
Hat gut lachen: James Forrest (links) schoss Schottland zum Aufstieg.Bild: AP
Für die Schweiz ist die erste Austragung der UEFA Nations League ein Erfolg. Im nächsten Sommer spielt die Nati am «Final Four»-Turnier um den Pokal. Aber auch viele andere Fussballnationen haben Grund zur Freude.
21.11.2018, 10:5021.11.2018, 12:58

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5 grosse Sieger
Schottland

Trainer Alex McLeish und seine Spieler freuen sich.Bild: AP
Kaum ein Fussballfan, der nicht irgendwo in seinem Herzen einen Platz für die Schotten hat. In diesem Jahrtausend war der vormalige Dauergast aber zum Leidwesen seiner leidenschaftlichen Anhänger nie mehr an einem grossen Turnier dabei. Doch nun hat die «Tartan Army» einen Grund zum Feiern: Dank einem Hattrick von James Forrest gewann Schottland gegen Israel 3:2 und damit die Gruppe C1 der Nations League. Ein Aufstieg in die B-Gruppe als kleiner Schritt zurück zu den «Grossen»?
Wenn sie's beim Feiern nur nicht wieder übertreiben …
Kosovo
2016 trug das Balkanland sein erstes offizielles Länderspiel aus, nun träumt es bereits von einer EM-Teilnahme. Unter dem Schweizer Trainer Bernard Challandes triumphierte der Kosovo in der Gruppe D3. «Die Leute hier drehen alle völlig durch», hatte Mittelfeldspieler Besar Halimi schon vor dem «Final» gegen Aserbaidschan gesagt, den der Kosovo gestern 4:0 gewann. Die Euphorie ist grenzenlos.
Der Nati-Coach im Interview:
Holland

Oranges Jubelknäuel: Holland ist wieder da.Bild: EPA/ANP
Was war das für ein Abstieg: 2010 noch im WM-Final, 2014 noch WM-Dritter, aber 2016 nicht an der EM und 2018 nicht an der WM. Doch nun scheint eine erfolgreiche neue orange Generation da zu sein. Holland setzte sich in der Gruppe A1 gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich und dessen Vorgänger Deutschland durch.
Wie Oranje die Gruppe gewann:
Finnland

Spieler und Fans feiern den Auswärtssieg bei Griechenland, dem Europameister von 2004.Bild: AP
Wenn wir an Sport im Land der tausend Seen denken, dann an Eishockey, Skispringen, Rallye und Speerwerfen. Aber Fussball?! Nie konnten Jari Litmanen, Sami Hyypiä und Hannu Tihinen mit dem Nationalteam etwas reissen – bis jetzt. Die Finnen setzten sich in der Gruppe C2 durch und sind neu B-klassig. Der grösste Erfolg seit Platz 4 an den Olympischen Spielen 1924.
Gibraltar

Bild: AP
Das Team vom Affenfelsen ist zwar nicht aufgestiegen. Aber Gibraltar, das erst seit 2013 ein Nationalteam stellt, gewann immerhin zwei von sechs Spielen und liess Liechtenstein hinter sich. Die Gibraltarer waren Sinnbild dafür, dass in dieser neuen Nations League für jeden etwas zu erreichen ist.
5½ grosse Verlierer
Deutschland

Neuer fasst sich an den Kopf: Gegen Holland hat Deutschland den Sieg in letzter Minute verspielt.Bild: AP
«Absteiger Deutschland.» Das klingt nicht nur deshalb ungewöhnlich, weil Nationalteams bisher noch nie absteigen konnten. Es ist vor allem auch deshalb ungeheuerlich, weil man sich so etwas nicht in den kühnsten Träumen einmal vorgestellt hätte: dass Deutschland absteigt. Der vierfache Weltmeister ist bei der Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen nur in Topf 2.
In Deutschland sind sie muff:
Island

In St.Gallen gab's für Island so richtig auf die Mütze.Bild: KEYSTONE
Ist in diesem Herbst ein Märchen zu Ende gegangen? Die Isländer schafften erst sensationell die Qualifikation für die EM 2016, wurden dort zu Everybody's Darling – «Huh!» – und warfen sogar England aus dem Turnier, und sie qualifizierten sich auch für die WM 2018. Nun könnte die Zeit dieser goldenen Generation ablaufen und bei nur 350'000 Einwohnern ist es fraglich, ob deren Nachfolger das Niveau halten können.
Island auf dem Höhepunkt:
Die grüne Insel

Alles andere als Überflieger: Szene aus dem Testspiel zwischen Irland und Nordirland letzte Woche.Bild: AP
Rund um den Brexit haben sie in der Republik Irland und in Nordirland wohl gerade andere Sorgen als die Fussballer. Doch für beide geht's eine Liga runter in die C-Klasse. Während die Nordiren, vor einem Jahr in der WM-Barrage nur knapp an der Schweiz gescheitert, alle vier Spiele verloren, holte Irland wenigstens zwei Unentschieden.
Eine Reportage aus Belfast:
Kroatien

Bild: AP
Die Gruppe A4 war mit England, Spanien und Kroatien hochklassig bestückt. Einer musste trotzdem zwangsläufig Letzter werden, erwischt hat es mit Kroatien den WM-Finalisten von 2018. Das ist beileibe kein Beinbruch, aber ein Ruhmesblatt ist es nicht. Die Kroaten wird's dennoch nicht gross kümmern, der Sommer in Russland überstrahlt noch für einige Zeit alles.
Das war die Entscheidung:
San Marino
Seit Jahr und Tag wird behauptet, dass es im Fussball keine Kleinen mehr gebe – und das ist falsch. Für San Marino war auch die Nations League kein Lichtblick, im Gegenteil. Es setzte in der Gruppe D2 in sechs Spielen sechs Niederlagen ab – und den San-Marinesen gelang kein einziger Treffer. Selbst Andorra (4 Punkte), Liechtenstein (4) und Malta (3) konnten punkten.
Ein Titel? Nein, ein Tor!
Schrille, kuriose und schlicht hässliche Trikots
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Schrille, kuriose und schlicht hässliche Trikots
«Ninja Warrior Switzerland»: Best of Finale
Video: TV24
Der Fussball schreibt oft die schönsten Geschichten
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Die Comeback- und Überzeit-Spezialisten des HC Davos verzeichneten 25:3 Torschüsse nach dem ersten Drittel und deren 45:8 nach zwei Dritteln. Dennoch lagen die Bündner nach fünf Minuten mit 0:2 zurück. Doch mit drei Toren innerhalb von weniger als sechs Minuten wendete der Rekordmeister das Blatt. Verteidiger Claude-Curdin Paschoud beendete mit dem 2:2 eine persönliche Torflaute von 70 Liga-Spielen. Die Top-Goalgetter Matej Stransky (Davos) und Aleksi Saarela (SCL Tigers) erzielten in dieser Partie ihr jeweils 23. Tor in der laufenden Meisterschaft. Langnau rutschte durch die vierte Niederlage in Folge auf den vorletzten Platz ab.