Am Freitag werden die Olympischen Spiele von Peking offiziell eröffnet. In der chinesischen Hauptstadt stehen spannende Wettkämpfe an – schon im Vorfeld versprechen einige Daten spannende Geschichten. Eine Übersicht in acht Zahlen.
Peking kommt mit der Austragung 2022 zu einer Premiere: Die chinesische Hauptstadt wird zum ersten Ort überhaupt, der sowohl Olympische Spiele im Sommer als auch im Winter organisieren durfte. Dabei wird es nun sicher bis 2028 bleiben.
Zwei Länder sind bei den Spielen in Peking zum ersten Mal überhaupt an Winterspielen dabei – sowohl Haiti als auch Saudi-Arabien stellen je einen alpinen Skifahrer. Für Haiti ist der 19-jährige Richardson Viano am Start, für Saudi-Arabien der 24-jährige Fayik Abdi.
Grosse sportliche Ambitionen dürften beide nicht haben – dies zeigt auch ein Blick auf ihre letzten Resultate. Viano belegte in seiner besten Disziplin Riesenslalom Rang 16 bei den Landesmeisterschaften Andorras von 2021, Abdi klassierte sich, ebenfalls im Riesenslalom, bei den jamaikanischen Meisterschaften auf dem neunten Platz.
Die Spiele hätten dieses Jahr fast nicht in China, sondern in Kasachstan stattgefunden. So setzte sich Peking bei seiner Bewerbung gegen den einzigen Konkurrenten Almaty um äusserst knappe vier Punkte mit 44:40 durch.
Die kasachische Stadt hatte sich zum zweiten Mal nach 2014 für eine Olympia-Durchführung beworben und damit mit ihrer Infrastruktur gute Chancen. Dank der Durchführung der Winter-Asienspiele 2011 und der Winter-Universiade 2017 hätten nur noch eine weitere Eishockeyarena und eine Bobbahn neu in der Region Almaty errichtet werden müssen.
Simon Ammann kommt in Peking zu einem Rekord – er bestreitet bereits seine siebten Olympischen Spiele nach Nagano, Salt Lake City, Turin, Sotschi, Vancouver und Pyeongchang. Damit hat er mehr Winterspiele absolviert als alle anderen Schweizerinnen und Schweizer.
Den absoluten Rekord hat er damit aber nicht – dieser gehört dem Japaner Noriaki Kasai, der ebenfalls Skispringer ist. Der mittlerweile 49-Jährige nahm zwischen 1990 und 2018 an acht Turnieren in Serie teil und holte dabei drei Medaillen.
Kamila Walijewa kam erst am 26. April 2006 zur Welt, womit sie die jüngste aller Athletinnen und Athleten in Peking ist. Doch trotz ihres jungen Alters muss man die Russin auf der Rechnung haben: Walijewa holte sich bei der Europameisterschaft im Januar dank einer grandiosen Kür den ersten Platz und wird spätestens seit diesem Moment auch für Olympia als Topfavoritin auf die Goldmedaille gehandelt.
Mit 45 Prozent ist die Frauen-Quote bei diesen Olympischen Spielen so hoch wie zuvor noch nie. Im Gegensatz zu Pyeongchang stieg die Quote um vier Prozent. Einer der Gründe dafür ist, dass sich manche Verbände aktiv für eine Ausgeglichenheit im Aufgebot einsetzen.
So etwa der Ski-Weltverband FIS: Dieser forderte für diese Spiele, dass gleich viele Frauen wie Männer aufgeboten werden sollen. Bei der Schweiz stehen deshalb je elf Athletinnen und Athleten am Start, vor vier Jahren waren noch bis zu 14 Teilnehmende pro Geschlecht erlaubt. Eine Regelung, die nicht allen gefällt – so sprach der Schweizer Herren-Cheftrainer Tom Stauffer gegenüber den Tamedia-Zeitungen von einem «Genderwahn».
Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die Frau der Weltrekorde, feiert am 22. Februar, zwei Tage nach der Schlussfeier, ihren 50. Geburtstag. Sie ist die älteste Teilnehmerin in Peking und mit neun Medaillen (5 Gold, 2 Silber, 2 Bronze) die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin. Zudem wird sie mit ihrer achten Teilnahme den Rekord von Noriaki Kasai egalisieren. In ihrem für eine Athletin gehobenen Alter kommt sie für Medaillen nun aber nicht mehr in Frage.
Ganze 109 Medaillensätze werden in Peking vergeben – also so viele wie nie zuvor. Am meisten Edelmetall zu holen gibt es im Eisschnelllauf, wo 14 Medaillensätze verteilt werden, danach folgen die Freestlye-Skirennen mit 13 und Langlauf mit zwölf.
Im Gegensatz zu Pyeongchang wurden die Spiele mit sieben Wettkämpfen aufgestockt. Neu mit dabei sind Mixed-Wettkämpfe im Aerials, Snowboardcross, Skispringen und Shorttrack, ein Monobob-Rennen bei den Frauen sowie Big Air bei den Frauen und den Herren im Ski-Freestyle.
So viele Blut- und Urinproben plant die Welt-Antidopingagentur (WADA) während den Spielen zu sammeln und zu analysieren.
(dab/sda)