetzt wird im Wettkampf ernst rumgeblödelt. Über die Hardbrücke zu unserem ersten Ziel: dem Lochergut! (Loch, «badum-tsch».)
Ein direkter Abschlag über die halbe Stadt oder doch auf ein Hole-in-one verzichten und das Trottoir benutzen? Wir sind uns nicht einig. Eines ist aber sicher: Die Entscheidung vom rasenden Holländer, eine kleine Rakete an seinem Golfball zu befestigen und ihn laut johlend von der Hardbrücke zu werfen, war falsch.
Schlussendlich entscheiden sich alle für den indirekten Weg. Doch während Linus und unser Aufpasser mit den Baustellen der Stadt zu kämpfen haben, wählt die Q aka der weisse Tiger Woods (einfach mit mehr Frauen) von Beginn weg die schnellere Variante. Gekonnt chippt er den Ball ins Tram und lässt sich ins Lochergut chauffieren – dieses Genie. Sein Geheimtipp: Cobratram mit ebenerdigem Einstieg nehmen und zusätzlich von der Klimaanlage profitieren.
Nach dem Triumphlauf von der Q beim Lochergut zeigt unser Aufpasser beim HB-Treffpunkt seine ganze Routine. Unter dem HB-Engel hat Corsin schon einige Volltreffer gelandet ... und während wir vergnügt am Hauptbahnhof die Golfbälle die Rolltreppen herunterjassen, treffen wir auf Ex-watson-Kollege Petar. Dieser meint treffend: «Journalismus».
Weiter geht's in Richtung Sechseläutenplatz. Während die Q schon längst beim Opernhaus ihr Geld verlocht («badum-tsch»), stochert der rasende Holländer noch immer im Niederdorf herum. Mit einem gekonnten Schlag in die Gräbli-Bar holt sich der gewiefte Holländer immerhin Bonuspunkte. Was jedoch beim grössten Loch der Stadt («badum-tsch») keine grosse Herausforderung ist.
Unser Aufpasser, der Teufelskerl, hämmert seinen Ball von der Gmüesbrugg direkt auf den Sechseläutenplatz (wir glauben ihm dies nun einmal) und so schliesst das Feld (unser Aufpasser) zur Spitzengruppe (die Q) auf.
Völlig verstört landet auch der holländische Besenwagen beim Rest der Gruppe. Fürchterlich regt er sich über die Grünen auf. Denn das Ozonloch kann gar nicht so gross sein, wie die immer behaupten, sonst hätte er es bestimmt getroffen.
Mit der Wut im Bauch über die verpassten Bonuspunkte will sich der rasende Holländer bei den Grünen rächen und tunnelt gleich den Zürcher Regierungsrat Thomas Heiniger. (Sagt Linus bitte nicht, dass Herr Heiniger von der FDP ist, sonst wird er wieder sauer.)
Mit dem Maillot jaune biegt die Q in die Champs-Élysées von Zürich (die Langstrasse) ein und locht an allen Ecken und Kanten ein. Kurz darauf folgt auch der Bergpreis-Sieger (unser Aufpasser), der mit einem Affenzahn am Arc de Triomphe (der Luganobar) vorbeirast, während sich der rasende Holländer unterdessen mit Hans Jucker auf der Tribüne prügelt. Den Spruch «Jetzt chömed ja zerscht na die Schiiss-Golfer», hätte er lieber unterlassen.
Durch den Gewinn des Punktetrikots kann sich der aufgebrachte Holländer wieder etwas beruhigen und wir treffen bei den Sexboxen ein. Wie jeder Golfer, der etwas von sich hält, wollen wir hier zum finalen Schlag ausholen. Zum letzten Mal (für heute) lochen wir ein («badum-tsch»).
Anmerkung der Stadtpolizei, Prostituierten und rational denkenden Menschen: Stadtgolf ist für Spinner!