Marcel Hirscher kann die letzte Lücke in seinem grossartigen Palmares schliessen. Der Österreicher gewann die Kombination 23 Hundertstel vor dem Franzosen Alexis Pinturault und 1,02 Sekunden vor dessen Landsmann Victor Muffat-Jeandet. Bisher stand Hirscher bei Olympia mit einer Silbermedaille zu Buch, die er vor vier Jahren in Sotschi im Slalom errungen hatte.
«Jetzt lassen wir es heute mal krachen und dann schauen wir, was die nächsten Tage bringen», kündigte der Olympiasieger im ORF an. Angesprochen auf die Siegerehrung grinste Hirscher schelmisch: «Schade, dass ich meine Lederhosen vergessen habe! Aber darauf freue ich mich riesig.»
Hirscher legte den Grundstein mit einer unerwartet starken Abfahrt; er büsste lediglich 1,32 Sekunden auf die Bestzeit des Deutschen Thomas Dressen ein. «Eine wahnsinnig gute Abfahrt» sei es gewesen, sagte Hirscher selber «und danach viel Coolness im Slalom». Denn in diesem hatte der beste Slalomfahrer der Gegenwart die vermutlich schwierigsten Bedingungen aller Starter. Heftiger Wind sorgte dafür, dass Hirscher Mühe mit der Sicht hatte. «Als ich beim Slalom los fuhr, dachte ich mir: ‹Das darf jetzt nicht wahr sein!›, denn ich habe die Linie fast nicht mehr gesehen», gestand der 28-Jährige im SRF.
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Doch im Stile des Champions, der er ist, liess er sich auch davon nicht aufhalten. Gleich im ersten Anlauf nutzte Hirscher die Chance, sich zum Olympiasieger zu küren. Perfekt sei dies, «denn jetzt ist der ganze Druck weg. Was kommt, das kommt. Und wenn's nix mehr ist, dann gibt's zuhause trotzdem ein grosses Fest.» Nach dieser Vorstellung und mit der Gelassenheit, schon Gold zu haben, ist Hirscher aber erst recht der grosse Favorit auf den Triumph im Slalom und im Riesenslalom.
Eine interessante Aussage machte Marcel Hirscher zur Abfahrt. «Es könnte mir schon Spass machen, so ist das nicht», meinte er vielsagend. «Es ist eigentlich wunderbar, mit dem Gelände so eins zu sein und nicht nur zick-zack, zick-zack …» Wer weiss, ob heute in Südkorea die Geburtsstunde eines grossen Abfahrers war. Sollte Hirscher auch noch in der Königsdisziplin zu siegen beginnen, dann ist er endgültige der grösste Skirennfahrer, den die Welt bis jetzt sah.
Nederland heeft nu 3,5 gouden medailles. #Hirscher #HalbeHolländer #OlympischeSpelen @bscontent
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Die Schweizer spielten im Kampf um die Kombinations-Medaillen keine Rolle. Weltmeister Luca Aerni zeigte eine ansprechende Abfahrt. Im Slalom – seine Spezialdisziplin – wirkte er, als fahre er mit angezogener Handbremse. Als 11. wurde er dennoch bester Schweizer, weil auch Mauro Caviezel (12.) und Carlo Janka (15.) nicht über sich hinauswuchsen.
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