Lange liegt der Norweger Kjetil Jansrud vor Landsmann und Abfahrtssieger Svindal in Führung, bevor Matthias Mayer mit einer Superfahrt in Führung geht. Beat Feuz gelingt ebenfalls ein toller Lauf und klassiert sich mit 0,13 Sekunden Rückstand hinter Mayer auf Rang zwei.
Eigentlich sei die Strecke nicht auf ihn zugeschnitten, meint Feuz im Interview. Dieser Hang sei Kurve auf Kurve und keine Gleiterstrecke, was dem Emmentaler normalerweise besser liegt. Für ihn sei es wunderbar, mit zwei Medaillen nach Hause zu fliegen.
Gold sichert sich der Österreicher Matthias Mayer, seines Zeichens Abfahrtssieger der Olympischen Spiele in Sotschi. Mayer selber kann es kaum glauben, ist er doch in der Kombination schwer gestürzt. Ohne seine Therapeuten wäre ein Start nicht möglich gewesen.
Auf dem dritten Platz klassiert sich Kjetil Jansrud, der Norweger holt sich damit Bronze. Im Interview witzelt der Speed-Spezialist über eine allfällige Teilnahme am Team-Event, schliesslich haben Feuz und Jansrud gleich viele Medaillen. Da sei es nur logisch, dass der Entscheid im Team-Event fallen soll.
Die anderen Schweizer können nicht um die Medaillen mitreden. Mauro Caviezel scheidet mit der Startnummer Zwei aus, Gilles Roulin wird 21., Thomas Tumler klassiert sich auf Platz 26.
Beat Feuz, nach der Abfahrt hatten Sie gesagt, es gebe nur Gold beziehungsweise Silber und Bronze. Sehen Sie heute doch eine Differenz zwischen Silber und Bronze?
Wenn man schon eine Bronzemedaille gewonnen hat, ist Silber schon etwas anderes. Aber es gibt immer noch zwei Kategorien. Gold auf der einen, Silber und Bronze auf der anderen Seite. Wenn man aber zwei verschiedene gewinnt, ist das natürlich besser.
Gold durften Sie heute im Super-G nicht erwarten im Gegensatz zur Abfahrt.
Heute im Super-G durfte ich überhaupt keine Medaille erwarten. Ich durfte natürlich den Gedanken daran haben. Sonst wäre es auch nicht gut. Aber in dieser Saison bin ich im Super-G nicht wie gewünscht auf Touren gekommen. In Kitzbühel wurde ich Sechster, allerdings auf einer ganz anderen Strecke als hier. Dass es an einem Grossanlass aufgeht mit Silber, ist natürlich genial.
Nach der Abfahrt hatten Sie gesagt, dass Ihnen während der Fahrt das Gefühl gefehlt hat. War das heute im Super-G anders?
Überraschenderweise war das heute ein ganz anderes Feeling. Ich habe mich von der ersten Kurve weg wohl gefühlt. Das Fahren ist mir leicht gefallen. Das war dann auch ausschlaggebend. Weshalb ich mich gestern nicht wohlgefühlt habe, kann ich nicht sagen. Körperlich war ich ebenso bereit wie heute. Aber an der Piste hatte sich etwas verändert, mit dem ich mich nicht zurecht gefunden habe.
Sie wirkten überraschend frisch heute. Gestern hatten Sie ja einen sehr langen Tag. Sie sind vermutlich nicht allzu früh ins Bett gekommen.
Das hat sich in Grenzen gehalten. Nach der Siegerehrung ging ich zurück ins Hotel. Dort habe ich mit meinem Servicemann (Sepp Kuppelwieser) und den Verantwortlichen von Head noch ein, zwei Bierchen getrunken. Um etwa elf Uhr ging ich ins Bett. Bis ich dann aber eingeschlafen war, dauerte es noch ein wenig. Da waren noch die Emotionen da. Heute Morgen war ich schon etwas müde. Den Super-G-Kurs habe ich für meine Verhältnisse recht schnell besichtigt, und danach habe ich mich nochmals ins Hotel zurückgezogen. Das bringt mir recht viel. Da habe ich noch einmal meine Ruhe und kann herunterfahren.
Sie haben zu Matthias Mayer ein besonderes Verhältnis. Sie haben sich schon oft auf dem Tennisplatz duelliert. Wann haben Sie sich zum letzten Mal auf dem Court getroffen?
Das ist schon eine Weile her. Damals habe ich gewonnen. Das nächste Duell wäre überfällig. In dieser Woche haben wir zusammen Mini-Tennis gespielt. Da haben wir gegen Marco Schwarz und den Physiotherapeuten des österreichischen Teams verloren.
Sie haben nun eine Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen. Gold war Ihr Ziel in der Abfahrt. Würden Sie die beiden Medaillen gegen eine goldene eintauschen?
Nein, auf keinen Fall. Ich habe lieber in zwei Disziplinen je eine Medaille gewonnen.
In vier Jahren sind wieder Olympische Spiele. Können Sie sich vorstellen, in Peking nochmals dabei zu sein?
Ich habe immer gesagt, dass ich bis zu den Weltmeisterschaften in Are im kommenden Jahr weiterfahre. Da will ich als Titelverteidiger in der Abfahrt dabei sein. Was dann kommt, weiss ich noch nicht. Es hängt auch davon ab, wie ich mich körperlich fühle und wie sich das Ganze familiär entwickelt.