Nach dem 5:2-Sieg über die New Jersey Devils gehören Timo Meier dank zwei Treffern und der Auszeichnung zum besten Spieler der Partie die Schlagzeilen. «An Ad-Meier-able Performance», titeln die San Jose Sharks auf ihrer Website. Ein Wortspiel aus Nachname und «bewundernswert».
Es waren in der Tat zwei herrliche Tore des 22-jährigen Stürmers. Beide Male zog Meier energisch in die gegnerische Zone und drosch den Puck präzise unter die Latte.
«Das ist die Art von Schüssen, die ich mag», sagte der 98 Kilogramm schwere, stämmige Herisauer nach seinen zwei Treffern unters Lattenkreuz gegen die Devils. «Es ist eine meiner Stärken, mit Tempo vom Flügel her zu kommen. Natürlich geht es umso besser, wenn auch das Selbstvertrauen da ist, es so zu versuchen. Momentan geht's auf.»
Meier hat nun nach 29 Einsätzen bereits 16 Tore geschossen, zwei waren entscheidende in einer Verlängerung. In der gesamten vergangenen Saison brachte er es auf 21 Treffer in 81 Spielen. «Er ist einer, der den Unterschied ausmachen kann», lobte Sharks-Headcoach Peter DeBoer den Schweizer. «Er gibt uns Durchschlagskraft und Tempo. Wir sind froh, dass er zurück ist. Jedes Team, das so einen Spieler hat, merkt es, wenn er nicht spielen kann.»
DeBoer sprach eine Phase von drei Spielen an, die der Erstrunden-Draft von 2015 (Nummer 9) kürzlich wegen einer Verletzung verpasst hatte. Von diesen gewannen die Sharks nur eines, seit Meiers Rückkehr aber drei von vier. Und auch wenn die Plus-Minus-Bilanz nicht mehr als der Weisheit letzter Schluss gilt, so steht da doch schwarz auf weiss: Mit +9 hat Timo Meier die beste Bilanz seines Teams.
Die Redewendung «Keine Feier ohne Meier» trifft derzeit im Norden Kaliforniens also zu. Der Herisauer führt die interne Skorerliste der San Jose Sharks mit 30 Punkten an, gemeinsam mit Brent Burns und Logan Couture. Weil die zwei hochdekorierten Mitspieler mehr Partien bestritten haben, liegt Meier mit 1,03 Punkten pro Spiel in dieser Statistik gar an der Spitze.
Auch ein Vergleich mit der gesamten NHL macht aus Schweizer Sicht Freude. Mit seinen 16 Treffern liegt Timo Meier auf dem geteilten 12. Platz der Torschützenliste – gleichauf mit den Superstars Connor McDavid und Auston Matthews, welcher allerdings nur rund die Hälfte der Spiele bestritten hat. Etablierte Knipser wie Patrick Kane oder Steven Stamkos haben «erst» 15 Mal getroffen, genau wie Sidney Crosby.
Wo kann das hinführen? Sharks-Headcoach Peter DeBoer sagt, Meier sei auf dem Weg, die 40-Tore-Marke zu knacken. Was bestimmt auch vorausgesagt werden kann: Wenn der Einstiegskontrakt im Sommer 2019 abgelaufen und er ein Restricted Free Agent ist, wird der nächste Vertrag den jungen Ausserrhoder zum Multimillionär machen.