Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking beförderte das Internationale Olympische Komitee BMX als bis heute jüngste Rad-Disziplin in den Sport-Olymp. Erstmals durften die halsbrecherischen Recken auf ihren kleinen Velos um olympisches Edemetall fahren.
Die Sportart BMX entstand Ende der 60er-Jahre im Zuge des Motocross-Hypes in den USA. So erklärt sich auch, dass die Abkürzung für «Bike Motocross» steht. Und der Vorteil der Miniatur-Bikes gegenüber den wesentlich grösseren und schwereren Motorrädern? Mit ihnen können die Rider noch waghalsiger zu Werke gehen, was die Olympischen Spiele mit viel Spektakel aufwertet.
Die BMX-Wettbewerbe in Rio werden an drei Tagen durchgeführt. Heute Abend (ab 18.30 Uhr) bestreiten die 32 Fahrer und 16 Fahrerinnen separat ihre Zeitläufe, welche ihre Setzung für die danach anstehenden K.o.-Durchgänge bestimmen, bei denen noch ein Vielfaches mehr an Action geboten wird.
Dabei starten die Biker jeweils in Achtergruppen von der acht Meter hohen Startrampe. Die ersten vier, die die Ziellinie am Ende des knapp 400 m langen und mit Sprüngen und Buckelabschnitten durchzogenen Parcours überqueren, kommen eine Runde weiter. Die Männer bestreiten morgen (ab 18.30 Uhr) die Viertelfinals, am Freitag finden sämtliche Halbfinals (ab 18.30 Uhr) und Finals (ab 20.00 Uhr) statt.
Die Schweiz darf sich im BMX sogar leise Medaillenhoffnungen machen: In der Männer-Konkurrenz vertreten ist David Graf, die aktuelle Nummer 7 der Welt. Obwohl er WM-Dritter 2015 und EM-Zweiter 2016 ist, wäre aber bereits die Finalteilnahme des 26-jährigen Winterthurers als Erfolg zu werten.
Dass Graf die Schweiz in Rio im BMX vertreten wird, war eigentlich lange klar, zum Schluss aber doch ziemlich umstritten. Das, weil der Romand Renaud Blanc während der Selektion überraschend stark fuhr und exakt gleich viel Punkte erzielte. So stand Nationaltrainer Roger Rinderknecht, der die Schweiz in Peking und London vertrat (jeweils Out im Halbfinal) vor einer schwierigen Entscheidung.
Rinderknecht wollte um jeden Preis verhindern, als voreingenommen wahrgenommen zu werden, weil er Graf schon seit Kindsbeinen kennt und heute im Winterthurer Stadtteil Wülflingen in Sichtweite zu seinem ehemaligen Konkurrenten lebt. So analysierte Rinderknecht die Resultate seiner beiden Schützlinge akribisch und entschied sich letztlich doch dazu, Graf dem zwei Jahre jüngeren Blanc vorzuziehen.
«Ein anderer Entscheid wäre schwierig zu akzeptieren gewesen», sagte der Bevorteilte gegenüber dem «Landboten», auch wenn er mit seinem Kollegen mitfühlt: Graf selbst musste in London Rinderknecht den Vortritt lassen. Vor seinen Einsätzen gibt er sich zuversichtlich: «Ich hoffe, ich kann meine Leistung abrufen.» (drd)