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Olympia 2022

Olympia: Die Schweiz schlägt Russland im Eishockey-Viertelfinal

Switzerland's forward Alina Mueller #25 celebrates his goal with her teammates defender Lara Christen, left, and forward Noemi Ryhner, right, after scoring the 2:4, during the women's ice ho ...
Die Entscheidung: Die Schweizerinnen jubeln nach dem 4:2 durch Alina Müller kurz vor Schluss.Bild: keystone

4:2 gegen Russland – die Schweiz kämpft nach verrücktem Spiel um die Olympiamedaillen

12.02.2022, 07:2512.02.2022, 12:13
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Das Schweizer Frauen-Nationalteam steht zum zweiten Mal nach 2014 in einem Olympia-Halbfinal. Die Mannschaft von Trainer Colin Muller setzte sich in einem dramatischen Viertelfinal gegen die russische Auswahl 4:2 durch.

«Bei Olympia unter den letzten vier zu stehen, ist unglaublich. Wir haben so lange so hart dafür gearbeitet. Danke an alle. Wir haben den Sieg verdient. Wir haben 60 Minuten lang gekämpft. Es ist wunderschön.»
Alina Müller über den Sieg gegen Russland.

Die letzten 13 Minuten hatten es wahrlich in sich. In der 47. Minute fiel das vermeintliche 2:1 der Russinnen - Anna Schochina bezwang die Schweizer Keeperin Andrea Brändli mit einem haltbaren Schuss. Das Tor wurde jedoch nach einer Coaches Challenge von Muller aberkannt, da der Puck zuvor das Spielfeld knapp verlassen hatte, was von blossem Auge nicht zu sehen war. Eine Minute später gingen die Schweizerinnen dank Dominique Rüegg, die nach einem Querpass von Keely Moy mit einem Direktschuss erfolgreich war, zum zweiten Mal in dieser Partie in Führung.

In der 57. Minute schlugen die Russinnen erneut zurück, den Treffer schoss Polina Lutschnikowa. Wie die Schweizerinnen darauf reagierten, unterstreicht, welche Entwicklung das Team in diesem Turnier gemacht hat. Nur 30 Sekunden später gelang Alina Müller auf Zuspiel von Lara Stalder das 3:2.

Das war es aber noch nicht. In der 59. Minute scheiterte Valeria Pawlowa am Pfosten, kurz darauf kassierte Moy eine Strafe. Die Schweizerinnen liessen sich den Sieg aber nicht mehr nehmen, zwei Sekunden vor dem Ende traf erneut Müller mit einem Schuss ins leere Gehäuse noch zum 4:2.

Müller hatte in der 35. Minute schon das 1:0 von Phoebe Staenz vorbereitet. Sie hat nunmehr acht Skorerpunkte (drei Tore) auf dem Konto, und dies bei zehn erzielten Treffern.

Switzerland's forward Phoebe Staenz, left, celebrates her goal with teammate Switzerland's forward Alina Mueller, right, after scoring the 0:1, during the women's ice hockey quarterfina ...
Phoebe Stänz (links) und Alina Müller nach dem Tor zum 1:0.Bild: keystone

Damit stehen die Schweizerinnen zum zweiten in Folge an einem Grossanlass im Halbfinal. Schon an der WM im vergangenen August in Calgary hatten sie die Russinnen im Viertelfinal bezwungen, damals nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2 nach Verlängerung.

«Wir sind im Laufe des Turniers gewachsen. Der Modus ist sehr speziell. Wir wollten uns einfach in jedem Spiel auf uns konzentrieren, immer besser werden und Rückschläge schnell wegstecken. Es ist nicht einfach, so weiterzumachen, wenn man so viele Gegentore kassiert. Aber wir wussten, dass wir nur einmal alle vier Jahre so eine Gelegenheit haben. Wir haben alles gegeben und mit Herz gespielt.»
Alina Müller über die Steigerung im Laufe des Turniers.

In der Folge verpassten sie die Medaille, diesmal scheint die Mannschaft jedoch weiter zu sein. Der Gegner im Halbfinal heisst Kanada, im zweiten Halbfinal duellieren sich die USA mit Finnland. (dab/sda)

Team ROC - Schweiz 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)
Wukesong Sports Centre. - 670 Zuschauer. - SR Cooke/Rapin (USA), Heikkinen/Strong (FIN/USA).
Tore: 35. Staenz (Müller, Stalder) 0:1. 38. Sawonina (Schochina, Korschakowa) 1:1. 48. Rüegg (Moy, Vallario) 1:2. 57. (56:53) Lutschnikowa (Bratischewa, Kadirowa) 2:2. 58. (57:23) Müller (Stalder) 2:3. 60. (59:58) Müller (Ausschluss Moy) 2:4 (ins leere Tore).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen das Team ROC, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Team ROC: Merkuschewa; Pirogowa, Gontscharenko; Sawonina, Schibanowa; Proworowa, Smirnowa; Ganejewa; Sosina, Korschakowa, Schochina; Dobrodejewa, Wafina, Pawlowa; Kadirowa, Bratischtschewa, Lutschnikowa; Batalowa, Beljakowa, Faljachowa.
Schweiz: Brändli; Leemann, Christen; Bullo, Vallario; Sigrist, Wetli; Forster; Stalder, Müller, Ryhner; Rüegg, Raselli, Enzler; Lutz, Staenz, Zimmermann; Quennec, Marti, Moy.
Bemerkungen: Schweiz ohne Rüedi (positiv getestet). Schüsse: 24:36.

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eeyore
12.02.2022 07:20registriert Februar 2020
Habe heute zum ersten Mal Frauenhockey gesehen und muss sagen, das hat wirklich viel Spass gemacht. Der Sieg war dann noch die Krönung.
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Glenn Quagmire
12.02.2022 07:26registriert Juli 2015
hoffentlich haben die Herren zugeschaut und gelernt wie das geht
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Dave1974
12.02.2022 07:50registriert April 2020
Das war ja vielleicht mal ein Weckerli.
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