Auch ohne sieben Champions-League-Finalisten in der Startformation konnte England gegen die erstarkte Niederlande von Trainer Ronald Koeman im stimmungsvollen Estádio Dom Afonso Henriques von Guimarães bis zur 73. Minute mit dem Finaleinzug liebäugeln, büsste mit zunehmender Spieldauer aber für den enormen Aufwand. Die Niederlande war je länger je überlegener, kam eine gute Viertelstunde vor Schluss zum verdienten Ausgleich und profitierte in der Verlängerung von zwei englischen Blackouts.
Das 1:2 in der 97. Minute verursachte Innenverteidiger John Stones, indem er als letzter Mann den Ball vertändelte und Kyle Walker im Laufduell mit Quincy Promes zu einem Eigentor zwang. Beim 1:3 versäumte es Ross Barkley, einen schlecht getimten Pass von Stones zu klären.
In der 83. Minute war das vermeintliche 2:1 für die Engländer durch Jesse Lingard wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nach VAR-Konsultation aberkannt worden. Eine gute Chance auf das 2:0 hatte Jadon Sancho zu Beginn der zweiten Halbzeit vergeben.
Die Engländer erspielten sich in dem zaghaft angelaufenen Spiel zunächst die besseren Chancen und gingen durch einen von Marcus Rashford herausgeholten und verwandelten Penalty in Führung, waren aber über weite Strecken mit Verteidigen beschäftigt. Auch dank intensiver Laufleistung und stabiler Defensive befanden sie sich trotz zunehmender Unterlegenheit während längerer Zeit auf Finalkurs. In der Schlussphase belohnte sich die Niederlande aber doch noch für seine Bemühungen. Ajax' umworbener Youngster De Ligt, der mit Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk das zentrale Verteidigerpaar bildete, war nach einem Corner per Kopf erfolgreich. De Ligt bügelte damit das 0:1 aus, das er mit einem Foul im Strafraum mitverursacht hatte.
Die Niederlande trifft damit im Final am Sonntag (20.45 Uhr) auf Portugal. Die Schweiz bekommt es um 15.00 in Guimarães mit England zu tun, das in der Verlängerung einen müden Eindruck machte und sich wie an der WM im Vorjahr in Russland mit dem Spiel um Platz 3 abfinden muss. Das letzte Duell entschied England im September letzten Jahres in einem Testspiel in Leicester mit 1:0 für sich.
Niederlande - England 3:1 (1:1, 2:0) n.V.
Guimarães. - 30'000 Zuschauer. - SR Turpin (FRA). -
Tore: 32. Rashford (Foulpenalty) 0:1. 73. De Ligt 1:1. 97. Walker (Eigentor) 2:1. 114. Promes 3:1.
Niederlande: Cillessen; Dumfries, De Ligt, Van Dijk, Blind; De Roon (68. Van de Beek), De Jong (114. Strootman), Wijnaldum; Bergwijn (91. Pröpper), Depay, Babel (68. Promes).
England: Pickford; Walker, Stones, Maguire, Chilwell; Rice (106. Alli), Delph (76. Henderson), Barkley; Sancho (61. Lingard), Rashford (46. Kane), Sterling.
Bemerkungen: England ohne die Champions-League-Finalisten Alexander-Arnold, Dier, Gomez und Rose (alle Ersatz). Verwarnungen: 31. De Ligt (Foul). 44. Dumfries (Foul). 70. Kane (Foul). 106. Van de Beek (Foul). 83. Tor von Lingard nicht anerkannt. (cma/sda)
Beispiel beim aberkannten Offsidegoal der Engländer. Der Ref wartet auf den entscheid vom VAR... derweil läuft die Zeitlupe im TV und Ruefer sieht ein eindeutiges Offside (das er notabene in Echtzeit nicht sah) regt sich dann auf, wieso der VAR nur so lange habe bis zum Entscheid, das sei doch völlig klar. Er macht sich noch lustig ob die mit dem Geodreieck Linien zeichnen... und später in der Widerholung (tatsächlich mit gezeichneten Linien) sieht man wie a**** knapp das war.
Mit solchen Verteidigern gewinnst du keinen Blumentopf! Klingende Namen machen noch keine Mannschaft. Nun wird Holland am Sonntag auch Portugal bezwingen. Gegen Holland wird der Ronaldo Effekt nicht reichen.🏆🍻🍾🇳🇱
So nimmt die Niederlande das englische Geschenk gerne an