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Premier League: Liverpool verliert Nerven im Titelkampf

Liverpool's coach Juergen Klopp, left, speaks to Liverpool's Xherdan Shaqiri during the English Premier League soccer match between West Ham United and Liverpool at the London Stadium in Lon ...
Shaqiri spielte beim 1:1 gegen West Ham nur 20 Minuten, musste sich danach aber doch einiges von Klopp anhören lassen.Bild: AP/AP

Klopp geht nach Remis auf Schiri los – Legende Carragher knöpft sich die Stars vor

05.02.2019, 12:5605.02.2019, 15:14
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Nur 1:1 bei West Ham United – verspielt Liverpool mal wieder den ersten Meistertitel seit 1991? Der Vorsprung von Premier-League-Leader Liverpool auf Manchester City ist gestern Abend auf drei Punkte geschrumpft und die Nerven liegen blank. Jürgen Klopp war nach dem Schlusspfiff wieder einmal nicht zu halten, schnurstraks lief der Liverpool-Trainer zu Schiedsrichter Kevin Friend und geigte ihm seine Meinung. 

Klopp knöpft sich Schiedsrichter Friend vor.
Klopp knöpft sich Schiedsrichter Friend vor.bild: screenshot sky

Aber wieso eigentlich? Die «Reds» wurden beim 1:0 durch Sadio Mané in der 22. Minute ja von den Unparteiischen bevorzugt. Assistgeber James Milner stand beim Pass in die Tiefe von Adam Lallana klar im Abseits.

Die irreguläre Führung:

22. Minute: Obwohl Milner im Abseits steht, zählt der Treffer von Mané zum 1:0 für Liverpool.Video: streamable

Der Beweis:

Milner steht klar im Abseits.
Milner steht klar im Abseits.bild: screenshot sky

Alles korrekt beim Ausgleich:

28. Minute: Antonio trifft nach herrlicher Freistoss-Variante zum 1:1 für West Ham.Video: streamable

«Das Tor, das wir erzielt haben, war Abseits», gestand Klopp nach der Partie unumwunden ein. Doch für den temperamentvollen Deutschen wurde der Fehlentscheid zugunsten der «Reds» später zum Nachteil: «Der Schiedsrichter muss zur Pause gewusst haben, dass er einen Fehler gemacht hat. Das erklärt die zweite Hälfte.»

Es habe einige komische Situationen gegeben. «Nichts Entscheidendes», so Klopp, «aber viele kleine Entscheidungen haben den Rhythmus gestört. Es gab viele Situationen, wo die Entscheidung 50:50 oder 60:40 war und es Freistoss für das andere Team gab. Als Mensch weiss ich, wenn ich einen Fehler in der ersten Hälfte mache, will ich die Lücke nicht noch grösser werden lassen.»

Das Post-Match-Interview mit Klopp (englisch).Video: YouTube/Sky Sports Football

Carraghers Kritik

Klopp musste aber auch eingestehen, dass er «kein gutes Spiel» seiner Mannschaft gesehen hat. «Ein paar haben nicht ihr höchstes Niveau erreicht.» Das sah auch Sky-Experte Jamie Carragher so, die Liverpool-Legende holte nach dem zweiten sieglosen Spiel in Serie zum Rundumschlag aus.

Jamie Carragher geht hart mit den «Reds» ins Gericht. 
Jamie Carragher geht hart mit den «Reds» ins Gericht. bild: screenshot sky

«Es war eine wirklich schlechte Leistung. Ich würde es nicht auf den Druck zurückführen, jetzt den Titel gewinnen zu müssen. Es waren einfach zu viele Spieler auf dem Platz, die schwach waren», so der 41-jährige Ex-Nationalspieler, der sich dann auf die Stars einschoss: «Der Klub hat viel Geld für Keita ausgegeben, doch er verliert ständig den Ball. Firmino scheint nicht mehr derselbe zu sein, Salah auch nicht. Es wirkt nicht mehr so wie das Liverpool, das wir in den letzten vier oder fünf Monaten gesehen haben.»

Die Tabellenspitze:

Auch Tottenham mischt im Titelkampf noch mit.
Auch Tottenham mischt im Titelkampf noch mit.bild: screenshot srf

Auch Klopp verschonte Carragher mit seiner Kritik nicht. «Er hat einen grossen Fehler gemacht, als er Nathaniel Clyne hat gehen lassen. Ich habe nicht verstanden, warum er das getan hat.» Tatsächlich scheint Liverpool im Titelkampf momentan die fehlende Breite zum Verhängnis zu werden. Den «Reds» fehlten gestern die Verletzten Captain Jordan Henderson, Dejan Lovren, Georginio Wijnaldum und Joe Gomez. Dennoch war Xherdan Shaqiri zunächst nur Ersatz. Er kam in der 69. Minute für Lallana, konnte aber ebenfalls keine Akzente setzen.

Am kommenden Wochenende geht der Titelkampf weiter: Liverpool spielt am Samstag gegen Bournemouth, Manchester City empfängt einen Tag später Chelsea. Die «Reds» haben allein in den vergangenen fünf Partien mehr Punkte abgegeben wie in den ersten 20 Spielen der Saison. Verteidiger Virgil van Dijk weiss, wie der Negativtrend zu stoppen sein könnte: «Wir müssen den Druck geniessen. Andere spielen um nichts, wir sind immer noch im Rennen um den Titel.» (pre)

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