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Dominique Aegerter steckt in der kritischen Phase seiner Karriere. Er hat sich von seinem Manager Robert Siegrist getrennt und per Ende Saison beendet er auch die Zusammenarbeit mit seinem französischen Cheftechniker Florian Chiffoleau. Auf die bange Frage «wie weiter?» gibt es nun eine definitive Antwort.
Der Rohrbacher hat den Vertrag mit seinem bisherigen Team mündlich bereits um ein weiteres Jahr verlängert. «Wir sind uns einig, es geht nur noch um ein paar Details.» Wichtiger ist jedoch der Wechsel von Kalex zurück zu Suter – auf dieser Maschine hat er 2014 den GP von Deutschland gewonnen. Eskil Suter bestätigt: «Ja, wir werden uns ab nächster Saison um Dominique Aegerter kümmern.»
Es ist mehr als ein Markenwechsel. Viel wichtiger ist die technische Betreuung durch Eskil Suter. Der ehemalige 250er-Rennfahrer (von 1993 bis 1996 in der 250er-WM, 1998 der letzte Schweizer in der 500er-WM) hat nach seinem Rücktritt in Turbenthal ein High-Tech-Unternehmen für Motoren- und Fahrwerkstechnik aufgebaut (Suter Racing Technology). Auf seinen Maschinen gewann Marc Marquez 2012 die Moto2-WM. Nach der Saison 2014 stiegen Tom Lüthi und Dominique Aegerter auf das deutsche Fabrikat Kalex um.
Tom Lüthi bleibt bei Kalex, Dominique Aegerter kehrt zu Eskil Suter zurück, dessen Firma in der Zwischenzeit ein neues Moto2-Bike entwickelt hat. «Wir haben auf dem Reissbrett eine neue Maschine mit weitreichenden technischen Neuerungen entworfen und inzwischen gebaut und erfolgreich getestet.»
Dominique Aegerter bekommt also für nächste Saison ein nigelnagelneues Bike. Für Eskil Suter ist die technische Support eher noch wichtiger. «Dieser Bereich ist bei Dominique Aegerter in den letzten zwei Jahren wohl etwas unterschätzt worden.» Eskil Suter kümmert sich nun auch um die Verpflichtung eines neuen, bewährten Cheftechnikers. «Das werden wir in nächster Zeit regeln.»
Der Markenwechsel ist für Dominique Aegerter auch psychologisch wichtig. Da er nun nicht mehr die gleiche Höllenmaschine führt wie Tom Lüthi, wird es ihm leichter fallen, sich innerhalb des «Dream Teams» von seinem Vorbild und ewig überlegenen Rivalen zu emanzipieren und zu seinem alten Selbstvertrauen zurückzufinden, das ihm 2014 einen GP-Sieg ermöglicht hat. Seit er unter dem gleichen Dach mit Tom Lüthi fährt (ab Saison 2015), hat er dieses Selbstvertrauen verloren und einen ausgeprägten «Lüthi-Komplex» entwickelt.
Eskil Suter sagt, er werde nächste Saison höchstens vier bis fünf Fahrer ausrüsten. Dominique Aegerter wird seine Nummer 1 sein und so eine intensive technische, psychologische und fahrtechnische Betreuung geniessen. Die Voraussetzungen um die letzte Chance zur Fortsetzung seiner Karriere auf Weltniveau in der zweitwichtigsten Töff-WM zu nützen, sind gut.