Das erste Spiel an einer WM ist überaus wichtig und darum oft eines der schwierigsten. Die Erwartungen sind gross, man weiss nicht so recht, wo man steht und was einen erwartet. Die Schweizer Nati hatte – im Gegenzug zu so manchem Favoriten – zuletzt allerdings keine Probleme damit.
Seit 1966 ist man in WM-Auftaktspielen ungeschlagen. Zugegeben, es sind auch nur drei Partien. Trotzdem sind die Resultate bei den drei WM-Teilnahmen der Fussballneuzeit in den USA 1994, in Deutschland 2006 und in Südafrika 2010 beachtlich: 1:1 gegen Gastgeber USA, 0:0 gegen Frankreich und 1:0 gegen den späteren Weltmeister Spanien. Nur in Südafrika konnten die Schweizer die gute Ausgangslage nicht nützen und verpassten die Qualifikation für den Achtelfinal.
Bei Europameisterschaften ist die Bilanz nicht ganz so rosig. 1996 erkämpfte sich die Nati gegen Gastgeber England ein 1:1, 2004 spielte man 0:0 gegen Kroatien. Ausgerechnet bei der Heim-EM 2008 ging das Startspiel in die Hose: 0:1 gegen Tschechien.
Gegen Ecuador strebt die Schweiz natürlich wieder ein positives Resultat an. Die Vorzeichen stehen gut: Eine bessere Vorbereitung auf die WM in Brasilien hätte sich Nati-Coach Ottmar Hitzfeld nicht wünschen können. Die Trainingslager in Weggis und Porto Seguro verliefen nach Plan, die Schlüsselspieler sind allesamt in Form, die Harmonie in der Mannschaft ist, wie vielfach betont wurde, vor dem Auftakt gegen Ecuador hervorragend.
Also, nochmals die Startspiele der Vergangenheit ansehen und die nötigen Lehren daraus ziehen!
Auftakt nach Mass für Hitzfelds Mannen in Durban: Dank einer defensiv perfekten Leistung und einem Luckypunch von Gelson Fernandes schlägt die Schweiz den amtierenden Europameister und späteren Weltmeister Spanien sensationell. Genützt hat's nichts: Nach dem 0:1 gegen Chile und dem 0:0 gegen Honduras muss die Nati dennoch vorzeitig nach Hause fahren.
Gegen den haushohen Favoriten Frankreich, den man schon in der Qualifikation zweimal ärgern konnte, spielt die Schweiz keck auf und erkämpft sich ein 0:0. Dank den beiden 2:0-Siegen gegen Togo und Südkorea schafft die Nati als Gruppensieger die Achtelfinal-Qualifikation, scheitert aber im Penaltyschiessen an der Ukraine.
28 Jahre nach der letzten WM-Teilnahme ist die Schweiz in den USA endlich wieder an einer Endrunde dabei. Dank Georges Bregy holt die Nati gegen den Gastgeber ein 1:1. Nach dem legendären 4:1-Sieg gegen Rumänien und einem 0:2 gegen Kolumbien steht die Schweiz im Achtelfinal. Spanien ist beim 0:3 aber eine Nummer zu gross.
Die Schweiz ohne den gesperrten Nachtschwärmer Köbi Kuhn stösst in Sheffield schnell an ihre Grenzen und verliert gegen Deutschland im Auftaktspiel gleich mit 0:5. Nach einem 1:2 gegen Spanien und einem 0:2 gegen Argentinien scheiden die Schweizer als Gruppenletzter aus.
Die Schweiz geht in Santiago gegen Gastgeber Chile nach sieben Minuten durch Rolf Wüthrich sensationell in Führung, doch die Chilenen wenden das Blatt noch und siegen schliesslich souverän 3:1. Zwei weitere Niederlagen (1:2 gegen Deutschland und 0:3 gegen Italien) später ist das vorzeitige Aus besiegelt.
Italien verzweifelt in Lausanne am Schweizer Riegel von Trainer Karl Rappan, die Nati siegt trotz klarer Überlegenheit der «Squadra Azzurra» 2:1. Die Schweiz stösst nach einem 0:2 gegen England und einem 4:1 gegen Italien im Entscheidungsspiel in den Viertelfinal vor. In der «Hitzeschlacht von Lausanne» scheitert man dann allerdings an Österreich.
Die lange Anreise per Schiff nach Brasilien hinterlässt Spuren. Die Schweizer verlieren gegen Jugoslawien in Belo Horizonte diskussionslos 0:3. Trotz einem sensationellen 2:2 gegen Gastgeber Brasilien und einem 2:1-Sieg gegen Mexiko schafft die Schweiz den Sprung in die Finalrunde nicht.
Die WM beginnt für die Schweiz gleich mit dem Achtelfinal gegen Nazi-Deutschland. 1:1 steht es nach Verlängerung, ein Wiederholungsspiel muss die Entscheidung bringen. An Hitlers Geburtstag gewinnt die Nati schliesslich 4:2. Im Viertelfinal folgt das Aus gegen Ungarn.
Leopold Kielholz schiesst die Schweiz an der ersten WM überhaupt mit zwei Toren in einem ausgeglichenen Spiel gegen Holland in den Viertelfinal. Im Viertelfinal verzweifeln die Mannen von Heinrich Müller am tschechischen Torhüter František Plánička und verlieren 2:3.