Im Phoenix Snow Park in Bokwang war Nevin Galmarini eine Klasse für sich. Der 31-Jährige aus Ardez war der Schnellste in der Qualifikation, was ihm den Vorteil des etwas schnelleren roten Kurses in den K.o.-Runden bescherte. Dort wurde der Weltcup-Führende seiner Favoritenrolle gerecht.
Galmarini dominierte die Olympia-Konkurrenz im Parallel-Riesenslalom wie Philipp Schoch in Turin 2006. Der neue Schweizer Champion steigt damit endgültig zum Star der Alpin-Szene auf.
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Jahrelang stand der 31-Jährige im mächtigen Schatten der Schoch-Brothers Philipp und Simon. In Sotschi trat er vor vier Jahren als Finalist ein erstes Mal ins Rampenlicht, nun hat er den persönlichen Olymp endgültig erreicht. In seinem Fall sagten die Experten Gold an, und der Schweizer Teamleader erfüllte die hohen Ansprüche lückenlos.
In den vier Duellen hatte Galmarini nur einen bangen Moment zu überstehen, als er sich in den Viertelfinals mit dem Italiener Roland Fischnaller ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte. Galmarini setzte sich letztlich mit dem knappen Vorsprung von sechs Hundertstel durch, ehe er im Halbfinal gegen den Franzosen Sylvain Dufour und im Final gegen den Lokalmatadoren Lee nichts mehr anbrennen liess.
Nach dem Gewinn der Silbermedaille 2014 in Sotschi holte der Perfektionist an seinen dritten Winterspielen nun endlich Gold. Dass ihn die Schweizer Trainer mit dem österreichischen Ski-Superstar Marcel Hirscher vergleichen, kommt nicht von ungefähr. Mit seinem perfekt vorbereiteten und auf imposante souveräne Weise zelebrierten Triumph ist Galmarini in der ungemein erfolgreichen Schweizer Alpin-Story zu den Ikonen aufgestiegen. Nur der WM-Titel fehlt ihm noch. Den Gesamtweltcup führt der Bündner deutlich an – der Erfolg ist ihm unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen.
Für die Schweizer Alpin-Snowboarder war es die insgesamt siebte Olympia-Medaille, die fünfte in Gold nach den Triumphen von Philipp Schoch (2002 und 2006), Daniela Meuli (2006) und Patrizia Kummer (2014). Neben Galmarini gehört auch der Chef der Equipe zu den Siegern. Das Comeback von Coach Christian Rufer hat sich bereits gelohnt. Unter ihm haben die Schweizer Alpin-Spezialisten an den letzten vier Winterspielen viermal Gold gewonnen.
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Im Rennen der Frauen wurde Ester Ledecka ihrer Favoritenrolle gerecht. Die 22-jährige Tschechin sicherte sich auch in ihrer Spezialdisziplin die Goldmedaille, nachdem sie bereits im Super-G der Skifahrerinnen den Olympiasieg geholt und für die Story dieser Winterspiele gesorgt hatte. Als erste Frau gewann sie in zwei verschiedenen Einzel-Sportarten die Goldmedaille.
Sabato 17 febbraio: 🥇 SuperG Sci Alpino
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Sabato 24 febbraio: 🥇 Gigante parallelo Snowboard
SEMPLICEMENTE ESTER LEDECKA! 🔝👑 #PyeongChang2018 #Snowboard
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Das erste Opfer Ledeckas in der K.o.-Phase war Patrizia Kummer, die Olympiasiegerin von 2014 in Sotschi. Die Walliserin hatte als 16. und Letzte und mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung den Einzug in die Achtelfinals geschafft. Ladina Jenny scheiterte ebenfalls in der Runde der letzten 16, Julie Zogg schied in den Viertelfinals aus. (ram/sda)