Beat Feuz, haben Sie die Medaille abgeschrieben während Ihrer Fahrt?
Abgeschrieben würde ich nicht sagen. Aber ich merkte schon während ich unterwegs war, dass ich mich nicht wohl fühle. Der Fluss hat gefehlt. Ich habe mich mit der veränderten Piste schwer getan – aber den anderen ging es nicht anders, sonst wäre ich nicht Dritter geworden. Am Schluss war es eine knappe Geschichte. Die Norweger haben den Sieg verdient, sie waren am cleversten.
Es sollte Gold werden. Wie sehr freuen Sie sich über Bronze?
Die Freude ist da. Eine Medaille ist eine Medaille. Ob Silber oder Bronze ist dann nicht mehr matchentscheidend. Klar: Es wäre mehr möglich gewesen heute. Aber das sagen sich wohl viele im Ziel. Eine Medaille ist nie eine Selbstverständlichkeit.
Was ist jetzt möglich im Super-G?
Das schauen wir dann morgen. Ich freue mich darauf! Es wird noch ein langer Tag. Der erste Druck ist weg. Ich kann befreit fahren, Medaillen-Druck habe ich jedenfalls keinen mehr.
Sagten Sie zu Ihren Team-Kollegen tatsächlich, es sei eine «Gugus-Fahrt» gewesen?
Ja, es war einfach nicht gut, nicht perfekt. Fakt ist: Ich habe von mir etwas anderes erwartet von der Fahrt. Am Ende sagten mir auch viele: «Boah, du hast ja voll riskiert!» Mir kam das während der Fahrt nicht so vor.
Was sagte Ihr Bauchgefühl, als Sie im Ziel waren?
Dass ich sicher nicht gewinnen werde. Es war ein zwiespältiges Gefühl. Als sich herauskristallisierte, dass die Norweger wirklich super fuhren, ich nur 18 Hundertstel dahinter lag und viele Fahrer nicht an uns herankamen, konnte ich mich wieder ein bisschen mehr freuen.
Haben Sie schon Gratulationen erhalten?
Bis jetzt war ich eher im offiziellen Teil unterwegs. Mit meiner Freundin konnte ich kurz SMS schreiben, das ist ja schon einmal schön. Und ich habe gehört, dass unser Kind im Bauch von Katrin während meiner Fahrt etwas herumgeturnt hat.